Mittlerweile war also Freitag, der letzte Tag auf Eua Island war angebrochen. Natuerlich verbrachten wir diesen Tag wieder an unserem Hausbeach. Ich verbrachte die Zeit damit, ne Kokosnuss zu knacken, was verdammt schwierig war. Waere ich gestrandet auf einer einsamen Insel muesste ich stundenlang Hungerleiden, naja wuerde mir jetzt nicht so schaden, ne?
Die Brandung und die Stroemung am Riff war extrem stark und ich genoss das Surfen auf den Wellen, allerdings, da ja das Wasser relativ niedrig war, waren meine Fuesse und Beine von den Korallen ziemlich zerkratzt *autsch*. Schnorcheln war ich natuerlich auch wieder. Katja verbrachte den Tag weitestgehend im Schatten um ihre sonnengeplagte Haut zu schonen.
Als wir abends zur Lodge zurueckkamen, erfuhren wir dann von einem anderen Gast, dass bei der heutigen 4-Wheel-Drive-Tour ein britischer Tourist ums Leben kam. Es passierte an dem Strand, den wir am Dienstag besucht hatten. Die Stroemung dort war einfach zu stark und hat ihn einfach ausserhalb des Riffs gezogen. Dort war die Brandung so stark, dass die Wellen ihn wohl gegen die Felsen geschleudert haben. Das war ein sehr trauriger Abend in der Lodge, alle waren sehr betroffen.
Samstag, 13. September 2008: Faehre nach Nuku’Alofa, Entspannen auf Pangaimotu Island
Nach einer weiteren Nacht mit Gottfried, Christa und ihren Kindern, mussten wir sehr frueh aufstehen, um die Faehre um 5.00 Uhr frueh zur Hauptinsel zu erwischen. Taki erzaehlte uns, dass die Leiche des Briten ebenfalls an Bord sein wird. Na, das waren ja schoene Aussichten. Julian und Tina waren uebrigens auch auf der Faehre. Eigentlich konnte man die Faehre nicht wirklich als Faehre bezeichnen, also in Deutschland waere die beim TUEV nicht durchgekommen . Und eigentlich sollten wir ja um 5 ablegen, aber auf Tonga ist ja alles langsamer und vorallem, wenn man auch noch ne Leiche auf der Faehre verstauen muss. Jedenfalls verliessen wir dann gegen 6 Uhr frueh Eua Island und machten uns auf den 2einhalb Stunden langen Weg nach Nuku’Alofa. Die meiste Zeit versuchten wir zu schlafen, was aufgrund der unbequemen Sitze etwas beschwerlich war. Der Seegang war zwar rauh, aber zu ertragen.
Gegen 8.30 Uhr erreichten wir dann die Hauptinsel und verabschiedeten uns von den beiden angehenden Zahnaerzten. Der erste Weg fuehrte mich dann zur Westpac Bank of Tonga, wo ich, diesmal ohne Probleme Geld bekam. Wir riefen Tonis Guesthouse an, das Hostel, wo ich die naechsten beiden Tage naechtigen wuerde, um uns abzuholen. Dort luden wir unser Gepaeck ab und machten uns dann sofort wieder auf dem Weg zum Faehrhafen, denn um 10 Uhr ging unser Motorboot zu Pangi oder Pamplona, unser Codename fuer Pangaimotu Island. Eine kleine Insel, 10 Bootsminuten, von Nuku’Alofa entfernt.
Dort angekommen, trafen wir prompt James wieder, der auch bei uns in der Lodge war. Wir informierten ihn auf die Schnelle, was mit dem britischen Touristen passiert war. Dann machten wir uns an die Inselumrundung, was sich wie ein stundenlanger Trip anhoert. In Wirklichkeit aber in 20 Minuten gut zu schaffen ist. Aufgrund unserer Fotowut, aber hat sie dann doch eine Stunde gedauert. Wir hatten unseren Lunch schon gegen 10.30 Uhr bestellt, dass wir rechtzeitig unser Essen (hmm, Schwertfisch) um 12.30 Uhr kriegen wuerden. Den Rest des Tages verbrachten wir dann, wie gehabt, am Strand, und ich war wieder Schnorcheln und Tauchen im Meer.
Um 5 holte uns Toni dann am Faehrhafen wieder ab und dann hiess es auch schon Abschied nehmen von Katja, ihr Flug ging um 20.40 Uhr gen Auckland, aber wir werden uns auf jedem Fall wiedersehen… im naechsten Urlaub nach Rarotonga oder OZ.
Und auf einmal war ich allein, Gott sei Dank traf ich ein sehr nettes hollaendisches Paerchen, das gerade auf Weltreise war und ein paar nette Geschichten auf Lager hatte. Ausserdem waren noch eine Deutsche, eine Franzoesin und eine hollaendische Backpackerin im Hostel, die erstaunlicherweise die Suse kannten. Die haben in derselben Fischfabrik in Nelson gearbeitet (Gruss an Suse an der Stelle). Ich verabschiedete mich dann ins Bett, denn am naechsten Tag, sollte es auf Inseltour mit Toni gehen.
Sonntag und Montag 14./15. September 2008: Inseltour mit Toni und der letzte Tag im Paradies
Leider regnete es die ganze Nacht und entsprechend wolkenverhangen begann auch der Tag auf Tongatapu. Naja, die Temperaturen waren trotzdem in den hohen 20ern. Unser Inseltrip startete dann im Van mit 15 Leuten gegen 10 Uhr. Am Anfang zeigte uns Toni, alles Moegliche an Gemuese und Obst, was Tongatapu angebaut wurde und erklaerte uns ein bisschen was ueber die Anbaumethoden und wie das denn so ist mit den Kokosnuessen (war mir aber schon von Eua bekannt). Das Wetter besserte sich leider nicht und es begann auch etwas zu regnen. Die naechsten Inselstationen waren dann der Ort, wo Abel Tasman (Mitentdecker Neuseelands) auf Tonga landete, die Blowholes (Felsritzen, wo bei Flut, das Wasser geysirartig rausspritzt) und ein Hotelresort fuer das Mittagessen. Das waere alles natuerlich noch schoener gewesen, wenn das Wetter sonnig gewesen waere, aber naja…
Nach dem Mittagessen ging es dann zu einem Felsbogen, wobei mir der Bogen auf Eua besser gefallen hatte. Wir waren auch an einem schoenen Schnorchelstrand und da konnte ich es mal wieder nicht lassen und sprang trotz Regens ins Wasser und schnorchelte wie wild und sah kleine Nemos und Dories an mir vorschwimmen (Findet Nemo). Der Hoehepunkt war dann das „Stonehenge“ von Tonga. Zum Schluss ging es dann zum Baecker, um sich mit Brot und Suesses zu versorgen.
Alles in allem und trotz des schlechten Wetters, war es ein sehr schoener Ausflug und fuer den Preis von 40 Tongan Dollar auf jedem Fall lohnenswert. Abends quatschte man sich mal wieder mit den Hollaendern fest und das Wetter hatte beschlossen, einen auf Weltuntergang zu machen. Nachdem ich gegen 23 Uhr mein Zimmer betrat, musste ich leider feststellen, dass es in mein Zimmer reingeregnet hatte. Toni war leider schon am Schlafen und so musste ich das Angebot von Nora, der Franzoesin, annehmen und in ihrem zweiten Bett schlafen.
Am Montag, meinen letzten Tag, hatte ich eigentlich keinen so rechten Plan, was ich machen wollte. Ich hatte um 10 Uhr einen Termin mit der Bank of Tonga, doch danach hatte ich keine Ahnung. Bei schoenem Wetter wollte ich eigentlich nochmal nach Pangi fahren, aber leider war das Wetter wie den Tag zuvor. Also, setzte ich mich ins Internetcafe, um meine Mails zu checken, denn ich hatte noch keine Adresse fuer meine Unterkunft in Auckland. Und dort traf ich prompt Julian und Tina wieder, die beiden Zahnaerzte, wir zogen bald um ins benachbarte Friends Cafe und quatschten noch ein bisschen. Die beiden flogen dann am Dienstag weiter in die Staaten. Und ich vertrieb mir, nachdem wir uns verabschiedet hatten, die Zeit mit Postkarten an Euch schreiben (ich hoffe, die sind schon bei euch angekommen). Spaeter war das Wetter dann doch einigermassen schoen und ich flanierte noch ein bisschen an der Promenade entlang und hab mir den Stadtpalast vom König George Tupou den 5ten angesehen.
Dann hiess es eigentlich nur noch Warten. Warten auf den Abflug. Mein Flug sollte um 23.45 Uhr gehen und so vertrieb ich mir die Zeit mit Lesen ueber mein naechstes Urlaubsland: Australien. Gegen 21.30 Uhr wurde ich dann zum Flughafen gefahren, checkte ein und wartete wieder. Ich war dann echt froh, nach so langer Zeit des Wartens endlich in den Flieger einsteigen zu duerfen. Aber es hiess auch Abschied nehmen, nach einer Woche turbulenter Erlebnisse auf Tonga. Gegen 2 Uhr frueh landete ich dann in Auckland und nach 30 Minuten Warten im Freien bei 5 Grad mit Flipflops, kam mein Shuttle zu meinem Hotel und mein Urlaub war dann endgueltig beendet.
Mein Fazit: Ich kann Tonga als Reiseland auf jedem Fall empfehlen, doch sollte man sich keine Illusionen machen, Tonga ist ein Dritte-Welt-Land, die Leute dort sind sehr arm und manche Leute koennten aufgrund dieser Tatsache ein bisschen geschockt sein. Nichtsdestotrotz ist das Land wunderschoen und die Bevoelkerung ist wirklich sehr nett.
So, das war mein dreiteiliger Bericht ueber Tonga, ich hoffe, ihr hattet Spass an meinen Erzaehlungen
Eure wieder Braeune verlierende
Katrin