So, die erste wichtige Information, ich bin noch am Leben!!! Und alle Körperteile sind noch dran.
Und wie ihr diesen Ankündigungen schon entnehmen könnt, bin ich gestern tatsächlich in 5000 Meter Höhe aus einem Flugzeug gesprungen und der Fallschirm hat auch funktioniert. Gott sei Dank.
Aber alles von vorne. Ich bin gestern um 11.20 Uhr zu NZONE Skydive gegangen und bekam dort meine Instruktionen wie das ganze Unternehmen, denn so ablaufen sollte. Zuerst wurde aber erstmal der ganze Spaß bezahlt, diesen Monat gab es einen Spezial-Rabatt, für Leute, die in Queenstown arbeiten, also musste ich 100 Dollar weniger bezahlen. Die Instruktionen waren eigentlich ungefähr die gleichen wie beim Abseiling, so nach dem Motto, macht super Spaß, passieren kann nix, der Skydive-Master macht alles und ich hänge nur unter ihm und genieße die Aussicht, bla bla bla. Natürlich mussten wir (wir waren insgesamt 10 Leute) auch einen Wisch unterschreiben, dass wir im Falle unseres Todes uns der Gefahr bewusst waren, blabla. Tja, so ist das eben hier im Spaßbusiness, es wird abgesichert, wo es nicht anders geht.
Dann wurden uns noch ein paar Videos über den Skydive (Fallschirmsprung auf deutsch) gezeigt, um uns mal ein bißchen darauf einzustimmen. Ich habe zusätzlich zu dem Sprung noch einen DVD-Film geordert, damit ich auch was zum Vorzeigen habe, wenn ich wieder nach Hause komme.
Dann mussten wir noch etwas warten, als dann endlich unser Shuttlebus kam, um uns zum kleinen Flughafen (ist eigentlich kein Flughafen, eigentlich mehr ne Landebahn auf der Wiese) ca. 20 Minuten außerhalb von Queenstown zu fahren. Dann wurden wir in Dreier-Gruppen aufgeteilt und mussten wieder warten, mein Sprung war erst um 15.00 angesagt, es war aber erst 13.30, das hieß, ich musste mir ca. 15 Leute anschauen, die vor mir sprangen.
Ich muss aber eigentlich sagen, dass ich kaum aufgeregt war, ich weiß nicht, ich habe diese Entscheidung zu springen getroffen und fertig. Es ist, glaube ich, oft ne Kopfsache, entweder du willst springen oder lieber doch nicht. Ich war wirklich erstaunlich ruhig, da hatte ich vor dem Abseiling mehr Schiss. Ich glaube, die einzige Besorgnis war für mich, mein Gewicht, das Gewichtslimit war 100 kg, da ich mich aber im Augenblick immer mehr verschlanke (gehe jetzt zweimal die Woche Schwimmen – Gruß an Frau Schmitt und ab nächste Woche ins Fitnessstudio), fiel mir beim Blick auf die Waage ein Stein vom Herzen. Ja, es war weniger als das Limit, das hieß aber auch, dass ich, als hier nach NZ kam über 100kg auf dem Rippen hatte, ach du Scheiße. Gut, dass ich diese Zeiten hinter mir habe…
So, weiter erzählt. Gegen 15 Uhr ging es also endlich los, ich sprang mit zwei Mädels aus Brasilien und zusammen zogen wir unsere Flugoveralls an und lernten unsere Tandem-Master kennen. Ich sprang mit Scott, ein Kiwi aus Nelson, der schon über 8.000 Sprünge absolviert hat. Tja, das schafft Vertrauen. Er erklärte uns dann auch die Regeln, was wir beachten müssten, wenn wir springen. Das war allerdings nicht viel, mussten nur unseren Körper zu einer Banane krümmen und bei der Landung die Füße anwinkeln, thats it.
Dann lernte ich noch meinen Kameramann kennen (Name ist mir entfallen) und dann gings schon in den Flieger und damit hieß es auch, es gibt kein Zurück. Das Wetter war gestern mal wieder atemberaubend, die Tage zuvor hatte es geschneit und der Ausblick aus dem Flugzeug war wunderschön, verschneite Berge, grüne Wiesen und der tiefblaue See, einfach toll.
Dann bei 12.000 Fuß hieß es dann für mich und Scott, Zeit zum Aussteigen, vor uns natürlich der Kameramann. Dann robbte ich mich vor zur Luke. Mein Gott, dachte ich mir, was machst du da für nen Scheiß! Angeschnallt an meinen Tandem-Master stellte ich daraufhin das Denken ein und sprang einfach. 40 Sekunden freier Fall, das war einfach nur genial!!! Ich flog, glaube ich, auch auf dem Kopf und wir machten Pirouetten. Ich machte noch ein paar Grimassen für die Kamera, dann öffnete sich der Fallschirm und ich bekam als erstes kaum Luft. Scott öffnete den Sicherheitsharnisch ein bisschen und dann konnte ich die Fahrt abwärts richtig genießen und hatte einen fantastischen Ausblick auf den See, die Berge und allem. Alles in allem war es einfach richtig geil.
Die Landung lief dann auch ganz normal ab und ich beschloss schon da, sollte ich nochmal etwas Geld übrig haben, würde ich gerne nochmal springen, aber ich glaube, die nächste Zeit ist bei mir sparen angesagt.
So, das wars mal wieder von mir, ansonsten freue ich mich auf Montag früh auf das Endspiel Deutschland – Spanien, wo wir mit größter Wahrscheinlichkeit Europameister werden.
Eure Extremsportlerin
Katrin
P.S. Bilder sind online, stelle in den nächsten Tagen den Film bei http://www.youtube.com rein, werde dann an dieser Stelle einen Link setzen.