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Archive for the ‘Australien’ Category

Freitag, 27.01.2012: Von der Hitze in die Hitze

Da saß ich nun im Flieger von Alice Springs nach Melbourne, 2 fantastische Wochen lagen hinter mir und nun kam noch das Sahnehäubchen oben drauf: 4 Tage Melbourne.

Ach, es ist einfach toll, in eine Stadt zurückzukommen, mit der man so gute Erinnerungen verbindet und einfach eine tolle Zeit hatte. Ein ganzes Jahr hatte ich hier verbracht und mich langsam in sie verliebt. Das machte den Abschied aus Alice Springs und der Wüste wengistens etwas leichter.

Der Flug führte mir wieder einmal vor Augen wie riesig Australien ist. Fast 3,5 Stunden flog ich von Alice nach Melbs, da wäre ich schon auf dem halben Weg nach New York von Frankfurt aus. Um 15 Uhr landete ich und der Captain verkündete, dass es angenehme 35 Grad hatte, na das kann man aushalten, da  in Melbourne im Sommer auch öfter Kaltwettereinbrüche vorkommen. Wenn man ein Jahr hier gewohnt hat, kennt man auch den Flughafen wie eine Westentasche und so lief ich schnurstracks zur Gepäckaufnahme und gleich zum Schalter für den Airport Shuttle nach Downtown.

Mit dem Shuttle erreicht man Southern Cross Station in gut 25 Minuten. Dort war auch der geplante Treffpunkt von Katja und mir. Sie war bereits seit Dienstag in Melbourne und sie holte mich ab. Leider war mal wieder Miskommunikation angesagt (Asche auf mein Haupt) und ich wartete draußen an der großen Treppe. Katja wartete direkt am Busterminal, nach wilder Rumtexterei (SMS vom deutschen Handy, „billige“ 70 Euro-Cent) fielen wir uns wieder einmal in die Arme.

Diesmal weigerte sich Katja Teile meines Gepäcks zu schleppen (da sie das komischerweise immer tun muss, wenn wir uns wieder mal irgendwo in der Welt treffen), das war aber kein Problem, ich reiste ja mit leichtem Gepäck um die ganzen Einkäufe, die ich in Melbourne tätigen wollte, auch mit nach Deutschland nehmen konnte. Das Wetter war sehr heiß und schwül. Schwül und heiß mag ich eigentlich nicht so, aber wenigstens ging ein Wind! Wir bestiegen die Tram Richtung Elizabeth Street, wo wir uns mit Meliana treffen würden. Eine, meiner guten Freundinnen in Melbourne.

Sie hörte um 5 das Arbeiten auf, und um die Zeit totzuschlagen ging Katja zu Starbucks und versorgte uns mit kalten/heißen Getränken (Caramel-Frappucchino, I missed you!). Kurz vor 5 erkannte ich bekanntes Gesicht in der Menge und Meliana und ich begrüßten uns herzlich. Dann ging es eigentlich gleich zu Melianas Apartment. Seit ich Melbourne verlassen hatte, ist Meliana in ihr eigenes Apartment umgezogen. Das erste hatte schon eine beeindruckende Aussicht auf die Skyline Melbournes, aber jetzt hatte sie sich signifikant verbessert, Blick direkt auf den Eureka Tower, wow! Hier durfte ich für die restlichen 3 Tage residieren!

Ich machte mich erst einmal frisch und gen0ss die kalte Dusche, dann machten wir uns schon fertig für den Biergarten. Ja ihr hört richtig und wer hier regelmäßig liest, weiß, dass es in St. Kilda einen schönen Biergarten gibt. „Belgian Bier Cafe Bluestone“ heißt das Restaurant mit Garten. Die heiß ersehnten Muscheltöpfe, auf die ich mich schon freute, gab es allerdings nur im Inneren des Restaurant und so genossen wir unsere Muscheln und leckeres belgisches/deutsches Bier. Gegen 23 Uhr ging es dann für uns nach Hause bzw. für Katja ins Hostel, denn am nächsten Tag mussten wir früh raus, denn es ging auf die Yarra Valley Winetour.

Samstag, 28. Januar 2012: Von verpassten Weintouren, Einkaufstrips und Käsespätzle

Um 8.45 Uhr saß ich in der Straßenbahn Richtung Flinders Station. Die Nacht war erholsam, allerdings am Morgen ziemlich heiß, da das Schlafzimmer eine breite Ostfensterfront hatte. Flinders Station ist eigentlich das Zentrum Melbournes, mit dem schönen alten Bahnhofsgebäude, gegenüber die St. Pauls Kirche und wieder gegenüber vom Federation Square, den Versammlungsplatz. Zuerst holte ich mir kalte Getränke für den Tag, sowie Sushi fürs Frühstück ;). Beim SevenEleven traf ich dann auch Katja, gemeinsam gingen wir vor zur Kirche, das war unser Treffpunkt mit dem Weintour-Bus. Dort standen bereits auch schon einige Busse mit Weintouraufschrift, allerdings kein Bus unserer Tourveranstalter.

Nach diversen Rumgefrage konnte uns kein Busfahrer eine eindeutige Antwort geben und nach und nach fuhren die Busse langsam weg und wir waren noch da! Langsam dämmerte uns, dass man uns vielleicht vergessen hatte. Katja hatte eine Nachricht auf dem Handy, das wir aufgrund der Hintergrundgeräusche überhört hatten. Natürlich war die Nachricht von Autopia Tours. Diese fragten uns, wo wir sind. Katja telefonierte ungefähr 5 Minuten mit ihnen und hatte keine guten Nachrichten, die Wine Tour fand durch einen anderen Anbieter statt und diese Busse hatten die St. Pauls Kirche vor gut 15 Minuten verlassen! Auch eine Anfrage, ob der Bus umdrehen würde, war leider negativ, sodass wir unsere Pläne für den heutigen Tag ändern mussten. Katja forderte aber auf jedem Fall ihr Geld zurück, da wir ja vor Ort waren zum vereinbarten Zeitpunkt. Warum fragte uns der Busfahrer nicht noch einmal nach unserem Namen? Alles ungeklärte Fragen und wir waren beide verdammt sauer.

Aber was soll´s, wir waren in Melbourne, es war heiß, also machten wir das Beste aus dem Tag. Da ich noch keine Souvenirs gekauft hatte, gingen wir schnurstracks zum Queen Victoria Market. Es war Samstag und deshalb auch ein großer Andrang. Unsere Ausbeute aus 2 Stunden Souvenirshopping: 1 Outbackhut, 1 Sonnenhut, 3 Kühlschrankmagneten, 2 Aboriginal-Drawings, 2 Aboriginal-Weinhalter, Sachen für die kleinen Nichten und Neffen. Mittagessen gab es diesmal beim großem M (Daniel würde mich dafür hassen).

Danach ging es noch einmal zum Target, um meine Sommerklamottenvorrat aufzustocken. Da ich Meliana versprochen hatte, Käsespätzle für sie zu kochen, wollten wir eigentlich die ganzen Lebensmittel auch in der Stadt kaufen. Entschieden uns aber wegen der Hitze uns in den Remembrance Park zu legen. Melianas Wohnung ist ganz in der Nähe des Shrine of Remembrance und hat einen riesigen Park. Vorher wollte ich noch die Souvenirs „zu Hause“ verstauen. Bevor es in den Park ging, fuhren wir dann doch erst in den Supermarkt um die Sachen einzukaufen, Katja war auch froh, mal wieder ALDI zu besuchen. Dann ging es, lange angekündigt, endlich in den Park um zu lesen und zu bräunen.

Langsam hatten wir Hunger, also gingen wir wieder zurück zum Apartment und ich begann zu kochen. Die Spätzle wurden zugegebenermaßen etwas klobig, waren aber trotzallem sehr genießbar! Wir schauten dann noch etwas Tennis (Damenfinale) und Katja ging dann zurück zum Hostel.

Sonntag, 29. Januar 2012: Das chinesische Neujahrsfestival und Goodbye Katja!

Wir schliefen aus, konnten aber aufgrund der Temperaturen nicht länger als 9 Uhr pennen. Die Hitze hatte eindeutig ihren Höhepunkt erreicht, 38 Grad und schwül wie Sau. Ich war mit Katja gegen 10.30 Uhr in der Stadt verabredet. Pläne hatten wir noch nicht geschmiedet, eventuelle eine Bootsfahrt auf dem Yarra.

Also machte ich mich auf zur Straßenbahn, ich schwitzte schon auf dem Weg dahin. Ich mag einfach kein schwüles Wetter. Ich bin eher ein Fan des Wüstenklimas, heiß und trockener Wind. Ich traf mich mit Katja und wir liefen zum Bootssteg für die Yarra-Rivercruises. Wir entschieden uns dann doch dagegen, da Katja schon eine Cruise am Mittwoch unternommen hatte und die Fahrt zum MCG flußabwärts auch zu kurz gewesen wäre. Also beschlossen wir in den kostenlosen Tourist Bus der Stadt einzusteigen. Am Melbourne Museum stiegen wir aus und liefen durch die Carlton Gardens und fläzten uns auf die Wiese und genossen die heißen Sonnenstrahlen. Für uns beide hieß es Sonne tanken, da wir ja bald zurück in kältere Gefilde flogen (Milford Sound im Sommer ist auch nicht sooo warm). Wir waren um kurz nach 1 mit Meliana verabredet in Chinatown. Dort fand das alljährliche chinesesische Neujahrsfestival statt. Die Russell Street wurde abgesperrt und war voll mit lauter Fressbuden und anderen asiatischen Zeugs, von Carlton Gardens läuft man dahin ungefähr 2 Blocks.

Das Zentrum von Chinatown ist Little Bourke St. und dort trafen wir dann Meliana, was nicht so leicht war, da tausende von Leuten rumwuselten. Katja musste noch aufs Klo und wollte was essen, so gingen wir zum CQ (Shopping-Mall) und um 15 Uhr verabschiedete sich auch von uns. Ihr Flieger nach Christchurch flog kurz nach 18 Uhr. Bye bye Katja, see you somewhere in the world.

Meliana und mich zog es zurück in die Russell Street und zu den Fressbuden. Und da probierten wir uns ganz gut durch. Besonders beliebt waren die „Skewers“ Fleischspieße, verschiedener Sorten, gebraten mit verschiedener Marinade. Sehr lecker! Ein Highlight des Neujahrsfestes ist das Drachenspiel. Jugendliche verkleidet als Drachen gehen von Geschäft zu Geschäft und treiben das Böse aus bzw. Segnen das Haus für ein weiteres Jahr. Das Ganze wird lautstark durch Böller unterstützt. Auf jedem Fall sehenswert! Das Wetter wurde schließlich immer schwüler, dass wir entschieden zurück zum Apartment zu gehen, uns um zuziehen und den hauseigenen Pool zu springen. Die Abkühlung tat spürbar gut und nachdem wir fast durchweicht waren, gingen wir zurück ins Haus. Wir schauten uns dann das um 20 Uhr beginnende Herrenfinale der Australien Open: Djokovic vs Nadal, wobei ich ganz klar für Djokovic war (der sah heißer aus).

Nach fast 6!!! Stunden Tennis gewann dann schließlich Djokovic und wir schliefen schon fast auf dem Sofa ein.

Montag, 30. Januar 2012: Abschied aus meinem geliebten Land und ab ins Reich der Mitte… vorübergehend!

Ich wachte schon sehr früh auf, da Meliana auch zur Arbeit musste. Das Wetter hatte sich zumindest etwas verbessert, es war ein bißchen weniger schwül, es war bewölkt und Regen wurde auch vorhergesagt. Tags zuvor hatte ich noch Susan angerufen, die mich von South Melbourne aus abholen würde. Was für ein Goldstück, ich habe mich überschwänglich bedankt. Mit nun fast 30 kg Gepäck bei der Hitze sich durch Melbournes Nahverkehr kämpfen ist kein Spaß! Vorher aber fuhr ich noch einmal in die Stadt um letzte Sachen zu erledigen. Um 12 war ich mit Meliana zum Lunch verabredet und dann hieß es Abschied nehmen. Sie wird hoffentlich diesen Sommer nach Deutschland kommen, vielleicht klappt das ja!

Danach ging es mit der Straßenbahn zurück, um final meine sieben Sachen zu packen. Um 14.30 Uhr klingelte dann auch das Handy und Susan erwartete mich mit ihrem neuen VW. Mit ihr fuhr ich dann praktisch meine alte Busroute zurück nach Maidstone, wo ich fast ein Jahr gewohnt hatte. Nichts hatte sich verändert, alles war beim alten. Selbst die Kakadus saßen noch in ihrem Baum vor „meinem“ Haus. Im Haus selbst war einiges anders. Susan und Ernest hatten ja 2 Wochen nach meiner Abreise 2010 geheiratet und Susan hatte große Portraitfotos an den Wänden. Sie zeigte mir die Bilder der Hochzeit, bei der ich so gerne noch dabei gewesen wäre. Wir tauschten auch Bilder aus, Susan war sehr an meinem vergangenen Outbacktrip interessiert und ich Susans Tour auf der Great Alpine Road.

Wir vergaßen die Zeit und erst gegen 17.45 Uhr (Abflug war 20.30 Uhr) fuhren wir Richtung Flughafen, irgendwie unterschätzten wir auch den Verkehr und es kommt, wie es kommen musste: wir standen im Stau. Um 18.30 Uhr erreichten wir erst das Terminal und obwohl die Zeit drängte, verabschiedete ich mich noch ausgiebig von Susan. Ernest und sie waren wir immer eine große Stütze und ich freue mich schon sehr auf meinen nächsten Melbourne-Besuch!

Also, nach der Verabschiedung bin ich dann doch zum Schalter gespurtet, ich musste einfach nur den Chinesen zu folgen ;)! Aufgrund, dass ich erst so spät ankam, bekam ich leider keinen Gangsitz mehr, ich hoffte, ich würde den 11 Std langen Flug nach Peking gut überstehen. Meine Wintersachen wurde im großen Rucksack gebunkert, die ich dann rechtzeitig in Frankfurt wieder anziehen würde, DAS würde sich noch als Fehler erweisen. Der Flug nach Peking war ganz okay, das Bordentertainment war vorhanden, nur fühlte ich mich etwas eingequetscht zwischen den zwei männlichen Chinesen neben mir!  Essen war auch okay UND ich konnte sogar schlafen, fast 6 Stunden schlief ich durch, das ist neuer Rekord für mich. Bei der Landung in Peking kündigte der Kapitän nur -5 Grad an, brrrr. Und auf diesen Flughafen würde ich die nächsten 9 Stunden verbringen!

Der Peking-Transfer war völlig anders als in Shanghai. 1. man durfte den Transfer-Bereich nicht verlassen, 2. das Gepäck wurde bereits durchgecheckt nach Frankfurt und 3. die Sicherheitskontrollen erfolgten stündlich (ohne Witz). Nun werdet ihr denken, wie schlägt man 9 Stunden auf dem Peking Airport tot und friert sich dabei den Arsch ab. Ja, ihr lest richtig, falls irgendjemand mal über Peking fliegt und es ist Winter, die Daunenjacke bitte nicht vergessen, der Flughafen wird nur spärlich beheizt! Ich fror die meiste Zeit, da ich  nur einen Fleecepulli anhatte. Naja ich verbrachte die Zeit mit: Lesen (Game of Thrones… immer noch!), Musik hören (ich kenn die neuen Coldplay-Songs jetzt auswendig) und schlafen (ganze 2 Std). Ich hatte von einer Kollegin Adapterstecker für China bekommen und konnte den Rest der Zeit mit Filme gucken verbringen. Ich blickte in einige neidische Gesichter, die auch im Transit saßen und nach Frankfurt wollten. Unterbrochen wurden die 9 Stunden von chinesischen Sicherheitsbeamten, die fast alle Stunde vorbeikamen und nach Reisepass und Bordkarte fragten, sehr nervig!

Dann gings es endlich endlich um 14 Uhr weiter. Boarding war angesagt und das Flugzeug war so leer, das fast jeder Passagier eine 3er Reihe für sich hatte, perfekt um 9 Stunden nach Deutschland durchzudösen! Von wegen! Mein altes Problem des Nichtschlafens während des Fliegens tauchte wieder auf und so war ich fast 7 Stunden wach und spielte irgendwelche Spiele mit dem  Bordentertainment. Um 16.30 Uhr eine Stunde eher, als ich dachte, landete die Maschine endlich in Frankfurt. Ich musste meine Eltern anrufen und ihnen mitteilen, dass ich schon da wäre, was es den Prozeß natürlich nicht beschleunigte, da sie ja erst losfahren mussten.

Die Zeit, die ich überbrücken musste, ging komischerweise schnell um. Warum? Hmmm, erst einmal wurde alle Leute aus unserer Maschine gleich am Gate gecheckt, ob sie das richtige Visa im Pass hatten, die Chinesen natürlich, die „Weißen“ wurden weiter gewunken. Trotzdem muss man da etwas warten, bis man den Flieger verlassen konnte. Dann musste ich etwas länger auf das Gepäck warten, ich dachte schon, es wäre verlorengegangen, aber da kam es endlich, das drittletzte, puh Schwein gehabt! Anschließend musste ich durch den Zoll. Normalerweise, wenn ich in Frankfurt ankomme, sitzt nie jemand im Zollhäuschen, dieses Mal aufgrund des Air China Fluges wurde jeder aus diesem Flieger gefilzt. Ich mogelte mich durch den Zoll, indem ich einen der Beamten sagte, ich müsste zum Zug und ich käme aus Australien. Das half anscheinend, jipiieh!

Es dauerte etwas bis ich meine Eltern fand. Tja, ein Handykauf wäre mal ne gute Idee, ich wartete 30 Minuten draußen bei – 5 Grad Außentemperatur. Meine Eltern warteten drinnen, arrggghh! Dann ging es wieder zurück nach Würzburg und erst einmal ins Bett. Bilder gibt es HIER.

So, das war´s mal wieder, hoffe der Eintrag hat euch gefallen.

Meine nächsten Reisepläne sind schon ziemlich konkret: An Pfingsten geht es für 9 Tage nach Galway, Irland um Eithne zu besuchen und höchstwahrscheinlich im Dezember zur Premiere des Hobbitfilms nach Neuseeland.

Zwischendurch wird es natürlich auch ein paar Einträge geben, versprochen!

Schöne Grüße

Katrin

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Hallihallo ihr Lieben!

Ich habe versucht, während des Trips den Blog parallel zu schreiben, da viele von Euch extrem neugierig sind, habe ich mich entschlossen, bereits jetzt einen Entwurf zu posten, bis alles fertig ist, beziehungsweise meine Reise beendet ist, wird es noch bis Ende nächster Woche dauern und ich wieder im winterlichen Deutschland weile. Viel Spaß beim Lesen und Grüße aus dem heißen Melbourne!

Abflug, 11. Januar 2011:
Nachdem mich meine Mum am Bahnhof verabschiedet hatte (mein Vater lag noch im Krankenhaus), bin ich mit dem ICE nach Frankfurt-Flughafen gefahren, und das ist echt easier als mit dem Auto zu fahren, vor allem hat man weniger Stress!

Zuerst konnte ich das Check-In Gate nicht finden, da man ja normalerweise die Airline suchen muss. Da Air China zur Star Alliance gehört, hat die Lufthansa das Einchecken übernommen. Tja was soll ich über den ersten Abschnitt noch erzählen? Wie erwartet war kein Bordentertainment für jeden verfügbar, sondern nur ein allgemeiner Bildschirm, der winzigklein war. Nun ja, dann hab ich  mich  mit meinem Buch beschäftigt, angestrengt die Wand angestarrt und schließlich eine Schlaftablette genommen. Der 10.5 Stunden lange Flug nach Shanghai war wirklich eine Herausforderung! Ich konnte glücklicherweise rund 4.5 Stunden schlafen.

In. Shanghai mussten wir dann alle durch den Zoll. Der erste Eindruck, den ich von China hatte, hat sich auch mit meinen Erwartungen überschnitten, überall uniformierte Männer und Frauen mit einem strengen und ernsten Blick. Ich bekam ein Transitvisum in meinem Pass gestempelt und hätte, erstaunlicherweise, damit auch einfach nach Shanghai fahren können. Von wegen Polizeistaat und alles überwacht. Da man ja beim 5 Stunden Warten nicht gerne alleine ist, hab ich mich mit einem Pärchen angefreundet, die nach Sydney unterwegs waren, wir verbrachten die Zeit mit stundenlangen im Cafe sitzen und 5 Minuten Shanghaier Luft schnappen.

Dann ging es weiter, und das Glück war mir hold, ein Bordentertainment für mich! Und so habe ich jetzt die letzten 10.5 Stunden durchgehalten, ich konnte schätzungsweise eine Stunde schlafen. Und dann landete der Vogel nach 27 Stunden endlich in Melbourne! Der Captain gab uns allerdings schockierende News. Nur 13 Grad und Nieselregen! Hallo? Es ist Sommer!!?

Fazit zur Air China: Nicht einmal so schlecht für den Preis, das Essen war genießbar, das Personal semi-freundlich, mal schaun, wie es auf dem Rückflug wird.

Freitag, 13. Januar 2012: Endlich back in Melbs und gleich weiter an die GoldCoast

An der Passkontrolle in Melbourne wäre ich beinahe ausgetickt. 100te andere Passagiere und ich warteten schätzungsweise 2 Stunden für die Passkontrolle und Gepäckaufnahme. Grund: die doofen Aussies hatten zuwenig Zollbeamte, dadurch staute sich das Gepäck. Allerdings muss ich einen Abstrich machen, die Zollbeamten in Melbourne sind sehr hot!

Um 11.15 Uhr war ich mit dem ganzen Prozedere endlich fertig und hetzte zum JetStar-Schalter, da ich ja um 12.20 Uhr nach Coolangatta weiterflog. Also schnell das Gepäck durch den halben Flughafen wuchten (der domestic Airport ist am anderen Ende Flughafens), aufgeben und zum Gate rennen (ok, war wohl doch dann eher Powerwalking). Aber wie so oft bei JetStar hatte der Flieger Verspätung. Und? Fällt Euch was auf? Ja, mein „Glück“ mit Inlandsflügen in Australien hält an! Also ab in den nächsten und letzten Flieger für die nächsten 2 Wochen, noch einmal 2 Stunden Flug überleben und dann ist es fast geschafft. Während dem Flug unterhielt ich mich mit einer Familie aus Melbourne, anscheinend war der bisherige Sommer nicht so dolle, ganz zu Schweigen, dass es erst vor ein paar Tagen GESCHNEIT hatte in Victoria (WTF?)!

Um 13.30 landete ich dann am Gold Coast Airport und meldete mich bei Daniel. Da der noch in der Uni saß, schlug er vor, dass ich den Bus nach Southport nehmen sollte. Aber erst einmal zog ich mich sommerlich um, hier hat es fast 28 Grad, das ist schon eine Umstellung. Der Bus zur Southport Mall, unserem Treffpunkt dauerte eine gute Stunde. Zeit, die GoldCoast noch einmal auf sich wirken zu lassen und zu sagen, nein, hier möchte ich nicht leben, geschweige denn Urlaub machen, da kann man auch auf Mallorca Urlaub machen. Bettenburgen, laut, extrem touristisch und ein einziger Vergnügungspark. Das ist nicht meine Welt. Um kurz nach 4 sammelte Daniel mich dann auf. Und ganz ehrlich, ich war fix und fertig. Wir fuhren noch zum Aldi und Daniel setzte mich dann am Campingplatz ab. Er war abends noch verabredet und ganz ehrlich fühlte ich  mich zu nichts mehr in der Lage. Um 6 Uhr abends gings für mich ins Bett und nach zahlreichem Aufwachen und wieder einschlafen, bin ich jetzt fit für den ersten Tag.
Heute früh wurde ich von den Papageien und Magpies aufgeweckt,  ja diese Geräusche (die von den Papageien nicht) hatte ich doch sehr vermisst, die letzten 2 Jahre!

Samstag, 14. Januar 2012: Mit Vollgas durch das Insellabyrinth

Die Papageien weckten mich gegen 5 Uhr früh auf und länger konnte ich auch nicht schlafen. Also las ich eine ganze Weile und frühstückte. Daniels Freunde riefen uns an und fragten, ob wir unsere Abreise um einen Tag verzögern möchten und stattdessen mit ihrem Boot einen Ausflug zu machen.

Wir mussten nicht lange überlegen und gegen 10 Uhr warteten wir dann an der Marina auf Peter und Selina und ihren beiden Kindern, Jackson und Nicholas. Wir hatten ja nur ein  kleines Fischerboot erwartet, anstatt dessen standen wir vor einem Boot mit einem riesigen Antrieb. Schon fast ein Jetboat möchte man sagen. Das wird ein Spaß werden. Das Wetter allerdings war an diesem Tag nicht so dolle. Dunkle Wolken trübten den Himmel, es regnete aber (noch) nicht. Unser Ausflug führte uns zur Coochiemudlo Island. Und mit gut 50 Sachen bretterten wir dann durch das Labyrinth der vorgelagerten Inseln an der Gold Coast. Wir passierten South und North Stratbroke sowie Russell Island. Ab und zu wurden wir von einem kleinen Regenschauer überrascht. Gegen kurz nach 12 erreichten wir Coochiemudlo Island. Für Lunch gingen wir zum kleinen Insel-Cafè und genossen die obligatorischen Fish & Chips. Danach hielt mir eigentlich nichts mehr davon ab, in den warmen Ozean zu springen. Nach 2 Stunden auf der Insel machten wir uns wieder auf dem Rückweg.
Später am Abend gingen Daniel, eine Bekannte und ich noch zum Dinner zu Outback Jacks. Was ja ganz gut passte, da wir ja am folgenden Tag zu unserem Trip ins Red Centre aufbrechen werden würden.

Sonntag, 15. Januar 2012: Ab ins Outback!
Robina/Gold Coast – Inglewood, QLD : 350 km

Es war mittlerweile mein 3. Outback-Trip, nur dieses Mal ging es in die Wüste im Sommer! Ich war gespannt, wie die Sonne uns einheizen wird.

Hier erst einmal ein kleiner Überblick über unsere 13-tägige Wüstentour:

Gegen 9 Uhr hatten wir unsere sieben Sachen alle gepackt und machten uns auf Richtung Robina, um Peter und Selina noch einen letzten Besuch abzustatten. Es wurde noch einmal das Wetter gecheckt, nur um sicher zu gehen, dass keine Straßen auf unserer Route überflutet waren. Gegen 10 Uhr fuhren zur Robina-Shoppingmall, wo noch die notwendigen Einkäufe erledigt wurden. Unter anderen Flipflops für mich und ein erster Klamottenkauf bei Target.

Um 11 konnte es endlich losgehen und wir nahmen Kurs gen Westen. Die Fahrt lief relativ ereignislos, wir passierten Orte wie Beaudesert und Warwick. Touristisch interessant wurde es bei der Überquerung der Great Dividing Range, wo wir eine steile Passstraße durch den Regenwald überwinden mussten.

In Inglewood hieß es allerdings erst einmal Stop für uns. Die Straße nach Yelarban war durch Regenfälle am Morgen überflutet worden. Dadurch war uns der Weg zu Goondiwindi, unserem Etappenziel versperrt. Wir hätten rund 200 km Umweg im Kauf nehmen müssen. Deshalb entschieden wir uns diese Nacht in Inglewood/ Lake Coolmanda zu verbringen. Der Campingplatz war recht schön und Hunderte von Papageien saßen in den umringenden Bäumen und machten einen Krach. Dazu gesellten sich Fasane, die um uns herum Essen suchten. Apropos Essen, es gab nach langer Abstinenz endlich wieder Känguru zum Abendessen!!!

Nach einem Abendspaziergang (die Sonne geht ja schon um 19 Uhr unter) ging es ins Bett. Und laut Daniel schnarchte ich ständig und er weckte mich dann mit seinem Ellenbogen wieder auf. Sehr vornehm, Daniel!

In Queensland geht die Sonne aufgrund der Erdkrümmung schon sehr früh wieder auf, gegen 4.30 Uhr, so war ich doch etwas irritiert, dass es schon taghell war, aber erst 5.04!

Montag, 16. Januar 2012: Wasser überall und endlich die Randzonen des Outbacks erreicht!
Inglewood, QLD – Cunnamulla, QLD: ca. 650 km

Um 8 Uhr früh ging unsere Fahrt weiter, in der Hoffnung, dass die Straße Richtung Yelarban  wieder geöffnet war. Und es sah gut aus, freie Fahrt für uns, bis…. ja bis in Yelarban ein Schild stand, dass die Straße nach Goondiwindi gesperrt war. Ja ja die Blitzbirnen von der Queenslander Polizei sind auch sehr intelligent. Wir fuhren trotz Warnung die gesperrte Straße, die zum Teil nur etwas mehr als 20 cm überflutet war. Dann war aber doch kein Durchkommen mehr. Wir hatten eine Absperrung erreicht, mit polizeilicher Verwarnung, falls jemand durchfahren sollte, gäbe es eine 5-stellige Strafe. Da standen wir also, wir und noch 4 andere Fahrer, alle bereit durch das 30 cm tiefe Wasser zu fahren.

Im Endeffekt drehten wir alle um und fuhren eine kleine Nebenstraße hinauf zum Gore Highway, von dort ging es dann weiter nach Goondiwindi, ein kleiner Umweg von rund 70 Kilometern. In Goondi war dann Fahrerwechsel angesagt, ich durfte ans Steuer, Linksfahren leicht gemacht, von wegen, es dauerte etwas, bis ich mit dem Auto bzw. dem Linksverkehr wieder zurecht kam.

Ich fuhr 200 km von Goondi nach St. George, dort gab es dann späten Lunch und Daniel übernahm wieder das Steuer für die letzten 300 km des Tages zu unserem heutigen Ziel: Cunnamulla. Was soll ich sagen, die Landschaft veränderte sich auf den letzten hundert Kilometern dramatisch. Wir hatten den Rand des Outbacks erreicht, roter Sand, die Millionen Fliegen und die Hitze hießen uns willkommen.

Dienstag, 17. Januar 2012: Endlich hab ich meine Ruhe!
Cunnamulla, QLD – Jump Loop Lookout, Sturt NP, NSW: 650 km

Die Nacht war zu lang oder zu kurz, ganz wie man es betrachten will. Herr G. meckerte mal wieder über mich, das Schnarchmonster. Alle 10 Minuten bekam ich einen Ellenbogen in einen Körperteil, was mich wieder zum Aufwachen brachte. Naja, Queensland Nächte sind kurz (um 4.30 Uhr geht die Sonne auf), um 6.30 Uhr waren wir dann beide endlich wach und nach dem Frühstück ging es wieder weiter. Noch immer fuhren wir über Teerstraßen, die allerdings nur einspurig sind. Das nächste Etappenziel für uns Thargomindah im äußersten Südwesten Queenslands. Kurz hinter Cunnamulla wurde ich erstmal von der Polizei angehalten… Nein, ich war diesmal nicht zu schnell, sondern ich musste einen Alkoholtest machen und meinen Führerschein vorzeigen, dieser konnte sich nicht so einfach finden, der war tief in den Katakomben des Landcruisers eingegraben. Ich hatte den Test bestanden und weiter ging es und langsam aber sicher wurde es heiß. 37 Grad zeigte das Thermometer in Thargomindah an.

In der dortigen Touristeninformation machte ich eine unliebsame Begegnung auf der Toilette. Dort schwamm ein gelber Frosch zusammen mit kleinen schwarzen Bröckelchen in der Toilette! Ich konnte mich nicht überwinden, diese Toilette zu benutzen, da gehe ich lieber hinter den Busch! Daniel machte sich noch lange über mich lustig, haha!

In Thargomindah entschlossen wir uns auch unsere Reiseroute etwas zu ändern. Anstatt nach Innamincka zu fahren, würden wir ab den Noccundra Roadhouse auf den Silver Highway zum Sturt Nationalpark fahren. Die ersten 150 km zum Roadhouse waren noch asphaltiert, ich fuhr diese letzte Strecke. Von da an würden wir für eine lange Zeit keine asphaltierte Straße mehr sehen.

Bis zum Nationalpark und zeitgleich der Staatengrenze zu New South Wales waren es noch gute 180 km. An der Grenze zu NSW ist auch der Dog Fence, der sich durch ganz Australien schlängelt um die Dingos, Kaninchen und anderes Zeugs von dem Farmland fernzuhalten. Die Strecke war einfach atemberaubend. Das Outback ist grün! Daniel war auch sehr erstaunt, er hatte den Sturt NP schon einmal besucht und es war damals eine Mondlandschaft, nicht so heute, alles grün und dicht bewachsen. Unser Nachtlager wollten wir eigentlich am Olive Downs Campground aufschlagen, entschieden uns jedoch für den besseren Ausblick. Und den hatte man von dem 2 km entfernten Jump Loop Lookout.

Den Sonnenuntergang genossen wir bei angenehmen 28 Grad mit einer warmen Brise. Ich hatte endlich meine Ruhe, von denen ich vielen Daheimgebliebenen nur vorschwärmen kann. Man hört absolut gar nichts, absolute Stille. Kann das Leben noch besser werden? Nein! Ich liebe einfach Australiens Outback!

Mittwoch, 18. Januar 2012: Wilde Achterbahnfahrt und staubige Straßen nach South Australia!
Jump Loop Lookout, Sturt NP, NSW – Arkaroola, Gammon Ranges NP, SA – 600 km Schotter

Nein, auch diese Nacht änderte sich nix, ich (Codewort: der Schnarcher) wurde von Mr.-ich-hasse-Schnarcher ständig wachgeschüttelt. Danke noch mal dafür. Nach einem großartigen Sonnenaufgang ging es weiter. Wir wollten von dem 4WD-Antrieb etwas mehr Gebrauch machen und so ging es heute auf die „Middle Road“, ein 60 km langer 4WD-Track durch den Sturt NP. Auf den ersten 30 km haben wir erstmal alle Kängurus von ihrem Schläfchen aufgeweckt, die sind auch alle ganz brav weggehoppelt.

Neben einigen trockenen Flussbetten war dieser Teil des Tracks eigentlich sehr einfach, Daniels Worte waren boring! Auch die Worte Feldwirtschaftsweg zwischen Estenfeld und Würzburg fielen. Der zweite Teil des Tracks ging durch bewaldetes Gebiet mit vielen Feuchtgebieten, wo man das Wildlife der gefiederten Natur beobachten konnte.

Die Middle Road führte uns dann auf den „Highway“ zum Cameron Corner. Das ist der Ort, wo die Landesgrenzen von Queensland, New South Wales und South Australia aufeinander treffen. Die Temperaturen heizten uns ordentlich ein, fast 40 Grad und das gerade mal am Vormittag! Die Gravelroad war eigentlich in einem guten Zustand, wir fuhren ständig bergauf und bergab aufgrund der Sanddünen, die wir passieren mussten. Für gelegentliche Film- oder Fotosessions wurde natürlich gestoppt. Gegen Mittag erreichten wir dann den Cameron Corner Pub, zuvor wieder das alte Spiel, Dog Fence öffnen, durchfahren und wieder schließen. Wir waren, wie zu erwarten, wieder einmal die einzigen Gäste im Pub. Wir unterhielten uns etwas mit den Besitzern. Der Pub hat nur einmal im Jahr geschlossen, Ferien gibt es für die beiden nur selten, die Post kommt einmal die Woche und man muss einen ganzen Tag Auto fahren, um die nächstgrößere Stadt über 10.000 Einwohnern zu erreichen (Port Augusta). Nee, nicht wirklich mein Ding, so abgeschieden zu wohnen! Die Toilette war wieder einmal ein Erlebnis, nein diesmal nicht mit schwimmenden Viechern drinne, dafür in einem Bauwagen, wo die 40 Grad Außentemperatur noch einmal getoppt wurden.

Für uns ging die Fahrt weiter, diesmal durch South Australia, wir fuhren Richtung Stryzlecki Track. Die Straße ging da weiter, wo sie aufgehört hatte, über endlose Sanddünen. Nach gut 2 Stunden hatten wir dann den Track erreicht und ich durfte das Steuer übernehmen. Der Stryzlecki Track ist zwar eine Gravelroad, jedoch sehr gut maintained, dass das Fahren einfacher macht. Die Fahrt auf dem Track war relativ ereignislos, Stichwort Mondlandschaft. Bei Mount Hopeless bogen wir dann auf einem Sidetrack nach Arkaroola ab. Dieser 4WD-Track führte uns rund 180 km in den Vulkathunha-Gammon Ranges Nationalpark. Der Himmel zog sich langsam zu und es begann etwas zu tröpfeln.
Bis wir Arkaroola erreicht hatten, hatte sich das Wetter aber wieder erheblich verbessert und nach dem Einchecken auf dem Campingplatz, statteten wir dem Swimming Pool einen Besuch ab. Auf der Campsite waren wir fast alleine, da im Sommer keine Hochsaison ist.

Donnerstag, 19. Januar 2012: Spaß im Allrad-Paradies
Echo Camp Backtrack: 45 km

Aufgewacht und voller Tatendrang den Nationalpark zu erkunden, machten wir uns auf zur Touristeninformation. Daniel hatte erfahren, dass es ein paar nette Allradtracks in den Gammon Ranges gab und die wollten erkundet werden. Wir entschieden uns den „Echo Camp Backtrack“ zu fahren. Dafür bekamen wir einen Schlüssel zu einem Gate und eine Karte. Der Schwierigkeitsgrad wurde mit „Extreme“ beschrieben. Das machte Daniel nur noch euphorischer. Der Anfang des Tracks hatte es schon in sich. Große Steine im ausgetrockneten Bachbett, steiles Bergauffahrten mit bis zu 20 Prozent Steigung. Die Landschaft in den Gammon Ranges war einfach phänomenal. Von der extrem roten Farbe erinnerte es mich ein bisschen an Kings Canyon. Wir meisterten den 45 km langen Track in cirka 5 Stunden. Auch hatten wir in der Barranna Gorge einen Plattfuß, den Daniel sehr professionell innerhalb von 30 Minuten wechselte. Hut ab, die Ersatzreifen eines Landcruiser wiegen cirka 15 kg!

Gegen 15 Uhr waren wir wieder in Arkaroola, genau rechtzeitig für das Gewitter, das über uns hinwegzog. Ich verbrachte die Zeit in der Laundry beim Lesen. Um 18 Uhr hatten wir dann Dinner in der Lodge gebucht und genossen und Lamm und Hühnchen und lernten zwei eingewanderte Deutsche aus Melbourne kennen. Für den Sonnenuntergang wanderte Daniel den steilen Hausberg hinauf, während ich auf den kleinern Hügel der Sternwarte stieg. Als ich mich auf dem Rückweg zum Campingplatz machte, marschierte direkt vor mir ein Echidna (Ameisenigel) über die Straße, das ich natürlich mit der Kamera festhielt.

Später lernten wir noch 2 Deutsche aus Frankfurt auf dem Campingplatz kennen (Britz-Kunden, was sonst?) und genossen Bier und Wein bis nach Mitternacht.

Freitag, 20. Januar 2012: Nordamerika? Hier in Australien?
Arkaroola, SA – Bunyeroo Gorge Campsite, Flinders Ranges NP, SA: 270 km

Wir kamen langsam in die Pötte, denn wohl oder übel verließen wir Arkaroola. Unser Weg würde uns heute über Leigh Creek in den Flinders Ranges Nationalpark bringen. Obwohl es wieder warm war, versteckte sich die Sonne hinter dichten Wolken.

Unser erster Stopp in Leigh Creek diente zum Einkaufen, zur Mittagspause und… zum Schwimmen. Daniel wusste, dass das dortige Schwimmbad ein 50-Meter-Becken hatte, also legten wir dort eine etwas längere Pause ein.

Nach dem Auftanken ging es dann Richtung Nationalpark. Die wohl schönste Straße nach Wilpena, dem Zentrum des Flinders NP, ist die unbefestigte Strecke über die Brachina und Banyeroo Gorge. Leider leider machte das Wetter nicht mit und es war die ganze Zeit bedeckt. Nachdem wir schon fast auf dem Weg nach Wilpena waren, entschieden wir uns zurück zur Banyeroo Gorge zu fahren, um dort auf der Acaram Campsite zu übernachten. Wir fühlten uns dort ein bisschen wie im Wilden Westen oder in Canada. Überall Nadelwälder, das so gar nicht zum üblichen australischen Busch passen sollte. Wir richteten uns sehr häuslich ein, Markise inklusive. Und von der Wetterfront gab es dann auch noch einen Erfolg zu vermelden, die Sonne ließ sich rechtzeitig zum Sonnenuntergang blicken und die Nacht wurde sternenklar.

Samstag, 21. Januar 2012: Eyre Peninsula? Davon gehört, nie dort gewesen
Wilpena, Flinders Ranges NP, SA – Streaky Bay, Eyre Peninsula, SA, 650 km

Am nächsten Morgen zeigte sich die Sonne zumindest ein wenig, sodass ich ein paar Fotos in der Banyeroo Gorge, sowie am Razorback Lookout schießen konnte. Unser Weg führte uns weiter nach Wilpena, wo wir den 6 km langen Wilpena Pound Walk machen wollten. Es war ordentlich warm und die Sonne setzte sich nun endgültig gegen die Wolken durch. Der Wanderweg war relativ schattig und man sah sooo viele Tiere, dass man dachte, man ist im Zoo: Emus, Kängurus, Papageien, Kakadus und und und. Die Papageien machten einen unglaublichen Krach, das mich stark an mein Haus in Melbourne erinnerte. Der Wilpena Pound (Talkessel) Outlook hatte einen 360 Grad Ausblick über das Tal. Zurück am Parkplatz hieß es dann Kilometer abarbeiten.

Uns stand eine rund 7 stündige Gewaltfahrt nach Streaky Bay bevor. Daniels Chef bzw. Schuldirektor hat dort sein Ferienhaus und wir wollten ihm einen Besuch abstatten. Die Fahrt dahin führte uns über Hawker, Quorn nach Port Augusta, wo wir einen kurzen Stopp für Shopping und Lunch einlegten. Weiter ging es über den stinklangweiligen Eyre Highway, welcher Teil der Straße nach Westaustralien ist. Von Port Augusta waren es noch einmal rund 400 km nach Streaky Bay. Am frühen Abend gegen 18 Uhr kamen wir dann endlich an. Es war schön, das Meer wieder zu sehen nach fast einer Woche Abstinenz.

Nick bot uns freundlicherweise an, die Nacht in seinem Ferienhaus zu verbringen, sodass wir keinen Campingplatz suchen mussten. Wir verfolgten das Tennismatch von Lleyton Hewitt (er kommt gebürtig aus Adelaide) und danach gings dann schon ins Bettchen.

Sonntag, 22. Januar 2012: Strandspiele an der Sceale Bay
Streaky Bay, Eyre Peninsula, SA – Sceale Bay, Eyre Peninsula, SA: ca. 100 km

Wir hatten am Vorabend beschlossen, einen Tag länger auf der Eyre Peninsula zu bleiben. Nick zeigte uns auf der Karte, ein paar touristische Sehenswürdigkeiten, die wir heute abfahren würden. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf dem Weg Richtung Sceale Bay. Wir besuchten ein paar wirklich schöne Lookouts, wo wir auf die Steilküste hinabblicken konnten. Die Sceale Bay Sandhills waren unser erster Stopp. Schneeweiße, kilometerlange Dünen, die man mit dem 4 WD befahren konnte. Wir hatten einen Heidenspaß, schließlich fuhren wir am Strand entlang (wir hatten vorher die Gezeiten gecheckt). Wie auch immer, es kam leider so, dass wir feststeckten. Der Sand war zu feucht und Reifen abpumpen, ausschaufeln oder auch rohe Gewalt halfen nichts.

2 km weiter strandabwärts waren glücklicherweise Leute, die badeten. Daniel hatte die Aufgabe, Hilfe zu holen und ich… hielt die Stellung bei 38 Grad! Nach 20 Minuten war Rettung in Sicht, zwei nette Urlauber aus Victoria zogen den Landcruiser aus seiner Misere. Strandfahrten waren erstmal Tabu.. zumindest für die nächsten 2 Stunden.

Unsere Mittagspause verbrachten wir in dem kleinen Ort Sceale Bay am türkisfarbenen Strand. Was für eine Farbe, so was sieht man in Europa nicht. Nach dem guten Chili aus der Dose, reifte in uns der Plan wieder auf dem Strand zu fahren, schlichtweg weil jeder andere Australier das auch tat. Wir stellten uns hin, stellten die Markise auf und dann ging es ab ins Meer, das schweinekalt war. Das südaustralische Meer ist wirklich sehr sehr kalt, kein Wunder, nächster Stop Antarktis!

Wir verbrachten den halben Nachmittag dort, ich wollte vor allem etwas gegen meinen käsigen Teint unternehmen. Eine halbe Stunde Sonne taten ihr übrigens, und ich wurde zwar erst rot, doch glücklicherweise änderte sich die Hautfarbe zu braun recht schnell.

Wir fuhren gegen 6 noch zu „Murphys Haystacks“, kleine runde Felsen, die von der Ferne aus betrachtet wie Heuballen aussahen. Dort trafen wir ein Ehepaar aus England, die mit ihrem Motorrad seit Mai 2010 auf Weltreise sind. Eine wirklich tolle Geschichte, die einfach nur Lust macht, wieder den Rucksack umzuschnallen und loszuziehen.

Nach einer kurzen Stippvisite bei Nick, schlugen wir unser Nachtlager am Tractor Beach auf, es gab lecker Thunfisch mit Reis. Das Einschlafen machte mir etwas Probleme, Meeresrauschen ist wirklich nicht einschläfernd!

Montag, 23. Januar 2012: Unterwegs auf dem Googs Track
Streaky Bay, SA – Googs Lake, SA

Nach einer fast schlaflosen Nacht (Ellenbogenstöße von Herrn G. inklusive) ging es dann wieder kurz zu Nick, bevor wir Richtung Ceduna aufbrachen. Ceduna ist der letzte Versorgungsort, bevor es auf die lange Nullarbour-Plain geht, zur Grenze nach Westaustralien. Für uns hieß es, Vorräte auffüllen und das Permit für den Googs Track abholen. Am Hafen besorgten wir noch frischen Red Snapper für das Abendessen. Kurz nach Ortsende bogen wir rechts ab und fuhren einen unbedeutende Schotterstrasse gen Norden. Nach einer halben Stunde gelangten wir Dog Fence (öffnen, schließen, das alte Spiel). Dort beginnt der 154 km lange Googs Track, der durch den Yumbarra Conservation Park und Yellabinna Regional Park führt. Der Googs Track ist weitestgehend eine Sandpiste, die über schätzungsweise 164 Sanddünen führt. Unser Tagesziel war der Googs Lake, ein Salzsee, cirka 60 km nördlich.

Die Fahrt war einfach nur super, selbst ich durfte ans Steuer und die Sanddünen hoch und wieder runterfahren. Auch die Videokamera wurde wieder stark beansprucht. Gegen 15.30 erreichten wir Googs Lake. Mit ihm Gepäck kam aber auch ein großes, unheimliches Gewitter und sehr, sehr schwüle 42 Grad. Kaum hatten wir unsere Markise errichtet, ging der Sturm schon los. Dicke Regentropfen und dumpfes Donnergrollen lagen in der Luft. Wir zogen uns in den Landcruiser zurück. Der ganze Spuk war nach einer halben Stunde vorbei.

Die Landschaft hatte sich komplett verändert, wo noch vor kurzem ein trockener Salzsee vor uns lag, war es jetzt buchstäblich ein See mit Wasser. Die Luft hatte abgekühlt und wir bauten das Dachzelt auf. Ich beschloss ein Nachmittagsschläfchen zu machen. Von dem wachte ich eine Dreiviertelstunde später wieder auf, weil ich extrem schwitzte. Die Hitze kam langsam aber sicher wieder zurück. Daniel war während der Zeit auf Entdeckertour und filmte was das Zeug hielt.

Unser Dinner war wirklich sehr yummy, Red Snapper mit Reis und Salat und einer Rotweinsauce. Aufgrund des Regens wurde der Abend sehr von den Mozzies geprägt. Ja, sie hatten mich lieb, schon die ganze bisherige Reise über….

Dienstag, 24. Januar 2012: Von Schlaglöchern und unglaublicher Hitze
Googs Lake, SA – Coober Pedy, SA: 420 km auf Sand, Schotter und Bitumen

Weiter ging es am nächsten Morgen Richtung Norden. Wir waren eigentlich aufgrund des ersten Teils des Tracks recht zuversichtlich das heutige Tagesziel Coober Pedy am späten Nachmittag zu erreichen. Doch schon nach einer halben Stunde stellten wir fest, dass wir wohl doch etwas länger mit dem Googs Track beschäftigt sein sollten. Die Straße wurde leider schlechter, inklusive großen Schlaglöchern in der Nähe des Dünenkamms (die Dünen waren bis zu 25 Meter hoch), verursacht durch Campertrailer von den vorigen Fahrzeugen. Mein Gott, gab es da Schläge im Auto, mir wurde sogar etwas schlecht und wir mussten stoppen, bei 40 Grad Außentemperatur! Nach insgesamt 5 Stunden hatten wir dann die etwa 100 km lange Strecke geschafft und waren auch geschafft! Wir passierten bei Kilometer 130, Mount Finke, und bei Kilometer 140 machten wir Lunch.

Nachdem wir die Reifen halbwegs wieder aufgepumpt hatten (von 25 PSI hoch auf 45), ging es weiter über Tarcoola Richtung Stuart Highway. Erst gegen 4 Uhr Nachmittag erreichten wir die Hauptverbindung zwischen Darwin und Adelaide. Wir mussten immer noch rund 300 km überwinden. Wie man in Australien so schön sagt, „we put the pedal to the metal“ und erreichten endlich Coober Pedy gegen 7. Zur Belohnung für uns buchten wir uns auf den Big4 Campingplatz (mit Pool) ein.
Zum Abendessen gingen wir zum dortigen Italiener, der den Ruf hat, die beste Pizza Australiens zu backen. Und ich  muss schon sagen, die Pizza (und Salat) war sehr lecker.

Die Temperaturen hatten nun ihren Höhepunkt erreicht, stolze 42 Grad im Schatten. Um 23 Uhr nachts immer noch 32 Grad! Coober Pedy war das heißeste Wetter, das wir bisher erlebt hatten.

Mittwoch, 25. Januar 2012: Auf zur bunten Wüste!
Coober Pedy, SA – Arckaringa Hills (Painted Desert), SA: 160 km

Die Sonne weckte uns gegen 7 Uhr und damit begann auch wieder die Hitze. Gegen 7.30 Uhr waren wir schon im Campingplatz-Pool für eine kurze Abkühlung. Gegen 10 Uhr ging es dann zu Fuß durch Coober Pedy. Ich war Opalshoppen (bei einem fast tauben alten Griechen) und erstand eine Opalkette. Daniel kaufte ein Didgeridoo und musste harte Verhandlungen mit dem osteuropäischen Verkäufer führen.

Nach dem Einkaufen, Internet und dem Auftanken ging es weiter auf unserer Wüstentour und wie konnte es anders sein, auf einer Gravelroad. Wir fuhren rund 100 km Richtung Oodnadatta und bogen dann ab Richtung Arckaringa Station. Von dort waren es noch einmal rund 30 km zu den Arckaringa Hills, aka dem Painted Desert. Die kleinen Berge erstrahlen im Abendlicht in den unterschiedlichsten Rot- und Ockertönen. Wir kamen gegen 15 Uhr an und ein starker Wind erwartete uns.

Wir warteten brav bis Sonnenuntergang, leider war der Himmel ziemlich Wolken verhangen. Gegen 20 Uhr machten wir uns dann auf dem Wanderweg durch die Arckaringa Hills um Fotos und Videos vom Sonnenuntergang zu schießen. Daniel war wieder mal voller Tatendrang und erklomm zwei Berge für einen besseren Ausblick. Ich begnügte mich mit der Aussicht von weiter unten. Und rechtzeitig bevor Sonnenuntergang kam dann die Sonne hinter den Wolken hervor. Wir hatten genau 10 Minuten Zeit für die Fotos, die aber doch ganz gut gelungen sind.

Auf dem Rückweg zum Carpark (bzw unser illegaler Campingplatz für diese Nacht) fiel ich im Zwielicht ziemlich böse dem Hügel hinauf und schürfte mir die Knie auf. Aber natürlich wurde von Mr. G´s Seite aus kein Gezicke toleriert!

Wie auch immer, zur Belohnung des Tages gab es dann doch Skippy zum Abendessen, YUMMY!

Donnerstag, 26. Januar 2012: Happy Australia Day!
Arckaringa Hills, SA – Rainbow Valley, NT: ca. 600 km

Die Sonne machte uns wieder einmal gegen 7 Uhr wach, kein Wunder Sonne=Hitze. Heute war ein ganz besonderer Tag: der australische Nationalfeiertag – Australia Day!
Deshalb wurde der Landcruiser mit Flaggen beschmückt und wir schmückten uns gleich dazu!

Heute standen endlose Kilometer auf dem Tagesplan, es ging fast 600 km nach Norden in das Northern Territory in das Rainbow Valley. Leider konnten wir es zeitlich nicht einrichten noch in die East MacDonnell Ranges zu fahren. Naja, Hauptsache warm und hübsche Landschaft! Es hieß also mal wieder Kilometer runterspulen. Es ging erst einmal fast 120 km über Gravelroad zurück zum Stuart Highway, inklusive Kühe auf der Straße.

Dann durfte ich von Cadney Homestead bis Kulgera fahren und Daniel übernahm das letzte Stück bis Rainbow Valley (20 km Gravelroad). Als wir am Campingplatz ankamen, war dort bereits ein Backpacker 4WD geparkt. Wir verbrachten die Zeit bis Sonnenuntergang mit Lesen. Denn, wie ihr inzwischen wisst, schaut alles in der Wüste mit tiefstehender Sonne am besten aus ;). Das Rainbow Valley ist ein ausgetrocknetes Flussbett mit einer rot leuchtenden Felsformation, alles in allem also sehr hübsch.

Wir wurden irgendwie mit unseren Nachbarn nicht so richtig warm, also beschlossen wir einfach diese zu ignorieren und unsere Musik etwas lauter zu spielen. Es war mein letzter Abend in der Wüste und den wollte ich gemütlich ausklingen lassen.

Unser Feiertagsmenü war, medium gebratenes Skippy, mit Gemüse, Reis und Senf-Zwiebel-Soße! Und dann war sie gekommen, die letzte Nacht im Paradies.

Freitag, 27. Januar 2012: Zurück in die Civilisation, zurück in meine Lieblingsstadt
Rainbow Valley, NT – Alice Springs, NT: ca. 100 km, mit Flieger nach Melbourne, VIC

Der letzte Morgen verlief wie immer, Aufstehen bei Sonnenaufgang, Frühstück, DANN komplette Neuanordnung des Rucksackes, panisches Suchen nach meiner Schlafsackhülle, die ich nicht mehr finden konnte und eine traditionelle und für mich erste BUSCH-DUSCHE. Dazu hängt man einen Wassersack in einem Baum oder allgemein an einem höheren Ort, schließt einen Duschkopf an und schon kommt das kühle Nass an den Körper, wirklich sehr erfrischend!

Dann ging es los auf die letzten 100 km nach Alice Springs. Mein Flieger startete um 11.30 Uhr und wir mussten vorher noch nach Downtown um aufzutanken und Geld abzuheben.

Am Flughafen verabschiedete ich mich von Daniel, der am Sonntag wieder zurück nach Kintore fuhr. Die Schule startet ja wieder am Montag.

Zeit, kurz die allgemeinen Daten für den Trip hier anzugeben:

–    gefahrene Kilometer: ca. 5200 km (davon ca. 40 Prozent auf unbefestigten Straßen)
–    durchschnittlicher Spritverbrauch: 12 Liter (auf Bitumen oder Gravelroad)
–    durchgeschwitzte T-Shirts: zu viele
–    verbrauchte Liter Trinkwasser: 80 Liter

Ich flog also zurück nach Melbourne, wo mein Urlaub auch begann. Über meine Melbourne-Erlebnisse werde ich dann im nächsten Blogeintrag berichten.

Ich hoffe doch sehr, dass euch der Reisebericht gefallen hat, um Feedback wird gebeten. Die Bilder findet ihr hier: KLICK

Grüßle aus dem heißen Melbourne

Katrin

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… und kann man auf Youtube anschauen, beide in Englisch:

Teil 1:

Teil 2:

Cheers aus dem verschneiten Eibelstadt

Kat

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Goodbye Australia…

Ja ja, der Abschied fällt sehr sehr schwer, noch gute 24 Stunden bin ich noch in Australien. Und ich werde es schrecklich vermissen.

Die Anfangszeit in OZ war für mich sehr schwierig. Rausgerissen aus meinem phantastischen Leben in Neuseeland, war ich am Anfang etwas „lost“ im großen roten Kontinent. Die Liebe zu Australien und Melbourne entwickelte sich ganz langsam. Ich würde sagen erst ab September empfand ich Zuneigung zu diesem Land. Das Outback und die unendlichen Weiten haben mich in ihrem Bann gezogen. Und auch Melbourne erschien mir liebenswürdiger. Und jetzt? Jetzt ist es wohl meine zweite Liebe nach Neuseeland. Und gerade, wenn es am schönsten ist, muss ich gehen. Gerade habe ich mir meinen Freundeskreis hier aufgebaut, muss ich das Land schon wieder verlassen, aber bestimmt nicht für immer. Ich werde meine Immigrationsbestrebungen auf Australien ausdehnen, es ist ein wunderschönes Land und es gibt noch viel zu entdecken. Westaustralien steht ganz oben auf meiner Liste.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen liebgewonnen Freunden in Australien und Neuseeland für meinen wundervollen 28 monatigen Aufenthalt bedanken. Ohne Eure Unterstützung und Freundschaft säße ich schon längst wieder im Flieger Richtung D! Ich werde euch alle ganz schmerzlich vermissen, doch zum Glück gibt es ja Facebook ;)!

I would like to thank all of my wonderful friends from Aussie and NZ for a fantastic time in that beautiful countries. The last 28 months felt like nothing and I promise you, guys, I WILL BE BACK…. SOON!!! Miss ya a lot, Cheers and G´Day mates! Catch ya all up on Facebook, for sure!

Morgen heißt es also Abschied nehmen vom roten Kontinent und den kleinen Nachbar Neuseeland, es geht rund 17.000 km zurück in die Kälte und ins Schneetreiben und ich werde es erst einmal hassen. Wir haben hier seit 3 Tagen bis zu 40 Grad und ich war am Wochenende noch ein bißchen Sonne tanken auf der Mornington Penninsula, rund 40 km südlich von Melbourne. Gail und ich haben dort Alex und Rudi besucht, Freunde vom German Meetup. Alex kommt aus Stammheim bei Würzburg und Rudi und seine Familie aus Volkach, sind allerdings schon seit 13 Jahren Down Under. Wir haben also die letzten 2 Tage am Strand in der Sonne verbracht, Weingüter besucht und ich habe einfach die restliche Zeit meines Aufenthalts genossen.

Und wie geht es mit mir weiter?

Ich bleibe ein bißchen in Deutschland, um Behördengänge für die geplante Auswanderung zu erledigen und alles Überflüssige in Deutschland zu verkaufen.

Mein nächstes Ziel wird jetzt Mitte März Kanada sein, und darauf freue ich mich schon riesig. Neues Land, neues Glück, einen Spruch, den ich in letzter Zeit sehr häufig verwende.

Hier noch ein paar Grundinformationen: Ich fliege Dienstag früh um 1.05 Uhr los und werde 9 Stunden Aufenthalt in Singapur haben, dann geht es weiter nach Frankfurt, wo ich hoffentlich um 20.35 Uhr landen kann (Schneechaos is ja im Moment…). Ich bin ab 13. Januar wieder in der unterfränkischen „Heimat“ anzutreffen… mit Sonnenbrand ;)!

Also, in diesem Sinne, man sieht sich bald

Euer sonnenbrannter Hummer

Katrin

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Das ist im Moment mein Motto, denn die Zeit läuft mir ein bißchen davon. Natürlich bezieht sich der Spruch darauf, soviel wie möglich noch von Melbourne/Victoria zu sehen. Diesbezüglich buchte ich letzten Mittwoch eine Tour in den „Wilsons Promontory Nationalpark“ kurz „Prom“ genannt. Es ging also mal wieder sehr früh aus den Federn und in die Stadt, was jedes Mal endlos dauert, da der Bus doch so 30 Minuten braucht. Um 7.30 Uhr wartete ich also zusammen mit anderen Reisenden auf den Bus von Bunyip-Tours, der uns in den Prom bringen sollte. Es war wie immer ein bunter internationaler gemischter Haufen, und natürlich waren jede Menge Germanen anwesend. Gegen 11.30 Uhr erreichten wir dann den Nationalpark, der übrigens der zweitälteste Park der Welt ist. Zugleich ist er auch noch der südlichste Nationalpark Australiens und dadurch auch der südlichste Punkt des Kontinents.

Unser Guide Robert machte uns gleich einmal darauf aufmerksam, dass das ein Wandertrip ist und wir rund 12 km laufen werden… und das bei 36 Grad im Schatten, na bravo!!! Auf Wandern war ich klar vorbereitet, aber nicht auf die Affenhitze. Unser erstes Ziel hieß Millers Landing und führte uns durch Mangrovenwäldern und vorallem durch abgebrannte Eukalyptuswälder, die vom letztjährigen Buschfeuer zerstört wurden. Es brannte ganze 8 Wochen letztes Jahr im Prom und vernichtete Hunderte von Quadratkilometern an Buschland. Aber die Natur zeigte sich schon wieder sehr grün dort. Am Meer angekommen hatten wir unseren etwas dürftigen Lunch, danach ging es weiter auf den Vereker Lookout, der schweißtreibend war. Ich war wie immer die Letzte beim Wandern und erreichte etwa 10 Minuten nach den anderen den Aussichtspunkt. Ich knippste ein paar Fotos und dann ging es schon wieder den Berg runter.

Es ist halt doch etwas anderes, wenn man in einer Reisegruppe unterwegs ist. Das nächste Ziel war Tidal River, wo wir eine Eiskrem-Pause machten und dann uns auf den rund 4 km langen Weg zum benachbarten „Squeeky Beach“ machten. Es war ein wirklich schöner Walk mit vielen herrlichen Ausblicken auf das Meer, die Berge, die Wälder und Stränden. Der Squeeky Beach heißt übrigens so, weil der Quarzsand Geräusche macht, wenn man auf ihn läuft. Naja, wer mich kennt, weiß, dass, wenn ein Strand in der Nähe ist, ich mich auf der Stelle in meine Badeklamotten werfe und mich in die kalten Fluten stürze. So auch wieder hier, eine herrliche Erfrischung, nach all der Lauferei…

Dann ging es auch schon wieder zum Bus und wir hatten alle ganz extrem Hunger, da wir alle nicht richtig was zu essen mitgenommen hatten, da lt. Tourplan ein reichhaltiger Lunch angepriesen wurde. Naja, ein Sandwich für den ganzen Tag? Nicht so der Hit! Aber bevor wir uns auf den Heimweg machten, hielt der Bus noch einmal, nach einem 5 minütigen Fußmarsch sahen wir ein paar australische Wappentiere: Känguruhs hoppelten ziemlich nah an uns vorbei.

Zum Abschluss hatte Robert ein Einsehen mit uns und stoppte in Leongatha beim großen M und wir waren alle happy. Gegen 22.30 Uhr erreichten wir Melbourne wieder und bis ich nach Hause kam, war es schon fast Mitternacht, nicht schön, wenn man am nächsten Tag um 7 arbeiten muss :(!

So, das wars mal wieder

Eure Schnäppchenjägerin

Katrin

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Hallöle,

nach zwei Tagen Affenhitze bis 38 Grad regnet es gerade munter vor sich. In drei Stunden beginnt ein hoffentlich fantastisches neues Jahr. Ich habe ein ganz gutes Gefühl für 2010 und ich hoffe, dass ich alle meine Pläne realisieren kann.

Natürlich wünsche ich allen meinen Lesern, vor allem meiner Familie und meinen Freunden ein ebenso tolles Jahr 2010. Rutscht gut rüber.

Die Bilder von meinem gestrigen Trip in den Wilsons Promontory Nationalpark sind schon online auf Picasa. KLICK! Reisebericht folgt bald…

ganz liebe Grüße

Katrin, die morgen arbeiten muss 😦

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FROHE WEIHNACHTEN!!!

Tja, morgen ist der 24. Dezember, Heiligabend, was hier in Australien eigentlich niemanden interessiert.

Denn dort wird erst am 25. gefeiert. Nichtsdestotrotz wünsche ich allen meinen Lesern, meiner Familie und meinen Freunden ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Man sieht sich ab Mitte Januar 2010!

Euer Weihnachtself

Katrin

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Der Geist der Weihnacht…

… geht irgendwie an mir vorbei.

Es ist jetzt schon mein drittes Weihnachten Down Under und immer noch komm ich überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung. Ich kann ganz ehrlich nicht sagen, an was es im Besonderen liegt. Vielleicht einerseits die sommerlichen Temperaturen, andererseits, dass meine Familie und Freunde nicht hier sind. Ich weiß es nicht. Ich komme gerade vom Einkaufen und wurde geschlagene 4!!!!! Stunden mit Weihnachtsmusik beschallt, dass ich am Ende nahe dran war die Lautsprecher zu demolieren. Mir geht dieses Weihnachts-Getue tierisch auf die Nerven.

Und ich bin eigentlich eine Weihnachtsperson, ich mag unsere Traditionen zu Hause. Mag die Weihnachtszeit selbst auch ganz gerne, aber ich bin wohl doch eher der Anhänger von Weihnachten im Winter mit Schnee, Glühwein und niedrigen Temperaturen. Naja, zumindest möchte ich ein paar deutsche Traditionen dieses Jahr pflegen. Letzten Mittwoch war Weihnachtsessen mit der deutschen Gruppe in Melbourne und es gab eine traditionelle Weihnachtsgans!

Dann hab ich Lebkuchen, Dominosteine und Zimtsterne (Danke an ALDI!) eingekauft und das Ganze wird dann an den Feiertagen vernichtet. An Weihnachten dieses Jahr habe ich nicht viel geplant, da ich am 24. und am 26. arbeiten muss. Am 30. Dezember werde ich noch einen Ausflug in den „Wilsons Prom“ Nationalpark machen.

UND ich darf feierlich verkünden, dass ich mein Arbeitsvisum für Kanada bekommen habe, was mich sehr glücklich macht.

So, das war´s wieder mal in diesem Sinne, noch eine schöne Adventszeit

Machts gut

euer Weihnachtsmiesepeter

Katrin

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Sag niemals nie….

Hallo Ihr Lieben!

Ja, es geht noch einmal auf einem Trip um das wunderschöne Australien zu sehen und vor allem meinen Bundesstaat Victoria. Ich werde kurz vor Silvester den „Wilsons Promotory Nationalpark“ besuchen. Näheres dann in Kürze!

Grüße aus dem heißen Melbourne

Katrin

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Hallöchen, es gibt viel zu erzählen.  Also dann mach ich mich mal frisch ans Werk.

Aber vorab erstmal ein paar Infos über Tasmanien: Tante Wiki sagt folgendes: Tasmanien ( früher: Vandiemensland, Van-Diemens-Land) ist eine dem Kontinent Australien südöstlich vorgelagerte Insel. Die Hauptstadt ist Hobart. Die höchste Erhebung ist der Mount Ossa (1.617 m). Tasmanien als größte Insel des Australischen Bundes umfasst 68.400 km² und hat gegenwärtig rund 473.000 Einwohner.

 

27. November: Eine Fährfahrt die ist lustig, eine Fährfahrt die ist schön….

Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass dieser Trip wahrscheinlich mein letzter in Australien sein wird, fuhr ich ein wenig wehmütig mit meinen Toyota Landcruiser von unserem Firmengelände. Ich machte mich auf den Weg nach Hause und packte meine Sachen (diesmal nur ein kleiner Rucksack) in den Camper. Ich hatte für diesen Urlaub exakt das gleiche Fahrzeug wie damals auf meinen Trip nach Adelaide: einen Allradjeep mit sogenannten Pop-Top. Der Van bot zwei Möglichkeiten zum Schlafen.

Zum Einchecken auf der „Spirit of Tasmania“ musste man spätestens um 18.45 Uhr am Fährterminal sein. Gegen 17.20 Uhr kam ich endlich von zu  Hause los und machte mich auf den Weg. Der Freitagsverkehr machte mir etwas Probleme und doch erreichte ich die Autobahn nach gut 15 Minuten und fuhr Richtung Stadt. Ich hatte mir von Google einen Straßenplan ausgedruckt, und der Weg war eigentlich ganz einfach erklärt. Naja irgendwie war es dann doch nicht so einfach. Ich hatte mich, wie so oft, in Melbourne verfahren.

Mann war das wieder mal ein Geschrei im Auto, Gott sei Dank, war niemand anders im Auto, der hätte mich glatt in ne Klappse eingeliefert :)! Ich regte mich  mal wieder über meine eigene Dummheit auf und die Zeit rannte mir davon. Dennoch erreichte ich die Fähre über ein paar Umwege gegen 18.20 Uhr, also war alles im grünen Bereich. Ich muss echt mal ruhiger werden, aber da kommen wieder mal die vererbten Gene durch ;). Es dauerte trotz allem noch etwas, bis ich alle Kontrollen passiert hatte (die Seuchenkontrolle, die Sprengstoffkontrolle und die Auto- und Passagierkontrolle) und ich das Auto und mich einchecken konnte. Kerstin kam als Passagierin gesondert an Bord und wir trafen uns auf Deck 8 an unseren Schlafsesseln.

Es war ein warmer Sommerabend und wir machten es uns auf den Außendeck bequem und aßen zu Abend. Ich hatte leckere Sandwiches gemacht und Kerstin sorgte für den Nachtisch. Pünktlich gegen 19.30 Uhr legten wir dann ab und sagten dem Festland ade. Es wurden natürlich Bilder von der schwindenden Skyline Melbournes geknippst und unsere 12 Stunden lange Fährfahrt begann. Die „Spirit of Tasmania“ ist die einzige Fähre, die zwischen Melbourne und Devonport verkehrt und fährt nur einmal täglich. Es ist ein riesiges Schiff mit 10 Decks und weit über 1000 Kabinen. Kerstin und ich hatten uns für die billigste Übernachtungsmöglichkeit entschieden, den Recliner seat. Auf deutsch übersetzt sowas wie Schlafsessel, den man wohl in Deutschland auch zum Fernsehen gerne benutzt.

Wir schauten uns erstmal etwas auf Deck 9 um, wo alles Sehenswerte war, wie das Restaurant, die Bar, Touristeninformation und das Kino. Jaaaa, es gab auch ein Kino, das wir auch besuchten. Allerdings waren wir auch etwas kaputt, schließlich hatten wir beide noch bis 16.30 Uhr gearbeitet. Gegen 22 Uhr ging es also dann ins „Bett“. Zur selben Zeit verließen wir auch die schützende Port Philip Bay, erreichten die offene See der Bass Strait und sahen schon Gewitterwolken aufziehen. Unheilvoll dachten wir uns schon, dass die Nacht nicht gerade ruhig werden würde…

28. November: Ein nasser Empfang auf Tasmanien…

Wie zu erwarten, wurde es eine stürmische Nacht. Die Schlafsessel waren eigentlich ganz bequem, aber  Leute über 1,70 m werden Probleme haben, ihre langen Beine unterzubringen. Der Weg zur Toilette war beschwerlich, da man wie ein Betrunkener hin und her schwankte. Seekrank wurden wir jedoch nicht, das lag zum einen daran, dass wir Tabletten genommen hatten, als auch daran, dass man auf den Liegesesseln nicht viel vom Seegang mitbekam. Zwischendurch wachte ich mal auf und sah die großartige Liveshow, die Mutter Natur draußen veranstaltete. Hunderte von Blitze über der aufgebrachten See. Ganz toll! Gegen 5 Uhr morgens waren dann fast alle Leute auf den Sesseln wieder wach und jeder machte sich im Bad wieder salonfähig. Etwa eine Stunde später liefen wir dann in den Hafen von Devonport ein und es erwartete uns, wie vorhergesagt, recht trostloses Regenwetter. Wir gingen ins Restaurant fürs Frühstück und dann kam auch schon die Durchsage, dass sich die Besitzer der Fahrzeuge der oberen zwei Decks bereitmachen sollten. Also schnell noch das Croissant gegessen und Sachen gepackt. Kerstin ging wieder als Passagier vom Bord.

Die anderen Autos und ich warteten bestimmt eine halbe/dreiviertel Stunde, bis wir durch die Seuchenkontrolle kamen. Dort wurde gecheckt, ob wir frisches Obst und Gemüse oder andere organische Sachen dabei hatten. Naja, da ich das mit dem Obst usw. schon von Katja wusste, hatte ich nix dabei. Ich holte Kerstin am Fährterminal ab und dann ging es los, die ersten Kilometer auf Tasmanien waren zu absolvieren. Der erste Weg führte uns zum Supermarkt, wo wir uns für die nächsten 6 Tage an Lebensmitteln eindeckten. Mittlerweile hatte sich wettermäßig ein Dauerregen eingestellt, aber wir waren ja Optimisten und hofften zumindest, dass der Regen bald aufhören würde.

Gegen 8.30 Uhr ging es dann endgültig „on the road“, als erstes Ziel war der Cradle Mountain Nationalpark anvisiert. Der Weg dahin war wenig vergnüglich, es goss wie aus Eimern und es war schwierig zu fahren. Wir erreichten ca. 2 Stunden später das Besucherzentrum von Cradle Mountain, von den uns umringenden Bergen war gar nichts zu sehen, geschweige denn vom Cradle Mountain selbst. Es gab dort die Gelegenheit mit dem Shuttle-Bus bis zum Dove Lake zu fahren und dann dort einen Walk zu machen. Aber bei Ankunft am Zentrum hatte sich der Himmel entschlossen, die Schleusen richtig weit zu öffnen. Naja, für Regen waren Kerstin und ich nicht richtig ausgerüstet. Ich hatte zwar meine Regenjacke dabei, aber keine Regenhose. Kerstin hatte nur so ein einfaches Regencape. Und über unsere Turnschuhe brauchen wir gar nicht erst zu reden, die waren schon nass vom 2 Minuten Sprint vom Parkplatz zur Information.

Wir beratschlagten uns und entschieden weiterzufahren Richtung Queenstown. Queenstown? Ja, ihr hört richtig auf Tasmanien gibt es auch ein Queenstown, doch bei weitem nicht so schön wie das neuseeländische Original. Auf dem Weg zu unserem neuen Tagesziel regnete es wieder weniger und hörte stellenweise sogar ganz auf. Wir stoppten und machten ein paar Fotos von den nebelverhangenen Bergen. Wir waren ziemlich froh, dass wir gegen 2 den Campingplatz in Queenstown erreichten, da wir die vorhergehende Nacht nicht wirklich viel Schlaf hatten. Die Besitzerin vom Campground war noch nicht da, aber nichtsdestotrotz bauten wir schon einmal das Bett auf und legten uns für ein, zwei Stunden aufs Ohr, das tat gut. Wir wachten bei Regengeprassel wieder auf, checkten uns ein und versuchten regenlose 20 Minuten abzupassen um zu kochen (die Küche bei den Camper is ja draußen). Dann machten wir es uns im Aufenthaltsraum mit heißem Tee und Heizung bequem und schauten fern. Ab in die Federn hieß es dann und wir hofften, dass der nächste Tag nicht so nass werden würde.

29. November: Wasserfälle, Seen und Berge: Hier sieht´s aus wie in Neuseeland!

Ihr könnt es euch kaum vorstellen, aber die Sonne weckte uns an unserem zweiten Tag auf. Naja die schien vielleicht mal 10 Minuten, aber zumindest regnete es nicht, das war schon eine Steigerung! Wir frühstückten und dann ging es noch einmal kurz zum Supermarkt, weil wir süße Gelüste nach Schokolade stillen wollten. Die Whitaker zartbitter (aus lovely New Zealand)  ist immer ein Genuss. Danach ging es über den Lyell Pass, der ziemlich steil und kurvig war, zum Hochplateau des Franklin-Gorden-Rivers-Nationalpark Richtung Derwent Bridge. Erster Stop für uns waren die Nelson Falls, zu denen wir bequem in einer halben Stunde laufen konnten. Das Wetter war zwar kalt, aber auch teilweise sonnig, meistens aber bedeckt, aber es regnete nicht. Die Landschaft am Lyell Mountain, sowie im Nationalpark selbst erinnerte mich sehr an Neuseeland, mit vielen Bächen, Seen und hohen Bergen. Wunderschön. Und in Tasmanien beginnt gerade erst der Frühling, ist ungefähr vom Klima her 4 Wochen hinter dem australischen Festland.

Gegen Mittag erreichten wir dann unser heutiges Tagesziel: Lake St. Clair, im Cradle Mountain – Lake St. Clair Nationalpark, Unesco-Weltkulturerbe. Naja, viel zu sehen gab es für uns eigtl nicht. Wir könnten keine Berge sehen, da der Nebel sehr tief hing. Nichtsdestotrotz machten wir einen kleinen Walk entlang des Sees und hofften ein paar Schnabeltiere zu entdecken.  Anstattdessen begegneten uns nur kleine Känguruhs, ich denke, es waren Wallabies. Eines von denen besuchte uns auch am Campingplatz. Ich kochte uns Spaghetti Bolognaise und später guckten wir noch eine DVD, dann hieß es schon wieder Schlafenszeit. Wir hofften wieder einmal auf Wetterbesserung für den nächsten Tag.

30. November: Offroadfahren macht immer noch Spaß!

Der Morgen begann nebelig, aber nicht mit Regen. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf, unsere längste Etappe stand an, von Derwent Bridge ging es fast 400 km nach Osten zum Freycinet Nationalpark. Ein Mittelstück würden wir auch auf Schotterpisten zurücklegen. Erst einmal ging es Richtung Tarralah, wo das größte Wasserkraftwerk Australiens steht, sehr eindrucksvoll, aber auch hässlich. Wir realisierten erst dort, dass wir die falsche Abzweigung nahmen und musste ein paar Kilometer zurückfahren um auf den Marlborough Highway zu kommen, der ist größtenteils unbefestigt, aber ganz gut zu fahren. Weiter ging es dann über eine 100 Kilometer lange Schotterpiste Richtung Campbelltown, vorbei an Seen und Wäldern. In Ross,einem kleinen historischen Städten stoppten wir kurz für
Toilette und Kaffee und Kuchen. Es ging dann auf die letzte Etappe von Campbelltown nach Coles Bay.

Coles Bay liegt ganz idyllisch auf der Freycinet Penninsula, wo auch der gleichnamige Nationalpark liegt. Die Bucht ist wunderschön und lädt zum Baden ein, wenn es, ja wenn es mal nicht regnet. Ja, ihr lest richtig, der Regen hatte uns wieder… leider :(! Wir übernachteten auf dem hiesigen Campingplatz, verbrachten einige Zeit am Strand und bauten dann wieder unsere Betten auf. Wir waren ziemlich geschafft, von der ganzen Fahrerei. Wir brauchten fast 5 Stunden für die Strecke. Wir brauchten Kraf für den nächsten Tag, denn dann stand unsere Wanderung zur Wineglass Bay an!

1. Dezember: Das Wandern ist des Müllers Lust und doch noch ein schöner Tag!

Der Regen blieb uns auch noch am nächsten Tag erhalten. Nichtsdestotrotz entschieden wir uns gegen 10 Uhr zum Nationalpark zu fahren und den berühmten Walk zum Aussichtpunkt auf die Wineglass Bay zu machen. Bewaffnet mit Regenjacke und Regencape machten wir uns auf die Socken und das Wetter war gar nicht mal sooo schlecht. Wir hatten sogar etwas Sonne am Anfang, dann allerdings kam wieder ein Schauer nach dem anderen. Nach gut 40 Minuten erreichten wir den Lookout und überlegten noch, ob wir zur Bay runterlaufen wollten, entschieden aber uns dann dagegen, weil so richtig besonders, war die Wineglass Bay dann noch nicht. Danach ging es noch zum Cape Tourville Lighthouse und wie durch ein Wunder hatten wir dort schönes Wetter und das nutzten wir auch aus und machten zahlreiche Fotos.

Aufgrund unseres Zeitplans verließen wir dann auch schon wieder Freycinet (hatten aber einen kleinen Schwatz mit Freunden von Kerstin, die wir einfach mal so auf dem Parkplatz trafen, wie klein ist die Welt!) und machten uns auf den Weg nach Port Arthur auf der Tasman Penninsula. Unsere Route führte uns entlang der Ostküste an malerischen Küstenstädtchen vorbei. In Swansea machten wir einen kurze Pause für Lunch, bevor es dann auf die letzten 150 km nach Port Arthur ging und das Wetter war… großartig!!! Sonnenschein und angenehme 20 Grad. Gegen Abend erreichten wir den Campingplatz und dann folgte wieder das übliche, Essen kochen, duschen, Bett aufbauen. Aber im Gegensatz zu früheren Tagen konnten wir abends noch gemütlich draußen sitzen und lesen oder Bilder bearbeiten ;)!

2. Dezember: Geburtstag auf historischen Boden und ein süßes Ende!

Ja, mein Geburtstag war endlich gekommen! Und dieses Jahr freute ich mich mal richtig drauf, da ich ihn im Urlaub verbringen konnte, juchuuu! Heute ging es für uns nach Port Arthur. Wohl eine der bedeutendsten geschichtliche Orte in Australien. Dort befand sich im 19. Jahrhundert eine der größten Sträflingskolonien Australiens. Von 1833 bis in die 1850er Jahre war es der Ort an den Großbritannien diejenigen Sträflinge mit den höchsten Strafen schickte. Außerdem wurden aufsässige Häftlinge anderer Gefängnisse hierher entsandt.

Wir buchten eine geführte Tour über das Gelände. Unser Guide erzählte uns Schauergeschichten über missglückte Ausbrüche und wie das Leben so war, in einer Sträflingskolonie. Ich fands ganz interessant. Danach schauten wir uns die niedergebrannten Gebäude an und machten noch eine Bootstour durch den Naturhafen.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann über ein paar Gravelroads über die Tasman Penninsula. Wir besuchten noch ein Blowhole und einen Felsbogen fuhren dann über Sorell nach Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens. Denn es stand noch ein Punkt auf der Tagesordnung. Der Besuch der Cadbury-Schokoladenfabrik. Dort machten wir eine Tour und probierten und kauften Schokolade für die nächsten 10 Jahre ;)! Der Campingplatz war nur ein Kilometer von der Süssigkeitenfabrik entfernt. Da mein Geburtstag war, entschieden wir uns Lachs zu kaufen, zur Feier des Tages und ein Dinner zu zaubern. Dazu liefen wir gute 5 km hin und zurück zum Supermarkt. Etwas Sport tat uns gut, nach all der Schokolade :)! Zudem wurden wir am Campingplatz von Möwen und Enten belagert, die unbedingt unser Essen stibitzen wollten.

3. Dezember: Hobart und Abschied von der Insel

Der nächste Morgen startete ziemlich langsam, langsam frühstücken, langsam Sachen zusammenpacken, langsam aufräumen. Gegen 10.30 Uhr verließen wir den Campingplatz Richtung City. Erster Sightseeing-Punkt war Mt. Wellington, rund 1076 Meter hoch und mit einer waghalsigen Autofahrt verbunden. Oben angekommen war es so windig, dass uns der Wind problemlos davonwehen lassen hätte können. Auch machte meine Kamera schlapp, ich dachte schon, das wäre das Ende von meiner tapferen kleinen Samsung, die mir so treu gedient hat, die letzten 2 Jahre. Wir hielten uns auch nicht allzu lange oben auf. Es war einfach viel zu windig.

Unten angekommen, erwachte meine Kamera wieder zum Leben und wir spazierten am Hafen entlang und besichtigten Battery Point, den ältesten Teil der Stadt. Wir genossen noch ein leckeres Mittagessen, obwohl mein Magen rebellierte und ich teilweise auf der Toilette verschollen war ;)! Gegen 14 Uhr ging es dann Richtung Flughafen um den Camper abzugeben. Endlich lernte ich mal meine Kollegen von Hobart kennen, allen voran Helen und Felicity, mit denen ich oft telefoniere. Am Flughafen ging es direkt zum Check-In und dann hieß es warten, da unser Flieger eine gute Stunde Verspätung hatte.

Tja und das war´s. Mein voraussichtlich letzter Reisebericht aus Australien, aber sag niemals nie, vielleicht verschlägt es mich noch einmal woanders hin, wer weiß….

Eure tasmanische Teufelin

Katrin

P.S. Leider haben wir keinen tasmanischen Teufel gesehen, die werden im Moment alle eingesammelt, da sie eine rätselhafte Krankheit haben, die sie fast zu vernichten droht….

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Katrin reist durch die Welt

Reisetagebuch über meinen Alltag in Neuseeland, Australien und Kanada