So, nach einer langen Woche melde ich mich mal wieder, inzwischen ist ziemlich viel passiert, sodass ich wohl extrem weit ausholen muss. Nur wenige Stunden nachdem ich meinen letzten Eintrag geschrieben habe, ist etwas Schreckliches passiert. Eithnes Freund in Irland ist verunglückt und bei einem Flugzeugabsturz gestorben!! Er war selbst Pilot wie Eithne und es war ein ganz ganz trauriger Montag vor einer Woche. Da Eithne unter Schock stand, erledigte ich alles Notwendige, das hieß, ich rief die Airline an, organisierte noch am selben Abend den Rückflug nach Galway und versuchte Eithne zu trösten. Also mussten wir auch unsere Reisepläne ändern und ich fuhr in gut zwei Stunden nach Christchurch, gegen 8 Uhr abends ging dann ihr Flug gen Heimat. Vorher musste ich ihr noch versprechen, auf jedem Fall Delphin schwimmen, Whale Watching und Fallschirm springen zu machen, aber dazu später mehr…
Dear Eithne,
I am feeling so sorry for you, I hope, your family will support you and help you to feel better. I am always your friend, best wishes Katrin
13. und 14. Mai: Whale Watching in Kaikoura
In jedem Fall war ich eine Nacht in Christchurch und bin am nächsten Tag alleine weitergereist und meine nächste Station sollte Kaikoura sein. Kaikoura liegt ca. 2 Stunden nördlich von Christchurch und ist einige der wenigen Orte der Welt, wo ein Tiefseecanyon nahe an Land liegt. Dadurch kommt reichlich Nahrung in den Pazifik und deshalb strömen alle möglichen Meeresbewohner vor die Küste der Kaikoura-Halbinsel: Wale, Dusky-Delfine, Orcas, Seelöwen oder Albatrosse. Ich hatte zwei Tage zuvor bei Whale-Watch (für die nicht Englischsprachigen: Wale beobachten) Kaikoura angerufen, ob ein Maui-Rabatt drin wäre und die sagten ja und so stand ich pünktlich um 12.45 am Schalter und bekam die Tour 50% billiger, yeah! Und die Tour war echt superschön und das Wetter natürlich auch! Überhaupt seit ich auf der Südinsel bin, hab ich schönes Wetter, aber ich schweife ab. In jedem Fall habe ich gegen meine gelegentliche Seekrankheit eine Pille eingeworfen, aber der Ozean war ziemlich flach, ich habe drei Pottwale gesehen, ca. 50 Duskydelfine und einen Orcawal. Es war wirklich sweet as, wie die Kiwis sagen (bedeutet soviel wie supertoll).
Ich wohnte in Kaikoura auch in einem supernetten Hostel, das „Cray Cottage“, ein ganz kleines Hostel ohne die Horden von Backpackern! Ich hatte mein eigenes Zwei-Bett-Zimmer und wir waren insgesamt nur 7 Gäste am ersten Abend. Habe auch dort drei total nette Deutsche getroffen, Clemens aus Berlin, Miriam aus Landshut und Franzi aus….. Hammelburg!! Ja, konnte mal wieder etwas fränkeln! Wir spielten bis zum späten Abend Rommè und beschlossen am nächsten Tag den Penninsula-Walk zu machen. Und auch diesmal hatten wir wiedermal superdolles Wetter. Eigentlich wollte ich auch mit Seelöwen schnorcheln gehen, das wurde aber die Woche zuvor eingestellt, wegen Winter!
15. Mai: Delfin schwimmen in Akaroa, Banks Penninsula
Tja, und für das Delfin schwimmen hatte ich mich jetzt für Akaroa, auf der Banks Halbinsel, 1 Stunde östlich von Christchurch entschieden! Ich fuhr also letzten Donnerstag nach Akaroa und bekam auch dort 50% Rabatt und freute mich wie ein Schnitzel. Ihr müsst wissen, einer meiner größten Lebensträume ist es, mit Delfinen zu schwimmen. Also zwängte ich mich wieder mal in einen sexy Wetsuit (immerhin schon Größe 46, schaut aber immer noch nach Presswurst aus) und wir fuhren raus in den Akaroa Harbour. An Bord hab ich mich mit Cathy angefreundet, sie ist 28 und kommt aus Nordirland. Wir mussten ca. 20 min rausfahren, da sahen wir sie schon, die seltensten und kleinsten Delfine der Erde, die Hectordelfine. Die gibts nur in Akaroa und irgendwo auf einer kleinen Südseeinsel, Name hab ich vergessen. In jedem Fall wollte ich auch unter anderem deshalb nach Akaroa zum Delfin schwimmen, weils hier wirklich etwas Besonderes ist. Wir wurden dann auf dem Boot gleich ins Wasser gebeten (15 Grad *brrrrrr*). Und es war echt schon etwas kalt, aber dafür hat man ja nen Wetsuit an. Und es war einfach supersupersuper schön, die Delfine schwammen ganz nah dran, berühren darf man sie nicht, aber es war echt superklasse! Wurden natürlich vom Boot aus geknipst und ich habe am Ende auch ein Bild gekauft, zur Erinnerung. Ansonsten verbrachte ich den restlichen Tag noch in Akaroa und beschloss am nächsten Tag mich langsam aber sicher auf dem Weg nach Queenstown zu machen.
16. bis 18. Mai: Ferien auf dem Bauernhof
Ja, ihr lest richtig, Frau S. war auf ner Farm, und das für 2 Tage, nennt sich neudeutsch Farmstay und war einfach nur genial. Man erreicht die Farm über 30km Schotterpiste und liegt in der Nähe vom Mount Cook oder mitten in Gondor (Herr der Ringe), also auf dem ungefähren Weg nach Queenstown. Ich bin beim Googeln auf diese Farm gestoßen und die bieten an für 10 Dollar die Nacht das Leben eines Farmers kennenzulernen. Die Farm ist wirklich riesig, John erzählte mir, auf der Westseite gehts 10 km in die eine Richtung, im Osten 14 km und jeweils Nord und Süd nochmal 20 km. Er hat rund 10.000 Schafe und Rinder und kämpft trotzdem ums Überleben. Tja, das Leben eines Farmer ist kein Zuckerschlecken! Einen Tag lang bin ich gewandert und war am Lake Ohau und am Mount Cook, den anderen Tag hab ich mal nix gemacht und meinen Krimi gelesen. Es war der perfekte Ausklang meiner Reise Richtung Queenstown. Und dann am frühen Nachmittag letzten Sonntag, erreichte ich dann Queenstown.
18. Mai bis….???: Queenstown
Naja, und jetzt weile ich gerade in Queenstown und bin auf Wohnungssuche, das gestaltet sich im Moment als etwas schwierig, ich hoffe aber stark, dass ich was zum Wochenende finde. Im Moment wohne ich in der Jugendherberge, aber es gefällt mir hier ganz gut. Aber es war ein harter Umschwung vom unbeschwerten Reisen zum normalen 40 Stunden die Woche arbeiten. Aber das wird schon. Die Kollegen in Queenstown sind sehr nett. Es arbeitet auch eine Deutsche hier, Karin, sie ist vor 8 Jahren ausgewandert. Ansonsten, alles easy going hier.
Also, muss jetzt mal all die tollen Bilder online stellen, hab euch alle daheim ganz furchtbar lieb und Achim, am Donnerstag gehts ins Kino, oder? Indy 4, yeah!
Katrin
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