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Hallo Ihr alle,

sorry für den sehr verspäteten Blog-Eintrag über Vietnam. Nach fast 3 Monaten finde ich endlich einmal Muse von meinen Erlebnissen in Vietnam zu berichten.

22. – 24. September 2012: Ho-Chi-Minh City (HCMC) aka Saigon

Unterkunft: Red Sun Hotel

Unser Vermutungen hatten sich bestätigt, am Flughafen von Siem Reap wurde unser für 11.15 Uhr geplanter Flug verschoben auf 13.30. Cambodia Air gab uns Zugang zur Vietnam Airlines Lounge, wo wir Mittagessen bekamen und ausruhen konnten. Es war ein bißchen schwierig das Hotel in Saigon zu verständigen, da wir eine Abholzeit vom Flughafen vereinbart hatten, die wir nun nicht mehr wahrnehmen konnten. Tja meine O2 Rechnung wird etwas höher ausfallen diesen Monat ;).

Angekommen in Saigon mussten wir unsere Visa-Formalitäten erledigen, das hieß Dutzende Formulare ausfüllen und dann dem Officer aushändigen zusammen dem Reisepass und 2 Passbildern. Nach 5 Minuten wurde der Name aufgerufen (leicht unverständlich) und man erhhielt sein eingeklebtes Visa im Reisepass.

Angekommen in mit dem Airport-Transfer in Downtown Ho-Chi-Minh City (Saigon)  wollten wir uns nach dem Einchecken im Hotel eigentlich einen ersten Eindruck von der Millionenmetropole (7 Mio. Einwohner) verschaffen. Allerdings hatte sich meine Erkältung erheblich verschlechtert. Durch den Luftdruck während des Fluges war mein Ohr dicht. Also hieß es für mich ab zur Apotheke, die bequemerweise nur 200 Meter vom Hotel weg war. Naja ich habe sehr merkwürdige Medikamente erhalten, Anti-Histamin gegen Allergien (???), Antibiotika (für ne Erkältung… naja) und Strepsils-Halsschmerztabletten, die schon halfen. IMG_4230

Katja machte sich also auf in die Stadt und ich lag im Bett und schlief. Nach 3 Stunden kam sie dann wieder mit einer Hühnersuppe für mich, dankeschön. Gemäß ihren Schilderungen war der Saigon Straßenverkehr wohl ein Vielfaches verrückter als in Phnom Penh. Mopeds, Autos, Fahrräder sind wirklich überall und die Straße zu überqueren ist ein Abenteuer. Ich war gespannt auf den nächsten Tag und hoffte auf eine Verbesserung meiner Erkältung.

Nach dem Frühstück buchten wir erst einmal den Open Tour Bus nach Nha Trang. Die Bade-und Partymetropole liegt rund 320 km nordöstlich von Saigon. Dann hieß es also los zum Sightseeing, auf der Liste standen für uns die Kathedrale und das historische Postamt. Ich war erstaunt wieviele Vietnamnesen christlichen Glaubens sind. Fast 40 % der IMG_4245Bevölkerung sind Christen, unglaublich und mitten Saigon steht eine der größten Kirchen des Landes. Direkt daneben im Postamt im französischem Kolonialstil stöberten wir etwas im Souvenirshop, bevor es weiter ging Richtung Revolutionary Museum, im selben Still erbaut wie die Post. Das Wetter zeigte sich von seiner schönen Seite und da macht Fotos schießen gleich mehr Spaß. Nach der Oper liefen wir langsam zurück Richtung Hotel, die Erkältung behinderte mich doch noch sehr und ich wurde müde. Vorher machten wir noch einen Abstecher zum Market. Katja schlug zu bei den Souvenirs, sodass sie sogleich entschied später noch einmal zum Postamt zu gehen um ein Paket nach Hause zu schicken (das insgesamt Dritte!!!).

Nach einem Nachmittagsschläfchen ging es also zurück zum Postamt. Auf der Straßenkarte meinte ich eine Abkürzung gesehen zu haben, was dann aber leider doch nicht so war. Nein, Navigation in Asien ist definitiv nicht meine Stärke (okay, ich schiebe es auf die Erkältung), wir verliefen uns gleich zweimal! Um kurz nach 5 kamen wir bei der Post an und das Ein-und Verpacken von Katjas Paket dauerte fast 45 Minuten!

Ein Taxi brachte uns zur Promenade am Saigon River, unser Dinner hatten wir auf einer Dachterrasse in der Nähe der Haupteinkaufsstraße (für die Reichen). Zurück im Hotel hieß es dann Packen für die erste Etappe auf unserem 2500 km langen Weg nach Hanoi.

24. – 25. September: Nha Trang

Unterkunft: Phu Tinh Hotel

Am frühen Morgen wurden wir von unserem Open Tour Bus von unserem Hotel in Saigon abgeholt. Open Tour Busse gibt es überall in Vietnam und sind neben dem Wiedervereinigungszug das wichtigste Beförderungsmittel für Touristen in Vietnam. Ausländern ist es nicht erlaubt in Vietnam Auto oder Motorrad zu fahren. Bei den Open Tour Busanbietern gibt es aber auch himmelweite Unterschiede. Die Busse werden nämlich auch häufig von den Vietnamesen selbst benutzt. Nun, persönlich habe ich nichts gegen Locals, allerdings hatte ich bei der Internetrecherche vor unserem Urlaub unter den Open Tours etwas mehr Touristisches verstanden. Wo z. B. auch Touristenattraktionen auf dem Weg zum Endziel abgefahren werden. Es schien so, als hätten Katja und ich bei unseren 3 Open Touren leider Pech mit den Anbietern gehabt. Von anderen Reisenden hörten wir gute Kritiken für Sinh Cafe Travels. Mit diesen Bussen reisen weitestgehend Touristen und die machten wohl auch Touri-Stops. Naja, man kann es nicht ändern.

Unsere erste Open Tour führte uns also rund 400 km nördlich von Saigon über Mui Ne Beach nach Nha Trang. Start war um 8.30 Uhr und wir kamen gegen 18.30 Uhr an. Heftige Gewitterstürme sorgten dafür, dass mein RucksackIMG_4274 im Gepäckfach komplett durchweicht wurde und darüber war ich natürlich nicht happy. Bei der Ankunft in Nha Trang, der Partystadt Vietnams,  lauerten uns am Busstop schon einige Taxi-und Motortaxifahrer auf. Wie die Heuschrecken überfielen sie uns, das war für mich eine neue Erfahrung, für die asienerfahrene Katja war das schon Alltag. Während unseres Trips hatten wir alle Hotels schon vorgebucht, so dass wir uns nicht auch noch um Unterkunft bei der Ankunft kümmern mussten. Der Taxifahrer wollte unverschämte 200.000 Dong (10 Dollar) für ca. 2 km Fahrt, wir handelten ihn runter auf 150.000, was immer noch zuviel war. Unser Zimmer im Phu Thinh Hotel war sehr schön, sogar mit Balkon, perfekt um meine Schlüpper über Nacht zu trocknen.

Nach kurzer Recherche ging es erneut per Taxi in das Zentrum Nha Trangs, wir hatten geplant, morgen früh bereits den Open Bus nach Hoi An zu nehmen. Wir waren sicher, dass zumindest ein Busanbieter früh morgens nach Hoi An fahren würde. In der Party-Straße Nha Trangs waren die ganzen Open Bus Anbieter relativ zentral beieinander, wir hatten leider Pech, die einzigen beiden Busunternehmen, die morgens nach Hoi An fahren würden, waren bereits voll, wir waren einfach zu spät dran mit unserer Buchung. Wir mussten unseren Plan ändern. Eine nette Vietnamnesin empfahl uns den Übernacht-Bus nach Hoi An, den wir dann auch buchten. Außerdem überzeugte sie uns den Tag in Nha Trang nicht zu vergeuden und so buchten wir auch noch eine „Country-Tour“.

Abgeholt wurden wir dann früh morgens von unserem Hotel. Zu unserem Trip gesellte sich noch eine Schweizerin. Die Country-Tour war sehr informativ. Zuerst besuchten wir die katholische Kathedrale von Nha Trang und anschließend die „Thap Ba Cham Towers“. Dort gab es auch eine traditionelle Tanzeinlage von Vietnamesinnen zu sehen. Man hatte außerdem eine schöne Aussicht über die Stadt. Dann ging es raus Nha Trang, vorbei an den bekannten Stränden zum Fischerhafen. Bunte Boote und extremer Fischgeruch drang in die Nase. Inzwischen war es schon wieder extrem schwül-warm. Die Long-Son-Pagode war die nächste Station und der Platz unserer Mittagspause.

IMG_4342Beeindruckt war ich vor allem von der rund 40 Meter schneeweißen Buddha-Statue unterhalb der Pagode. Unser Guide war ein sehr lustiger Geselle, mit einem breit gefächerten Berufsspektrum. Wer schon immer wissen möchte, wie man einen Bambushut bastelt, hätte bestimmt Freude bei unserem nächsten Stop gehabt. Wir fuhren in ein nahe gelegenes Dorf und schauten den Frauen beim Hüte basteln zu. Die zögerten aber nicht lange und dachten sich die 3 Frauen können gleich mal mitarbeiten und so halfen wir ihnen bei der Hüte-Herstellung. Eine Stunde später hatten wir ein Deju-Vu bei der Bastmatten-Herstellung.

Ganz ehrlich, viele Touristenattraktionen im dem Sinne gab es nicht, aber der Vietnamnese an sich ist sehr geschäftstüchtig. So war die eine hölzerne Brücke über den Song Cai Fluss schon etwas sehr Besonderes. Über die Brücke dürfen aber nur Motorbikes fahren. Am Ende unserer Tour fuhren wir noch zu den Tontöpfern. Ich muss schon sagen, dass wir fast alle Handwerke in der Nähe Nha Trangs zu sehen bekamen. Es ist schon krass in welchen Verhältnissen ein Großteil der Vietnamnesen lebt und doch scheinen sie alle glücklich zu sein. Der Wohlstand hält aber definitiv Einzug in das Land.

Gegen 16 Uhr wurden wir beim „Reisebüro“ wieder abgesetzt. Unser gesamtes Gepäck hatten wir dort gelassen. Später würden wir vom Overnight-Bus abgeholt werden. Die Zeit bis 18.30 Uhr verging schnell und die Freude 12 Stunden in einem Bus zu sitzen hielt sich sehr in Grenzen…

26.-27. September 2012: Hoi An

Unterkunft: Vinh Hung 2 Hotel

Noch heute (fast 3 Monate  danach) denke ich immer noch mit Schrecken an unsere Fahrt mit dem Overnight-Bus von Nha Trang nach Hoi An. Ja, diese Bustour möchte ich eigentlich nicht empfehlen, ist aber leider notwendig, da es ja wie bereits erwähnt, nicht besonders viele Beförderungsmöglichkeiten zwischen den Städten Vietnams gibt. Um 18.30 Uhr sind wir dann also in unserem Bus eingestiegen am Busbahnhof in Nha Trang. Da wir erst relativ spät gebucht hatten, schliefen wir hinten im Bus, was bei weitem noch unbequemer bzw. unangenehmer war. Denn hinten gab es 5 „Betten“ und 2 waren bereits von Vietnamnesen besetzt. Die ganze Zeit bangten wir, dass nicht auch noch das 5. Bett besetzt wurde. Denn die Betten waren sehr schmal und Katja und ich sind nicht gerade zierlich. Der Bus hält schätzungsweise an jeder Tankstelle in den ersten 3,4 Stunden. Anscheinend werden diese Busse auch als Warenlieferant genutzt. Nicht wirklich gut, wenn man schlafen möchte. Das Schlafen klappte eigtl erstaunlich gut, wir hielten einmal gegen Mitternacht an einer Raststätte mit asiatischen Klo´s (erste und zugleich letzte Erfahrung). Das Schlimmste an der Busfahrt war allerdings die Fahrweise. Serpentinenstraße, da wird einfach mal gehupt und dann in der Haarnadelkurve überholt! Und das passierte ständig, also war es am besten die Augen zu zumachen.

Wir sind dann gegen 8 Uhr früh in Hoi An angekommen, 2 Stunden später als erwartet, da waren wohl die ganzen „Tankstellenstops“ schuld. Der „nette“ Busfahrer schmiess dann einfach unsere Rucksäcke auf den regendurchweichten Boden und dann fuhr der Bus weiter, toller Service! Die Taximeute wartete schon wieder in Hoi An und war sehr daran interessiert, uns zum Hotel zu bringen, da Katja noch auf dem Klo war, fuhren leider alle Taxis aber schon davon. Eine nette „Schneiderin“ rief dann über Handy ein Taxi für uns, nebenbei versprachen wir ihr im Schneidershop ihrer „Schwester“ vorbeizuschauen.

Unser Hotel, das Vinh Hung II, war bis jetzt das beste, das wir hatten, sogar mit Pool, den ich leider gar nicht nutzen IMG_4448konnte, da es ständig regnete, bzw wir einen vollbepackten Tagesplan hatten. Das Hotelpersonal war so sehr nettund so buchten wir gleich den Bus für den morgigen Nachmittag nach Hue. Außerdem empfahl man uns die Halong-Bay-Cruise mit „Golden Lotus Cruises“, also wurde das auch gleich erledigt. Wir wurden cirka 20 Meter von unserem Hotel von einer Schneiderin angesprochen, sie hielt Ausschau, nach 2 blonden Frauen aus Germany. Unsere Taxi-Ruferin hatte sich wohl Verstärkung besorgt. Da ich mir eh ein Kleid schneidern lassen wollte (dafür ist Hoi An bekannt) ließen wir uns breitschlagen und schon saßen wir im Schneideratelier und wurden vermessen. Katja entschied sich für 3 Tops und eine Hose und ich bestellte mir ein nachtblaues bodenlanges Kleid und eine Hose.

Danach ging es dann auf zum Sightseeing, die japanische Brücke, die historische Altstadt im französischen Kolonialstil. Unterbrochen von einem langanhaltenden Regenschauer, mussten wir in ein Cafè flüchten. Unser Shopping-Gen aktivierte sich wieder und wir schugen wieder einmal bei den Souvenirs zu. Die erste Anprobe unserer Klamotten war um 19 Uhr abends, Wahnsinn in welch kurzer Zeit die Kleider hergestellt werden!

Am frühen nächsten Morgen (5 Uhr morgens!!!) startete unsere Tour zu den „My Son“ Ruinen. Das Wetter zeigte sich mal wieder von seiner nassen Seite und das änderte sich kaum als wir nach einer Stunde Fahrt die Tempel erreichten. Zuerst hieß es erstmal Schuhe raus, wir mussten durch einen knietiefen Bach waten, bevor es zu den Ruinen ging. Unser Guide war trotz Regens gut drauf und erzählte uns Wissenswertes über die Anlage. Näheres dazu hier: „My Son“

IMG_4474Da unser Guide Angst hatte, dass das Wasser im Bach noch weiter steigen würde, brach er die Tour nach 45 Minuten ab :(! Kaum zu glauben, aber als wir Hoi An wieder erreichten, schien die Sonne und das würde sich den ganzen Tag nicht ändern. Naja Pech gehabt. Die restliche Zeit, bevor wir um 13.30 Uhr vom Open Bus abgeholt wurden, verbrachten wir wieder mit Souvenirshopping und ich musste noch einmal zur Kleidanprobe. Nach dem Mittagessen ging es dann also los auf große Fahrt nach Huè. Die Fahrt dauerte nur ungefähr 4 Stunden und führte uns über Da Nang über den Wolkenpass (Ha-Van-Pass). Früher eine spektaktuläre Serpentinenfahrt durch die Bergregionen Zentralvietnams, wurde diese Straße etwas entschärft. Es gibt  seit einigen Jahren einen 6,3 km langen Tunnel. Gott sei Dank in dem Fall, denn unser Bus war etwas altersschwach. Nichtsdestotrotz hatten wir atemberaubende  Ausblicke auf das Meer und die Berge.

27. – 29. September 2012:  Huè

Angekommen in Huè schnappten wir uns das nächstbeste Taxi um zu unserem zentral gelegenen Hotel ??? zu kommen. Wir kamen zur richtigen Zeit in die 300.000 Einwohnerstadt, die Feierlichkeiten zum Autumnfestival fanden gerade statt. Es findet jedes Jahr am ersten Herbstvollmond statt und feiert die Jugend. Deshalb zogen verschiedene Kinder- und Jugendgruppen durch die Stadt und führten den Drachentanz auf …. Verkehrschaos inklusive.

Was ich in Vietnam feststellen musste, ist, dass man definitiv am meisten vom Land sieht, wenn man Tagestouren bucht. Die sind teilweise echt ein guter Deal und die Sprachbarriere ist einem nicht im Weg. So buchten wir die Stadttour. Huè war früher die Hauptstadt Vietnams und Sitz des vietnamnesischen Königs, deshalb gabs in IMG_4512der historischen Altstadt viel zu sehen für uns. Allen voran die alte Citadelle mit dem Königspalast. Die fuhren wir auch als Erstes an. Unser Guide war wieder mal ein sehr lustiger Geselle, der uns alles Wissenswerte erklärte.
Wer näheres wissen möchte, liest hier nach: Citadelle Hue (eng).

Nächster Programmpunkt nach dem Mittagessen war die „Thien-Mu-Pagode“ (Tempel der himmlischen Frau). Ach, was soll man sagen, langsam hatte man sich an Pagoden satt gesehen. Aber schön war sie ja schon und man hatte einen wunderbaren Blick über den Perfume River.

Die nächsten Attraktionen sind wohl mit die bekanntesten von Hue, es handelt sich um die 3 alten Kaisergräber entlang des Parfüm-Flusses:

  • Grabmal des Nguyễn-Königs Minh Mang
  • Grabmal des Tự Đức
  • Grabmal des Khải Định

IMG_4623Alle 3 zeichnen sich durch ihre unterschiedliche Bauweise aus und die Gebeine von den Königen bekommt man nirgendwo zu Gesicht – Gott sei Dank! Wir machten dann noch Halt bei einem Räucherstäbchen-Hersteller, sowie einem Süßigkeiten-Produzent, natürlich auch, damit der gemeine Tourist auch ein schönes Souvenir kauft. Der Abschluss unserer Tour war eine Fahrt mit dem Drachenboot zurück nach Hue. Jedem Reisenden sei diese Stadt-Tour ans Herz gelegt, man sieht viel, bekommt viele Informationen und der Preis ist absolut günstig: 8 Dollar (allerdings Eintritte für Citadelle und Gräber extra).

Zurück im Hotel hieß es für uns Packen. Am nächsten Tag würden wir zum Flughafen fahren und nach Hanoi fliegen.

Weiter gehts jetzt gleich mit Teil 2 🙂

Eure Katrin

Hallo Ihr Lieben,

ich bin seit einer Woche schon wieder zu Hause, komme erst jetzt dazu den Blog zu schreiben, Bilder sind schon online auf Picasa, enjoy

15. September 2012: Phnom Penh und der Mekong

Unterkunft: Royal Inn Hotel

Da war ich nun: müde und übernächtigt in Bangkok. Der Flug mit Thai Airways war nicht schlecht und ich konnte mich gut mit dem Entertainmentsystem beschäftigen. Jetzt hatte ich nur 1.5 Stunden für meinen Anschlussflug nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Dummerweise wurde ich erst zum falschem Gate geschickt und musste dann gefühlt durch den halben Flughafen spurten um zum richtigen Gate zu kommen.

Nach einer weiteren Stunde Flugzeit landete ich dann in Phnom Penh. Unser Hotel, das Royal Inn, bot einen Flughafentransfer an und so hielt ein kleiner Kambodschaner im Ausgangsbereich ein Schild mit Katjas Namen hoch. Die Immigration ging am Flughafen relativ schnell. Katja und ich hatten ein so genanntes eVisa beantragt, es ausgedruckt und einfach vorgelegt und fertig. Die Fahrt zum Hotel war etwas abenteuerlich. An den Verkehr in asiatischen Städten muss man sich erst einmal gewöhnen. Tuk Tuks, Motorräder und Autos sind überall und halten sich nicht wirklich an Verkehrsregeln, wenn man mal von Ampeln absieht. Der Fahrer war nicht wirklich gesprächig, genauer gesagt, sagte er gar nix. Dabei hatte ich Gegenteiliges von Katja gehört. Später stellten wir fest, dass wir wohl unterschiedliche Fahrer hatten, die beide auf dem Namen Mr. Lee hörten.

Angekommen in unserem geräumigen Hotelzimmer, sprang ich gleich mal unter die Dusche und versuchte etwas zu schlafen… vergeblich, eine halbe Stunde später klopfte schon Katja an der Tür, die gerade aus Kampot ankam. Und da man ja überhaupt nicht tagsüber schlafen sollte, und um den Jetlag vorzubeugen, scheuchte mich Katja gleich auf und schon ging es los mit dem Tuk Tuk in die Stadt. Tuk Tuk sind Mopeds, die an einen Aufhänger gekoppelt sind, normalerweise bietet es Platz für 2-4 Personen, es ist nicht besonders schnell, bringt einen aber irgendwann ans Ziel. Der Russian Market war unser erstes Ziel und ich wurde gleich mal hineingeworfen in die bunte asiatische Welt. Auf dem Markt gab es sprichwörtlich alles zu kaufen, wir waren natürlich an den Souvenirs interessiert und so wurde gleich schon Kühlschrankmagneten und bequeme Asia-Hosen gekauft. Während des Mittagessens machte ich das erste Mal Bekanntschaft mit der Regenzeit bzw. den enormen Mengen an Regen, die innerhalb kurzer Zeit fielen. Der Regen würde uns in den nächsten Tagen/Wochen auf jedem Fall noch erhalten bleiben.

Am Abend ging es dann zum Mekong. Direkt an der Flußpromenade liegt auch der Königspalast und das Museum. Beides wunderschöne Pagodenbauten. Den Palast würden wir bei unserer morgigen City-Tour besuchen. Wie ich schon auf dem Market feststellte, wirst du als Tourist natürlich sofort erkannt und man versucht dir sofort irgendwas anzudrehen. Sei es ein Tuk Tuk, Tücher, Klamotten oder… Bootstouren. Da wir sowieso planten eine Mekong-Cruise zu machen, sagten wir dem lautesten Verkäufer zu und starteten zu unser einstündigen Mekong-Tour. Das Boot war alt und würde dem TÜV definitiv nicht standhalten. Was solls bzw. was soll man anders erwarten? Rechtzeitig zum Beginn der Cruise begann es wieder zu regnen und der Captain beschloss uns mit dem neuesten kambodschanischen Techno zu beschallen, sehr romantisch. Nichtsdestotrotz war die Fahrt auf dem Fluss recht schön und man konnte sich einen guten Eindruck von der Stadt machen. Langsam schlug der Jetlag bei mir zu und so ging es dann zurück zum Hotel, wo wir noch einmal die City-Tour für morgen bestätigten. Uns stand für den ganzen Tag unser persönlicher Fahrer zur Verfügung, der auch unser Tour-Guide sein sollte.

16. September 2012: Einblick in die traurige Vergangenheit Kambodschas

Um 9 Uhr begann unsere City-Tour, die wir uns eigtl ganz anders vorstellten. Wir zahlten 20 $ pro Person und erwarteten natürlich auch einen Tour-Guide, der Katja auch zugesichert wurde, als sie vor 5 Tagen in Kambodscha ankam. Leider wurden wir enttäuscht. Mein nicht gesprächiger Fahrer von gestern war unser „Guide“ für den Tag, der, wie schon vermutet, so gut wie kein Englisch sprach. Als wir einstiegen, fragte er uns auch gleich wo wir hinwollten. Ganz ehrlich von einer „City-Tour“ hatten wir uns beide mehr erwartet. Eine Tour heißt  für mich eigentlich, dass der Guide sagt, wo wir zuerst hinfahren und nicht die ortsunkundigen Touristen. So wollten wir zuerst das „Toul Sleng Genocide Museum“ oder „S21“ besuchen, das Foltergefängnis der Roten Khmer. In den 70er Jahren fand in Kambodscha ein Völkermord statt. Der Diktator Pol Pot ließ 3 Millionen Menschen seines eigenen Volkes umbringen. Warum? Er wollte einen Staat haben, in dem die Bevölkerung niedrig gebildet war und keine Widerworte gab. Der ganzen traurigen Geschichte kann man bei Tante Wiki nachlesen.

Das S21 war dummerweise noch nicht geöffnet, es war erst 9.30 Uhr. Alternativ ließen wir uns von unserem stummen Fahrer zum Royal Palace bringen. Kambodscha ist zwar offiziell ein Königreich, jedoch residiert König Norodom nicht mehr im Königspalast. Wie auch immer. 6 $ Eintritt für den Palast waren auf jedem Fall gerechtfertigt. Neben den Palast selbst gab es noch den Thronsaal zu sehen, den Palast der Königin, sowie die Silberpagode. Wirklich prachtvolle Gebäude, die gerade teilweise auch restauriert werden. Das Wetter spielte dieses Mal mit, der Himmel war bedeckt, aber es regnete nicht.

Unser Fahrer erwartete uns schon am Ausgang und machten uns auf zu den Killing Fields. Ein geschichtsträchtiger Ort, Choeung Ek, ist einer von vielen Orten Kambodschas, wo Massengräber gefunden wurden. Bis zu 17.000 Menschen wurden hier hingerichtet. Da die Fields ca. 15  km außerhalb von der Stadt lagen, dauert die Fahrt dahin gute 30-40 Minuten. Unser Fahrer nutzte ein paar ähm… komische Abkürzungen, wo wir dann gleich mal die „Slums“ von Phnom Penh zu sehen bekamen. Ich war teilweise schockiert, wie die Menschen hier leben: ohne Kanalisation (das erledigt der Fluss), in Bretterbuden hausend.

Endlich angekommen in Choeung Ek, bekamen wir am am Eingang ein Abspielgerät mit Headset zum Umhängen. Zu jedem Ort, der mit einer Nummer gekennzeichnet war, wurde dann die einzelnen Geschichten dieses grausigen Ortes erzählt. Wirklich sehr gut gemacht und ich hatte wirklich einen Kloß im Hals und Tränen im Augen. Das Rote Khmer-Regime mit Pol Pot an der Spitze war einfach menschenverachtend und schrecklich. Kaum zu glauben, dass Pol Pot nach seiner Absetzung im Jahr 1979 ein recht geruhsames Leben in Thailand führte und im gesegneten Alter von 84 Jahren eines natürlichen Todes starb. Für das grausame Massaker an 3 Millionen Kambodschanern wurden bis jetzt nur einzelne Personen zur Verantwortung gezogen. Unglaublich!

Anschließend sind wir dann noch zum „S21“ gefahren. Das Foltergefängnis der Roten Khmer mitten in Phnom Penh. Dort gab es eine Ausstellung, in dem Fotos von allen Hingerichteten aufgestellt waren. Wirklich sehr bewegend. Außerdem lagen Bücher aus, in dem Überlebende über ihre Zeit im Gefängnis berichteten und wie sie dem Tode entkommen waren. Es war wirklich ein bewegender Tag für uns und natürlich mussten wir das Ganze einmal sacken lassen. Am Ende unserer „City-Tour“ fuhr uns der Fahrer noch zum „Mekong Express“, ein Busunternehmen, das uns morgen nach Siem Reap schippern sollten. Und schon war unser letzter Abend in Phnom Penh angebrochen mit freudiger Erwartung, was noch kommen sollte, die Wunder von Angkor Wat.

17. September 2012: Eine lange Fahrt durch das überflutete Kambodscha
Unterkunft: King Angkor Villa, Siem Reap

Es ging früh raus für uns, um 8.30 Uhr ging unser Bus nach Siem Reap und natürlich sollte man pünktlich dort sein, also die Rucksäcke gepackt und ab in das nächste Tuk Tuk. Die Fahrt würde rund 6-7 Stunden dauern für 315 km. Ihr könnt euch denken, dass die Straßenverhältnisse entsprechend schlecht sein müssen. Die erste Teilstrecke führte uns durch die Vororte Phnom Penhs und am breiten Schwemmland des Mekong vorbei. Da war die Straße immerhin asphaltiert. Das änderte sich als wir ca. 50 km auf schlimmer Dirtroad fuhren. Ich wollte erst Schotterstraße schreiben, aber in Kambodscha gibts ja gar keinen Schotter. Als wir auf dem Highway 6 bogen wurde Straße dann wieder besser, normaler Asphalt bis Siem Reap, aber teilweise recht abenteuerliche Fahrweisen unseres Busfahrers und anderer Verkehrsteilnehmer, da macht man am besten die Augen zu.

Die Fahrt führte uns weitestgehend durch die Flutgebiete von Mekong und Tonle Sap River. Während der Regenzeit breiten sich beide Flüsse auf ein Vielfaches aus und halb Kambodscha steht dann unter Wasser. Die Leute sind aber natürlich darauf vorbereitet, die meisten Häuser stehen auf Pfählen. Gegen 15.30 Uhr erreichten wir Siem Reap im Regen und wurden von dem hoteleigenen Tuk Tuk-Fahrer abgeholt.

Tom, der Besitzer der „King Angkor Villa“ begrüßte uns ganz herzlich und wir bezogen erst einmal unser Zimmer. Dummerweise hatten wir ein Problem mit der Klospülung und daraufhin war unser Bad mit dem Großteil der männlichen Angestellten unseres Hotels bevölkert (plus Kleinkind) um das Problem zu lösen. Leider umsonst, der Klempner musste ran und wir zogen in ein anderes Zimmer um.

Wir zogen erst einmal los in die Innenstadt, welche nur 3 Minuten Fußweg weg war. Wirklich sehr praktisch und ein bißchen ärgerlich für all die Tuk Tuk Fahrer, die uns immer freudestrahlend fragten, ob wir eine Fahrgelegenheit brauchten. Sorry guys, brauchten wir nicht und in den nächsten 5 Tagen würden wir diese Frage gefühlte 100 Mal hören.
Wir organisierten außerdem unseren Transport für die nächsten Tage. Wir hatten unser persönliches Tuk Tuk mit Fahrer. Mr. X wie wir ihn nannten, verstand zwar leider kein Englisch, aber er würde uns die nächsten 3 Tage durch die Gegend tuckern. Ja, ihr hört richtig, wir brauchten drei Tage für die weitläufigen Tempelanlagen des Angkor Archaeological Park.
Tag 1 würde erst einmal von der Hauptattraktion des Parks eingenommen werden: das weltberühmte Angkor Wat und sein Tempelbruder Angkor Thom. Ich freute mich schon riesig darauf, ein Lebenstraum von mir würde damit in Erfüllung gehen.

18. September 2012: Erster Tag im Angkor Archaeological Park: Man sieht den Wald vor lauter Tempeln nicht!

Eines kann ich Euch schon jetzt sagen, dieser Urlaub war geprägt vom frühen Aufstehen und das Früheste von allem war der erste Tag in Angkor Wat. Um 4.30 Uhr morgens saßen wir schon im Tuk Tuk auf dem Weg zum Nationalpark. Zusammen mit anderen Tuk Tuks. Warum werdet ihr jetzt fragen. Tja…in Angkor Wat geht die Sonne genau hinter dem Tempel auf und das ist natürlich wunderschön für Fotos, sagt man. Beim Parkeingang muss man erst einmal die 40 Dollar für 3-tägigen Eintritt löhnen. Es war wirklich noch stockdunkel, als wir Angkor Wat erreichten. Sofort nachdem wir das Tuk Tuk verlassen hatten, wurden wir erst einmal wieder von Straßenverkäufern umringt, Kaffee, Bücher und Frühstück wurden uns dargeboten. Katja wollte Kaffee holen, das sie die einzige Taschenlampe besaß, stand ich also da … im
Dunkeln… umringt von Verkäufern. Nach gefühlten 30 Minuten kam Katja dann wieder mit dem Kaffee, nen Buch… und unzählige Riel (kambodschanische Währung) leichter. Das mit der genauen Umrechnung hatten wir noch nicht im Griff und Katja zahlte erheblich mehr für ihren Kaffee und Buch.

Angkor Wat wurde im späten 12. Jahrhundert vom Khmer-König  Suryavarman II erbaut und ist umringt von einem 10 Meter breiten Kanal, über die Brücke erreicht man dann den äußeren Wall mit dem großen Tor, danach läuft man auf einem breiten Weg vor zum eigentlichen Tempel.

Zahlreiche andere Touristen hatten sich schon positioniert am inneren Teich, wo sich der Tempel im Wasser spiegelt. Dann hieß es … Warten. Warten auf den Sonnenaufgang, der völlig unspektakulär verlief, denn der Himmel war bewölkt und die Sonne ließ sich nicht blicken. Außerdem hatten wir ziemlich bescheuertes Fotolicht. Aber was will man machen?

Naja einfach nicht verzagen! Also ging es los mit der Besichtigung von Angkor Wat. Zuerst den inneren Wall, dann die Tempelgänge und dann schließlich die Türme. Um das obere „Stockwerk“ zu besichtigen, mussten wir rund eine Stunde warten, die Treppe nach oben wurde erst um 7.30 Uhr geöffnet. Langsam aber sicher wurde der Himmel immer dunkler und gerade als wir oben bei den Türmen waren, begann es wie aus Eimern zu regnen. Die Regenzeit hatte es uns fest im Griff. Da nützte auch alles nichts, also den Regenumhang ausgepackt (mit Milford Sound-Aufdruck) und weiter ging es.

Gegen 8.30 Uhr und ziemlich durchweicht (nein nicht vom Regen, sondern vom Schweiß!), gingen wir auf das Angebot des Straßenhändlers „Rambo“ ein. Am Tisch „Rambo“ bestellten wir dann Pfannkuchen mit Früchten zum Frühstück. Zurück am Tuk Tuk war unser Fahrer sehr aufgebracht, ein anderer Tuk Tuk Fahrer übersetzte und meinte, dass unser Fahrer sehr besorgt war und befürchtete uns verloren zu haben, weil wir 4.5 !!! Stunden in Angkor Wat waren. Wir mussten ihm erst einmal erklären, dass wir gerne und viel fotografieren, dann war alles gut :).

Das Tuk Tuk setzte sich wieder in Bewegung durch das South Gate zu Angkor Thom. Angkor Thom ist als neue Hauptstadt des Khmer-Reiches im 12. Jahrhundert gebaut worden und  besteht aus 6 Einzeltempeln. Der Haupttempel und wohl einer der bekanntesten Tempel in Angkor Thom ist Bayon, der Tempel der 1000 Gesichter. Der Regen hatte sich leider noch nicht verdünnisiert und so fanden unsere Regenumhänge einen neuen Einsatzort. Zu meiner Überraschung sah ich auch den ersten Elefanten in freier Wildbahn (naja richtig frei war er nicht). Was kann man über Bayon sagen? Einfach nur: WOW! In den unzähligen Türmen sind überall Gesichter eingemeißelt. Bayon ist ein buddhistischer Tempel, die vielen Gesichter sollen dem König Suryavarman II ähnlich sehen. Der Regen nahm langsam ab und als wir zurück zum Tuk Tuk gingen, nieselte es nur noch.

Nächste Station und nur 300 Meter entfernt, ist die „terrace of the Elephants“, der Baphuon-Tempel, den man nicht betreten konnte sowie der Phimeanakas-Tempel. Wider Erwarten klarte das Wetter auf und uns gelangen tolle Aufnahmen von der Terrasse und dem Phi-Tempel. Bevor es für uns dann weiter ging, hatte Mr. X seine wohl verdiente Pause und wir genossen eine frische Kokosnuss.

Weitere Highlights kamen jetzt Schlag auf Schlag, die Tempel Thommanon und Chau Say, etwas kleinere Nebentempel. Ta Keo war wieder etwas größer und richtigen steilen Treppen nach oben. Mir war das nicht ganz geheuer und ich traute mich nicht ganz nach oben im Gegensatz zu Katja. Wenigstens hatten wir Sonnenschein und die unerträgliche Hitze hatte uns wieder und trocknete auch unsere T-Shirts, sehr praktisch.

Die nächste Station war mein persönliches Highlight für diesen Tag war Ta Prohm, der Dschungeltempel. Er ist wohl nach Angkor Wat das bekannteste Fotomotiv. Ta Prohm war während der Khmer-Herrschaft ein Kloster. Mit angrenzenden Dörfern, lebten dort fast 80.000 Menschen. Dort wachsen die Bäume in die Tempel hinein, was einfach nur genial ausschaut. Leider hatten uns dort die Touristenströme eingeholt und es war entsprechend schwer, Fotos ohne Leute zu schießen.

Nach Ta Prohm wurden wir vom Tempel-Overload befallen und da es auch schon 17 Uhr war, fuhren wir anschließend zurück nach Siem Reap. Genug getempelt für heute! Abends ging es für uns auf den Night Market, der cirka 5 Fußminuten vom Hotel entfernt war. Neben reichlichen Souvenir-Einkäufen (plus eine bequeme Asienhose in XL) gönnten wir uns eine Fußmassage für 2 Dollar. In der Pub-Street gibt es verschiedene Restaurants, die sowohl lokale als auch westliche Gerichte anboten. Das Red Piano machte wirklich einen vorzüglichen Salat.

Morgen würden wir dann die äußeren Tempel des Angkor NP besuchen.

19. September 2012: Zweiter Tag im Angkor Archaeological Park: Hilfe, wir sehen doppelt!

Guten Morgen liebe Sorgen! Es regnete mal wieder und so änderten wir kurzfristig unser Tagesplanung: Erst Massage, dann Tempel! Es gab ca. 100 Massagesalons zur Auswahl, in meinem Reiseführer stand, man sollte als Frau auf jedem Fall sagen, dass man eine „non-sexual“ Massage wollte. Wir buchten beide eine Ganzkörpermassage für 6 Dollar für 60 Minuten. Wir wurden in den 1. Stock gebeten und sollten uns umziehen und die Massageklamotten anziehen, das scheiterte schon bei mir, ich war zu groß dafür und da es nur „one size“ gab, musste ich mein T-Shirt anlassen. Ganz ehrlich, ich würde mich nicht mehr massieren lassen am ganzen Körper. Irgendwie war das merkwürdig. Versteht mich nicht falsch, es hat mir schon gut getan, aber auch komisch. Da Katja und ich auch etwas breiter waren, gab es auch ständig Kommentare von den beiden Damen, meistens auf kambodschanisch… Naja wie auch immer, gut getan hatte es auf jedem Fall und nach dem Mittagessen ging es dann auf zum „Great Circuit“ im Angkor NP.

Der erste Tempel auf der heutigen Liste war Preah Khan, der ähnlich wie Ta Prohm angelegt ist. Es ist ebenfalls ein buddhistischer Tempel und ist ein Ahnentempel zur Erinnerung an den Vater von  König Jayavarman VII. Wie Ta Prohm wachsen Bäume in die Tempelanlage, um das Gebäude herum wurde ein Wassergraben angelegt. Wir verbrachten sehr viel Zeit dort und kauften von einem Straßenverkäufer ein Gemälde, einen so genannten Tempelabdruck.

Mit dem Tuk Tuk ging es nur ein paar Kilometer weiter zum nächsten Tempel. Irgendwie hatten wir ein Deju-vu, ebenfalls wie Preah Khan besaß dieser Tempel einen Rundteich, auch im Inneren war ziemlich viel ähnlich. Wie kann es sein, dass in einem anderen Tempel ein Baum genauso wächst wie in dem zuvor???? Erst nach 20 Minuten ging uns ein Licht auf, dass wir uns wieder in Preah Khan befanden, wir benutzten nur einen anderen Eingang! Naja nach all den Tempeln, die wir schon gesehen hatten, hatten wir das beinahe nicht bemerkt. Also suchten wir den vermeintlich, richtigen Ausgang… und kamen am falschen Ende wieder heraus, nach einem 10 minütigen Gewaltmarsch hatten wir unser Tuk Tuk wieder erreicht.

Durch diesen Ausflug hatten wir wertvolle Zeit verloren, da die Sonne hier schon um 18 Uhr unterging und der Park um 17.30 Uhr schloss. Also ging es schnell weiter zur Tempelinsel Neak Pean, die wirklich nichts besonderes war. Nur ein endloser langer Steg durch die Schwemmgebiete und ein kleines Tempelchen. Die Zeit drängte und am Eingang des Ta-Som-Tempels sagte uns der Eintrittskontrolleur, wir hätten nur noch 20 Minuten für die Anlage. Wir spurteten durch das Tor, verfolgt von 2 kleinen Mädels, die uns ihre Postkarten verkaufen wollten. Nach geschätzten 10 Minuten ununterbrochener Anpreisung der Postkarten inklusive deutschem bis-Zehn-zählen kauften wir ihnen die Karten ab und wir konnten endlich in Ruhe fotografieren.

Nach genau 20 Minuten waren wir wieder am Tuk Tuk und Mr. X gab Gas zum nächsten Tempel: East Mebon. Da stand komischerweise kein Kontrolleur, also hoch auf den Tempelberg. East Mebon ist dem hinduistischen Gott Shiva gewidmet und ist aus dem 12. Jahrhundert. Lange verweilen konnten wir dort nicht, denn die Zeit saß uns im Nacken. Das Tuk Tuk wartete schon und fuhr uns zurück in die Stadt. Vorbei an den Dörfern in der Umgebung der Tempel, diese stehen zur Regenzeit sehr oft unter Wasser, nichtsdestotrotz werden natürlich die Reisfelder bewirtschaftet. Mit den Touristen haben sie zusätzlich ein einträgliches Geschäft.

20. September 2012: Dritter Tag im Angkor Archaeological Park: Langsamer Tempel-Overload

Der Tag begann sehr vielversprechend, Sonne und blauer Himmel, das musste ausgenutzt werden! Heute ging es zu den entlegeren Tempeln, cirka 12 km von Siem Reap entfernt, der Roluos Group. Diese besteht aus 3 Tempeln, von denen wir allerdings nur 2 besichtigen konnten. Unser Tuk Tuk Fahrer hatte ganz schön zu schaffen, ist halt schon was anderes auf dem normalen Highway dahinzutuckern statt im Angkor NP und wir haben verdammt viel Staub geschluckt!

Der erste Tempel des Tages war Preah Ko. Er wurde im Jahr 859 von König  Indravarman I errichtet um seine Königsfamilie zu ehren. Er besteht aus 3 Türmen in einem weitreichenden Park. Für uns begann wieder die Fotowut und wir mussten uns beeilen. Die japanische Invasion begann in Form von einem großen Reisebus, es war verdammt schwierig Bilder zu schießen ohne dass Touristen darauf waren.

Weiter ging es zu der größten Anlage: Bakong und YES, wir hatten die Japaner überholt, tschakka! Bakong ist eine gigantische Anlage, umgeben von einem breiten Wassergraben. Neben dem alten Tempel steht auch „nagelneuer“ buddhistischer. Es ist ein Tempelberg, das hieß viele viele Stufen und wir wurden verfolgt… von den Japanern und von Straßenverkäufern bzw. von Kindern, es gab neue Postkarten! Nach der Anstrengung in der Hitze die Stufen raufzuschnaufen, hieß es dann die Kinder abzuhängen, was nicht einfach war…! Bakong ist einer der schöneren Tempel würde ich sagen, bei mir stellte sich langsam aber sicher Tempel-Overload ein. Und wer kann es einen verübeln, nach 3 Tagen im alten Khmerreich?

Da das Wetter einfach toll war, entschieden wir uns dann noch einmal zu Angkor Wat zu fahren. Unser Fotoausbeute von dort war zwar reichlich, aber wer möchte nicht gerne Fotos von den Türmen mit Sonne und paar Wölkchen? Also ging es durch den Staub zurück nach Siem Reap und wieder hoch in den eigentlichen Angkor NP. Eine neue Fotosession stand uns bevor, Katja war mit ihrem Stativ bewaffnet und es kamen wirklich noch ein großartige Bilder dabei heraus.

Da wir bei der gestrigen Grand Tour aufgrund der späten Uhrzeit einen Tempel ausgelassen hatten, fuhren wir jetzt noch einmal den Weg ab zu Pre Rup. Gebaut im Jahre 961 von dem Khmer-König Rajendravarman. Wieder ein schöner Tempelberg mit Teich rundherum, ein so genannter Moat. Hier verbrachten wir bestimmt noch einmal 30 -40 Minuten bei strahlendem Sonnenschein und Hitze. Anschließend brachte uns das Tuk Tuk verschwitzt und staubig (gute Kombination für die Haut) zurück zum Hotel.

Nach der dringend benötigten Dusche ging es abends dann wieder auf dem Night Market Souvenirs kaufen und zum Dinner. Ich bemerkte schon am Nachmittag, dass ich heiser wurde und Halsschmerzen bekam. Na toll,  ich hatte mich erkältet :(!

21. September 2012: Ein wohl verdienter Ruhe- und Ausruhtag

Nach 6 Tagen extremster Sightseeing-Aktivitäten inklusivem frühem Aufstehen entschieden wir uns eine Pause einzulegen. Überlegungen eine Bootstour auf dem Tonle Sap Lake zu machen, ließen wir fallen, da die Reviews bei TripAdvisor sehr negativ waren. Ganz ehrlich, war auch besser so, mit mir konnte man nichts Richtiges anfangen, in der Nacht hatte sich zu den Halschmerzen auch ein Schnupfen dazugesellt. Da bei Katja die Souvenirs Überhand nahmen, suchten wir das Post Office, denn sie wollte die Sachen nach Hause schicken lassen. Leider vergeblich! Wir waren in der richtigen Straße und fanden es nicht. Naja die Post-Aktion wurde auf Saigon vertagt!

Nach dem Mittagessen gingen wir zurück zum Hotel und legte mich schlafen und Katja arbeitete an ihren Bildern und Blog. Am nächsten Tag wurde unser Flug nach Saigon gehen. Als wir online Check-In machen wollten, fanden wir heraus, dass unser Flug wohl gestrichen wurde und auf eine spätere Zeit bzw.  auf eine andere Airline verlegt wurde. Da wir uns aber nicht sicher waren, wollten wir zur planmäßigen Zeit zum Flughafen gehen.

Trotz beginnender Erkältung genossen wir unseren letzten Tag in Kambodscha und freuten uns auf eine schöne Zeit in Vietnam!

to be continued im Beitrag Vietnam

Auf geht´s nach Südostasien

Hallo,

in 2,5 Stunden geht mein Zug zum Frankfurter Flughafen und um 14.45 Uhr hebe ich dann mit der Thai Airways ab nach Bangkok. Nach einem kurzen Zwischenstopp geht es anschließend nach Phnom Penh.

I keep you posted….

Katrin

 

Hallo Ihr Lieben,

hier bin ich wieder. Langsam wird es ernst in 6 Tagen geht mein Flieger nach Phnom Penh, Kambodscha. Ich kann es kaum noch abwarten. Die Arbeit fällt mir immer schwerer, es wird Zeit, dass ich wieder abhaue. Die Impfungen wurden diese Woche abgeschlossen. Letztenendes hatte ich mich für die Typhus-Schluckimpfung und Hepatitis A entschieden. Lange stand auch Malaria zur Debatte, da aber Katja und ich nicht planen, wochenlang auf dem Mekong rumzuschippern, würde sich diese teure Investition nicht lohnen. Die Wirksamkeit des Medikaments mal dahingestellt. Katja ist jetzt schon gute 2 Wochen in Singapur und Thailand unterwegs und gibt mir schon Tipps gegen die unerträgliche Hitze.

Da ich nicht plane meinen Laptop mitzunehmen, hoffe ich trotzdem meinen Blog während der nächsten 3 Wochen auf dem Laufenden zu halten. Ich weiß allerdings nicht wie Internetverfügbarkeit in Kambodscha aussieht… Vietnam sollte okay sein.

So kurzer Themawechsel: Wie schon angekündigt, möchte ich euch kurz vom Kanufahren auf dem Altmain berichten. Letzten Sonntag fand also unser seit Woche geplanter Ausflug statt. Wir waren insgesamt 7 Personen und fanden uns gegen 11 Uhr in Volkach ein. Volkach liegt cirka 30 km nord-östlich von Würzburg. Volkach liegt an der Mainschleife, weil diese früher ziemlich schwer für Schiffe zu befahren war, hatte man einen Mainkanal gebaut, die die rund 12 km lange Schleife umgeht. Diesen sogenannten Alt-Main kann man mit Kanus und Kleinmotorbooten befahren. Da von den 7 Leuten nur 5,5 mal in einem Kanu gesessen haben, hieß es erstmal der Einführung lauschen. Die Leute von Waterwalker
hatten wirklich einen super Service!

Wir hatten 2 2er Kanus und einen 3er. Nach der 15 minütigen Einweisung ging es dann auch schon los. Die Kanus wurden zu Wasser gelassen und die erste Aufgabe war, über den richtigen Main zur Motorbootschleuse zu kommen. Das hieß einmal den Main zu durchqueren und nach Schiffen Ausschau halten. Da es Sonntag war, war das jedoch kein Problem.

Probleme gab es nur das Kanu in die Motorbootschleuse zu bugsieren. Frau Winter unsere Nr. 3 im Boot, durfte dann aussteigen und die Schleuse bedienen, indem sie einen roten Knopf drücken musste. Ich glaube, das war für sie echt ein Highlight. Apropos für uns in den Booten war die Schleuse auch sehr spannend, ich fühlte mich sehr an das Black Gate von Mordor erinnert…

Nachdem wir also dieses Hindernis bewältigt hatten, ging es auf die rund 9 km lange Strecke nach Sommerach. Die Gegend rund um Sommerach und Nordheim nennt man offiziell „Weininsel“, denn die besten Reben Unterfrankens wachsen hier. Anfangs gab es im Kanu dann doch ein paar Schwierigkeiten, wer denn eigentlich das Kommando hatte. Auch die anderen „Pärchen-Boote“ hatten so ihre Schwierigkeiten. Nach einer Stunde machten wir auf einer Sandbank bei Nordheim Halt zum Picknicken. Das Wetter war zwar warm, aber der Himmel sehr bewölkt.

Danach hieß es dann noch einmal 1,5 Stunden paddeln und wir hatten unser Ziel erreicht. Zufälligerweise fand in Sommerach gerade das „Fest der offenen Höfe“ statt und da ich die einen Hofbesitzer ganz gut kenne, kehrten wir ein für Bratwurst und Wein.

Fazit: Kanufahren macht Spaß und Pläne für 2013 sind schon geschmiedet: Entweder 2 Tage Altmühltal oder Fränkische Schweiz.

Ansonsten sag ich jetzt mal langsam Servus, man liest sich dann aus Kambodscha oder Vietnam.

Tschöööö

Katrin

Sommer in Unterfranken

Ja ja wieder mal long time, no hear. Die Blog-Faulheit hat mich wohl erwischt. Fast 3 Monate habe ich nichts mehr geschrieben, es wird also mal wieder höchste Zeit für einen Eintrag.

Ich werde die vergangenen Wochen einfach mal kurz und bündig zusammenfassen. Ja der Sommer hat Deutschland im Moment fest im Griff. Es ist seit Wochen endlich mal durchgehend warm und sonnig. Seit Ende Juni bin ich nun bei den Weight Watchers und versuche von meinem After-Overseas-Gewicht wieder runterzukommen und das ist gar nicht einfach :(. Naja, motiviert bin ich in Woche 7 immer noch, ich hoffe, das bleibt auch so!

Ich bin deshalb auch sportlich unter der Woche viel unterwegs, hauptsächlich schwimmen oder wandern. Wie langweilig. Im Moment habe ich auch viel Zeit, die TV-Season startet erst wieder in 4 Wochen, mal schaun wie es dann wird. Ich hab einiges auf meiner Watchlist im Herbst ;).

Neben einigen Ausflügen in die mainfränkische Umgebung, gab es auch einen größeren Trip in die Schweiz letzte Woche. Ich besuchte meine Freundin Angie, die in Luzern lebt. Wir kennen uns seitdem wir in Auckland zusammengearbeitet haben und sind seither immer in Kontakt geblieben, egal in welchem Land wir jeweils lebten. Ein weiterer Grund für mich in die Schweiz zu fahren, war die Streetparade in Zürich und der anschließende Rave mit Tiesto im Hallenstadion.

Ich sage euch nur eins, eine Zugfahrt kann seeehr lang werden. Erst 2,5 Std. Bummelzug von Würzburg nach Stuttgart. Dann genau 3 Minuten zum Umsteigen gehabt in den IC nach Zürich. Angekommen in Zürich ging es dann noch einmal 45 Minuten nach Luzern. Ich kam gegen Mitternacht dort an, puhh war ich fertig.

Am ersten Tag stand dann Sightseeing in Luzern an, eine wirkliche schöne Stadt mit dem typischen Berg-Panorama und einen riesigen See (Vierwaldstädter See) direkt vor der Tür. Hier läßt es sich gut leben, dachte ich mir so. Abends ging es dann noch ins Kino „Prometheus“ gucken, ein wirklich guter Film.

Am Samstag ging es dann mit zig Tausenden anderen Ravern nach Zürich, abtanzen bis die Füße weh tun. Und das haben sie, eigentlich tun mir die Füße heute noch weh, haha. Angie gesellte sich erst abends zu uns und so tanzten Tamer, Angie´s Mann und ich durch die Straßen von Zürich. Wirklich sehr coole Musik wurde aufgelegt. Später am Abend nach einem kurzen Besuch bei Angie´s Tante, ging es dann ins Hallenstadion. Bis 5 Uhr früh tanzten wir durch die Nacht und es war einfach nur klasse. Ich muss das mal wieder öfters machen…

Wir mussten uns beeilen den Zug um 5.35 Uhr zurück nach Luzern zu erwischen. Sonntag morgen um 7 Uhr lagen wir dann endlich in den Federn und logischerweise verbrachten wir den Sonntag mit schlafen, schlafen, essen, schlafen, essen, schlafen. Am Montag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen von der Schweiz, aber nur auf Zeit, denn ich werde auf jedem Fall nochmal wiederkommen. Ein wirklich wunderschönes Land, das ich zuletzt besuchte als ich Kind war.

Letztes Wochenende war ich dann auf dem Nassiger Westernfest. Wer wissen will, wo Nassig liegt, muss wohl Tante Google fragen. Nassig ist ein kleines Dorf in der Nähe von Wertheim am Main. Dort kommt  meine Freundin Marlene her und sie erzählte mir eines Tages begeistert, dass fast 20.000 Leute zum Westernfest kommen. Country-Musik mag ich ja solala, aber ich wollte mir das mal unbedingt anschauen und es gab mir eine Gelegenheit meinen Outback-Hut in der Öffentlichkeit zu tragen ;). Es war ein heißer Tag und dadurch auch eine milde Nacht und wir hatten sehr viel Spaß.

Am 2. September kommt noch ein weiteres Highlight: Rund 10 Freunde inklusive meiner Wenigkeit werden den Altmain erforschen und eine Kanutour machen von Volkach bis Sommerach. Bereits letztes Jahr waren Marlene und ich mit dem Aufblas-Kanu unterwegs. Dieses Mal wird es mehr professionell inklusive Kanu-Verleih http://www.waterwalker.de macht´s möglich.

Und zuguter letzt shoppe ich gerade fleißig für den Kambodscha-Vietnam-Trip in knapp 3.5 Wochen. Ich kann´s kaum erwarten, muss jedoch noch meine letzten Impfungen hinter mich bringen. Alle Inner-Asien-Flüge sind jetzt gebucht, Visas werden gerade beantragt und dann kann es schon losgehen. Mal schaun, wie Katja und ich mit dem Klima zurechtkommen, es ist ja Regenzeit in beiden Ländern und auf Waschküchenklima (wie heute in WÜ) stehe ich normal nicht.

Also, ich werde auf jedem Fall wieder einen täglichen Blog über meine Reise in Asien schreiben… allerdings dieses Mal erst hinterher, da ich meinen Läppi nicht nach Asien mitschleppe…

grüßle
K

Hallöchen,

da bin ich wieder, zurück von der grünen Insel, der Insel, dessen Bierverbrauch dem von Deutschland übertrifft. 8 wirklich schöne Tage durfte ich dort verbringen und werde euch natürlich ausgiebig von meinem Trip berichten.

26. Mai: Camping in den Dünen:

Früh ging es los für mich, mein Zug fuhr um 6.26 Uhr zum Frankfurt Flughafen. Obwohl mein Flug erst um 10.50 ging, entschied ich mich für die frühe Verbindung, es ist halt schon ein Unterschied 19 oder 49 Euro zu zahlen! Es war schon ziemlich viel los am Airport, kein Wunder, die Pfingstferien hatten begonnen. Ich ging schnurstracks zum Schalter von Aer Lingus und gab mein Gepäck auf. Dann hieß es Warten, sogar noch 45 Minuten länger als erwartet, der Flieger hatte Verspätung…. Naja ich hatte ja genug Bücher ;). Um 11.30 hoben wir dann also endlich ab gen Dublin.

Und nach 2 Stunden war ich dann auch schon da, ich muss nicht erwähnen, dass dieser Flug einer der kürzesten der letzten 8 Jahre war (Domestic-Flüge in OZ, NZ und CA nicht miteinrechnet)! Eithne und ihr Freund Dumhnall (spricht man Donal) erwarteten mich schon am Flughafen und es ging auch gleich los zum Auto. Es war, wie Eithne es sagte, hot in Dublin, 21 Grad!!! Ja die Irländer sind halt andere Temperaturen normalerweise gewohnt. Sie berichtete mir, dass die nächsten Tage eine „Heatwave“ (Hitzewelle) erwartet wurde, was da heißt 24 Grad und Sonne. Ja, ja man muss bescheiden sein, in Irland.

Nach einem kurzen Kaffee ging es dann los durch das Autobahngewirr von Dublin, wo wir uns etwas verfahren hatten. Nach einem spontanen U-Turn ging es dann auf die M4 Richtung Sligo. In der Nähe von Sligo, genauer gesagt in Strandhill warteten schon Eithnes Freunde auf uns für unser Camping-Wochenende. Die Fahrt war sehr langwierig, 300 km sind ja nicht viel denkt man, allerdings hörte die Autobahn ca. nach 100 km auf.  Fortan ging es auf der normalen Landstraße weiter, durch kleine Dörfchen und wirklich hinreißender kitschiger Landschaft mit grünen Wiesen, weißen Schäfchen, so wie man sich Irland wohl auch vorstellt.

Das Wetter war wirklich fantastisch und nach gut 5 Stunden Fahrt erreichten wir dann gegen 18 Uhr Strandhill und den Campingplatz. Alle Freunde von Eithne waren auch schon da und ich musste mir eine Menge Namen merken, inklusive wer mit wem liiert ist. Nicht so gut für mich, da ich mir nicht gut Namen merken kann ;). Mich zog es gleich nach der Ankunft in meine Badeklamotten (ja, ihr lest richtig) und zum Strand. Seit Januar diesen Jahres hatte ich keinen Strand mehr gesehen. Schwimmen gehen konnte ich leider nicht weil 1. das Wasser war wirklich, wirklich kalt, 2. wegen den gefährlichen Strömungen gab es ein Schwimmverbot und 3. um dieses Verbot zu umgehen, brauchte man eine Schwimmhilfe (Surfbrett, Boogieboard).

Also beließ ich es dabei und wanderte durch die Dünen und fotografierte wie ein Weltmeister. Es ist wirklich erstaunlich wie lange es in Irland dauert bis die Sonne untergeht. Durch die Zeitverschiebung (1 Std zurück) und da Irland weiter nördlich liegt, geht die Sonne nicht vor 23 Uhr unter. Natürlich habe ich auch den fantastischen Sunset im Bild festgehalten. Zwischendurch gab es auch noch lecker BBQ und natürlich sehr viel Bier und andere komische, alkoholische Gebräue. Ich hatte einen sehr lustigen Abend/Nacht. Mein Zelt war leider etwas bergab aufgebaut, sodass ich in der Nacht ständig wieder hochrobben musste. Und nein, viel geschlafen habe ich nicht….

27. Mai: Fahrt nach Galway

Wir waren alle wohl etwas verkatert, aber spätestens um 9 Uhr hielt man es nicht mehr aus. Die Sonne schien und heizte das Zelt ziemlich auf. Es gab typisches Irish Breakfast: Würstchen mit Toast, Speck und Kartoffeln… sehr nahrhaft. Dann zog es mich mit meiner Kamera wieder in die Dünen um das Morgenlicht einzufangen. Wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde, Irland hatte mein Herz schon erobert. Gegen Mittag machten Eithne, Dumhnall und ich uns auf Richtung Galway, wieder mal eine Strecke von rund 200 km. Eithne musste ziemlich viel fahren… Wir machten einen Umweg nach Westport. Westport ist die westlichste Stadt Irlands und in der Nähe befindet sich der Croagh Padraig. Der heilige Berg St. Patrick. Dieser Berg ist quasi eine Wallfahrtstätte, dann am Gipfel dieses 764 m Berges befindet sich ein Kloster.

Jedes Jahr erklimmen Hundertausende von Gläubigen oder Sportlichen den Berg und kommen wahrscheinlich hochrot oben an. Falls jemand fragen sollte, nein ich bin nicht hochgelaufen, aber Eithne 5 mal an einem Tag vor 5 oder 6 Jahren, Respekt!

Nach einem verspäteten Mittagessen in Westport (Fish & Chips) ging es dann weiter Richtung Galway und aufgrund der zahlreichen Landstraßen und Ortschaften brauchten wir für die Strecke fast 4 Stunden! Eithne fuhr kurz noch bei ihren Eltern vorbei und ich wurde ihnen vorgestellt, wahnsinnig nette Leute. Müde und völlig kaputt bogen wir dann in die Auffahrt ihres Hauses ein und waren erst einmal „daheim“. Aber wer jetzt denkt, dass ich müde ins Bett gefallen bin, der täuscht sich. Wir fuhren nämlich gleich zum Einkaufen… am Sonntag… um 23 Uhr!! Ich liebe diese Öffnungszeiten. Nachdem wir dann noch spät einen kurzen Mitternachtssnack hatten, ging es dann endlich in die Heia.

28. Mai: Sightseeing in Galway

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr in einer fremden Stadt angekommen seid und es gar nicht erwarten könnt nach der ersten Nacht loszuziehen und das Unbekannte zu erforschen? So ging es mir mit Galway, Eithne hatte mir soviel von ihrer Heimatstadt erzählt und ich hatte mir natürlich ein Bild von der Stadt in meinem Kopf gemacht, aber tatsächlich da zu sein, ist natürlich völlig anders. Da ich von unserem Wochenend-Trip sehr müde war, schlief ich etwas länger und machte mich dann zur Mittagszeit auf in die Stadt. Eithne lebt in einer für Irland typisch angelegten Wohnsiedlung, wo jedes Haus gleich aussieht. Praktisch eine Reihenhaussiedlung. In den irischen Städten ist das wohl sehr üblich und auch in England habe ich solche Siedlungen schon gesehen. Da muss man sich die Hausnummer wirklich gut merken ;).

Die Bushaltestelle war leicht zu finden und ca. 20 Minuten später erreichte ich Eyre Square, das Zentrum von Galway. Eyre? Ja, ein wohl sehr beliebter Nachname in Irland. Gemeinsamkeiten mit Gegenden in Australien nicht zufällig. An diesem öffentlichen Platz/Park traf ich mich mit Dumhnall, der sich bereit erklärt hatte, den Stadtführer für mich zu spielen. Zuerst ging ich zu Lally Tours, ich hatte am Morgen eine Bustour zu den Cliffs of Moher gebucht und wollte mich über den Abfahrtsort informieren. Anschließend ging es noch zum Büro der Aran Island Ferries, dort buchte ich noch einen Trip zur Insel Inishmore für kommenden Donnerstag.

Dann stand Sightseeing auf dem Programm. Die Galway Cathedral fand ich wirklich sehr schön, obwohl die Kirche erst in den 60er Jahren erbaut wurde. Durch Galway fließt der Corrib River und im Stadtzentrum verzweigt sich der Fluß und man kann an den einzelnen Kanälen entlanglaufen. Weiter ging es durch die wirklich schöne Altstadt mit all den Pubs und Restaurants. Mittagessen hatten wir dann im einzigen Biergarten Galways und die Sonne kam auch raus. Am Hafen steht der  Spanish Arc. Er ist ein Teil der alten Stadtmauer Galways.

Es war schon später nachmittag, als Eithne anrief, dass sie mit der Arbeit fertig war und uns irgendwo in der Innenstadt treffen wollte. Dumhnall und ich saßen gerade in irgendeinem Cafe. Eine halbe Stunde später war sie dann da und wir fuhren hinaus zum Silverstrand Beach… zum BADEN. Ja, ihr lest richtig, baden. Und ja ich war im Wasser, beziehungsweise ich STAND im Wasser für lange 20 Minuten, Eithne und Dumhnall schwammen schon munter hin und her und ich stand einfach nur da und mir war wirklich wirklich kalt. Vor allem war ich ja erst eine Woche zuvor erkältet. Nein, das war mir zu riskant, also ging es wieder raus aus dem Wasser und rein ins warme Handtuch. Nichtsdestotrotz schnappte ich mir dann meine Kamera und machte noch ein paar schöne Aufnahmen vom weißen Kliff, ganz in der Nähe.

29. Mai: The Burren und Cliffs of Moher

Um 10 Uhr morgens startete der Tour-Bus vom Bus Terminal aus. Ich hatte mir ein paar Sandwiches gemacht (mit Hummus) und der Bus war auch ziemlich voll. Die meisten waren Backpacker, Familien oder Senioren. Also alles in allem eine bunte Mischung an Leuten. Die Tour hieß „The Burren – Experience“. Die Gegend, in der die Cliffs liegen heißt Burren, eine eher vegetationsarme Landschaft aus Kalkstein. Unsere erste Station hieß deshalb auch Alliwee-Caves, Kalksteinhöhlen. Zuvor besuchten wir noch den „Birds of Prey-Tierpark“ unterhalb der Höhlen.

Rund 45 Minuten dauerte die Höhlenwanderung mit Stalagtiten und Stalagmiten. Die Deckenhöhe war etwas niedrig, sodass ich mich mit meinen 1,76m  schon öfters bücken musste. Die Höhle war aber nichts im Vergleich zu meiner Abseiling-Erfahrung in Neuseeland, wo man ja durch Löcher durchkriechen musste. Ich hab immer noch Albträume von diesem Erlebnis *grusel*.

Dann ging es weiter über die  engen Landstraßen, für die der Bus wirklich zu breit war. Ich könnte in Irland kein Auto fahren, da braucht man wirklich Augenmaß und Nerven! Nächster Stop unserer Tour waren dann die wohl bekannteste Attraktion Irlands: die Cliffs of Moher. Die rund 8 km langen Steilklippen in der Nähe von Doolin sind wirklich beeindruckend. Durchschnittlich 200 Meter hoch schlängelt sich ein Fußweg entlang des Abgrunds. Nur in der Nähe des Besucherzentrums befindet sich ein schützender Zaun, ansonsten gibt es keine Barriere. Die Behörden warnen jedenfalls den geschützten Weg zu verlassen, speziell bei starkem Wind oder Regen, da die Steine sehr glitschig werden können.

Ich hatte gutes Cliff-Wetter erwischt. Fast kein Wind, bedeckt, aber kein Regen. Wir hatten rund 2 Stunden Aufenthalt und ich wanderte rund 4 km entlang des Abgrunds. Die Fotokamera wurde wieder einmal stark beansprucht.

Nachdem der Bus wieder alle eingesammelt hatte, ging es weiter zum Mittagessen nach Doolin. Mittlerweile nieselte es ein bißchen, typisches Irland-Wetter ;). Wir fuhren wieder Richtung Galway und machten noch einen letzten Stop am Dungaire Castle. Dort schien allerdings die Sonne. Komisches Wetter wie in Neuseeland. Apropos kann ich nur bestätigen, dass Irland wie Neuseelands Nordinsel ausschaut. Um 18 Uhr war ich wieder am Eyre Square und nahm den Bus „nach Hause“.

30. Mai: Ruhetag und ab in die Luft!

Mittwoch ist Ruhetag! Zumindest hatte ich mir das so vorgestellt, einfach mal nix tun und am Nachmittag in die Stadt fahren zum Bummeln. Ich habe ein paar Souvenirs eingekauft. Eithne rief mich an und hatte fantastische Neuigkeiten: Wir würden am Abend fliegen! Wie ich in früheren Einträgen schon berichtete, hat Eithne den Pilotenschein für Kleinflugzeuge und eigentlich war vor langer Zeit in Neuseeland ausgemacht, dass wir einmal zusammen fliegen würden. 4 Jahre später wurde es dann Wirklichkeit. Gegen 19 Uhr waren wir am Galway Airport. John, ihr guter Pilotenfreund spendierte uns den 20-minütigen Rundflug über Galway.

Zuerst musste ich eine Sicherheitsweste anziehen, dann schoben wir die 4-sitzige Cessna aus dem Hangar. Nach einem Gewichtscheck (oh oh sag ich dazu nur), durften wir dann an Bord. 15 Minuten muss der Motor warmlaufen, bevor das Öl die richtige Temperatur hat, um abzuheben. Der Ausblick war einfach nur fantastisch. Ich sah genau die Strecke, die ich am Montag in der Innenstadt abgelaufen war. Noch einmal ein großes Dankeschön an dieser Stelle für diesen fantastischen Flug! Zum Dank kochte ich für Eithne und Dumhnall deutsche Rouladen mit Spätzle und Blaukraut.

31. Mai: Eimerweise Wasser auf Inishmore!

Das Rauschen des Platzregens weckte mich früh auf. Aha, die Hitzewelle war also zuende und das normale irische Wetter hatte wieder Überhand genommen. Lt. Eithne regnete es 51 von 52 Wochen in Galway. Und überhaupt gibt es kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Und apropos, irgendwie hatte ich beim Packen meine Regenjacke vergessen :(. Das würde ein spaßiger Tag auf Inishmore werden. Also lief ich mit Regenschirm gegen 8.30 Uhr zur Bushaltestelle, die ca. 600 Meter entfernt war. Dort angekommen war meine Jeans schon völlig durchnässt. Ich hatte mir eine Regenjacke von Eithne ausgeliehen, was zumindest mich obenrum trocken hielt.

Am Hotel Victoria war die Abfahrt zum Fährterminal in Rossaveal. Das kleine Dorf liegt ca. 1 Stunde westlich von Galway. Der Bus war gerammelt voll und alle wollten die Inseln besuchen, neben Inishmore, der größten Insel, gibt es noch zwei andere, kleinere Eilande: Inishmaan und Inisheer. Die Mehrzahl der Leute fuhr aber nach Inishmore.  Vom Terminal ging es dann gleich auf die Fähre, das Meer war ziemlich aufgewühlt und so verschlief ich die 45 Minuten lange Überfahrt. In Kilronan legte die Fähre an, am Wetter hatte sich nichts geändert. Es regnete immer noch wie aus Kübeln.

Ich hatte mir eigentlich einen Plan zurecht gelegt, was ich auf Inishmore machen wollte, der Regen machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Radfahren im Regen? Nein danke! Nach langem Überlegen schloss ich mich dann einer der Bustouren an, was im Nachhinein wirklich eine gute Idee war. Kenneth, der Fahrer war wirklich witzig und erzählte uns viel über Inishmore. Die Hauptsprache auf den Aran Islands ist Irish oder Gälisch, erst danach kommt Englisch. Im Sommer kommen oft Schulklassen nach Inishmore um dort ihr Gälisch zu verbessern. Der erste Halt war  an der Hauptattraktion der Insel: Dun Aenghus. Ein Felsenfort an der Steilküste.

Rund 1.5 Stunden hatte ich hier Aufenthalt und es ging rund 4 km bergauf. Viel sehen konnte ich auf dem Hinweg nicht, es regnete und war neblig. Erst als ich oben angekommen war, hörte der Regen auf und es klarte auf. Ich fotografierte das Fort und die Klippen, danach ging es dann ohne Regen wieder bergab. Kenneth holte uns dann wieder ab und weiter ging es über die 14 km lange und  3 km breite Insel. Wir machten Station am Leuchtturm und auf einem alten Friedhof, dem „Na Seacht dTeampaill“. Gegen 16 Uhr war ich wieder in Kilronan und war etwas Souvenir-shoppen. Um 17 Uhr ging die Fähre wieder zurück nach Rossaveal und nach einer weiteren Stunde war ich wieder in der Stadt.

Ich fuhr zu Eithnes Haus und wir machten und fertig zum Ausgehen, denn nun lernte ich das Nightlife von Galway kennen. Zuerst ging es zu „Mc Donaghs“, wo es das beste Fish & Chips in der Stadt gab. Danach waren wir in 3 verschiedenen Pubs unterwegs (Namen entfallen) mit original irischer Fiedelmusik. Eine wirklich großartige Atmosphäre!

1. Juni: Abschied von Galway, Willkommen in Dublin!

Mein letzter Tag in Galway brach an und ich schlief verdammt lange, dann recherchierte ich, was ich/wir in Dublin machen wollten. Gegen 19.45 Uhr fuhr unser Überlandbus nach Dublin, den wir fast verpassten, danke an den Taxifahrer! 2,5 Stunden dauerte die Fahrt in Irland Hauptstadt. Zeit, die wir verschliefen oder lasen. Gegen 22.30 waren wir dann endlich da. Es war Freitag abend und zahlreiche Nachtschwärmer waren schon unterwegs zu den Pubs. Wir waren ziemlich hungrig und so gingen wir zu „Eddie Rockets“, einem American Diner. Es war ein bißchen ein Act bis wir unser Hostel fanden. Das Globetrotters Hostel war 2 Blocks von der O´Connell Street entfernt. Das ist die Haupteinkaufsstraße Dublins.

Mit eines der besten Hostels wo ich je war. Wir hatten ein Twin-Room mit eigenem Bad, Fernseher und Teekocher. Das ist purer Luxus für einen Backpacker ;). Wir schauten noch etwas fern und dann gings in die Heia.

2. Juni: Sightseeing und Shopping in Dublin

Im Globetrotters gab es Frühstück inklusive bis 10 Uhr. Gute irisches Frühstück mit baked beans, Spiegelei, Speck, Würstchen und Toast. Ich liebe das, allerdings könnte ich es nicht jeden Tag essen. Danach bewaffnete ich mich mit meiner Kamera, denn es ging ab zum Sightseeing. Erste Station war das altehrwürdige Trintiy-College in Dublin. Die Elite-Universität hat sehr alte und sehenswerte Gebäude.  Weiter ging es durch die Altstadt und die vielen Einkaufsstraßen.

Eine wirklich großartige Stadt. Mitten hindurch fließt der Liffey-River und hat auch zahlreiche Brücken. Die Stadt hat sehr viele alte Kirchen und sehenswerte Gebäude. Ich werde auf jedem Fall noch einmal wiederkommen. Da ich noch nicht wirklich viele Klamotten für meinen Trip nach Asien habe, habe ich sehr viel eingekauft. Marks & Spencer wird es mir danken ;). Wir sahen uns Dublin Castle an, den Temple Bar District mit seinen Pubs und Souvenir Shops. Leider begann es ab dem späten Nachmittag zu regnen und der Weg zur Guinness Brewery war uns dann doch zu weit.

Nach dem Dinner machten wir uns noch ausgehfertig und verbrachten den Abend/Nacht in einigen Pubs im Temple Bar District. Gutes Bier, sag ich nur ;).

3. Juni: Bye Bye Ireland!

Es hieß langsam Abschied nehmen von Irland und natürlich von Eithne. Nach dem Frühstück gingen wir noch kurz zu Starbucks und Eithne machte sich dann auf dem Weg zum Bus-Terminal, das weiter entfernt lag. Wir verabschiedeten uns und werden uns mit Sicherheit bald wiedersehen. Die ganze Innenstadt von Dublin wurde wegen eines Formel-1-Rennens abgesperrt (nur Demo-F1-Wagen). Es war für mich dann ziemlich schwer, wieder zum Hostel zu kommen, da ich auf der anderen Seite des Liffey River unterwegs war und die meisten Brücken waren gesperrt. Ich fand den Weg zurück ins Hostel und gegen 13 Uhr  wartete ich auf den Airport Bus Nr. 71A, dessen Haltestelle direkt vor der Tür war.

Nach ein paar Umwegen (falscher Bus 71C statt A, 25 Minuten durch den Regen stapfen) erreichte ich das Terminal am Dublin Airport und um 16.10 Uhr sagte ich dann Irland Goodbye und der Flieger hob ab gen Frankfurt.

Fazit: Irland ist einfach ein tolles Land, ich werde auf jedem Fall wieder kommen. Aber erst einmal kommen Eithne und Dumhnall mich in Deutschland besuchen. *freu*

Ganz liebe Grüße nach Irland!

Eure Katrin

P.S. Die Bilder findet Ihr wie immer auf Picasa – KLICK!

Hallo Ihr Lieben!

Der Frühling hält endlich Einzug ins Frankenland und wir haben derzeit angenehme 27 Grad. Leider kann ich die im Moment nicht wirklich genießen, mich plagt derzeit eine Erkältung, die ich mir höchstwahrscheinlich letzte Woche vom SommerTagTraum-Festival in Ulm geholt habe. David Guetta und Taio Cruz waren die Headliner und bei relativ kühlen Temperaturen tanzten wir in die Nacht. Leider war ich wohl etwas zu luftig angezogen, naja kann man nix machen….

Derzweil freue ich mich schon riesig auf nächsten Samstag, es geht für eine Woche nach Irland und ich bin schon sehr gespannt. Landen werde ich in Dublin und werde von Eithne abgeholt, dann geht es gleich nach Norden, genauer gesagt nach Inishcrone. Dort werden wir von Samstag auf Sonntag campen.

Anschließend bin ich dann 5 Tage in Galway und werde etwas Sightseeing betreiben und von Freitag bis Sonntag sind wir dann in Dublin, das Nachtleben unsicher machen.

Was gibt es sonst noch Neues bei mir? Der Flug nach Kambodscha ist gebucht, am 14. September geht es los, 3 Wochen Kambodscha und Vietnam. Katja und ich planen schon im Moment unseren Trip und organisieren alles andere wie Visas und vor allem Impfungen. Ich werde in den nächsten Wochen mehrmals gepiekst (Hepatitis A) und muss Tabletten gegen Typhus nehmen. Das ist alles nicht sehr angenehm :(. Naja was tut man nicht alles um einmal durch Asien zu reisen?

Also das war´s mal wieder bei mir, ich werde natürlich von meinem Irland-Trip berichten.

Bis dahin liebe Grüße

Eure kränkelnde Katrin

 

 

Seit fast 2 Monaten bin ich jetzt schon wieder in Deutschland! Mensch, die Zeit vergeht! Australien beschäftigt mich aber noch ungemein…in meinen Träumen. Ständig träume ich von neuen Abenteuern in der Wüste, das ist wohl ein Zeichen.

In den letzten 8 Wochen habe ich aber schon wieder neue Reisepläne beschlossen und auch schon gebucht. Ja ja, die Katrin immer wieder auf dem Sprung. Wie schon angekündigt im letzten Beitrag, geht es in der ersten Pfingstwoche nach Irland.

Der Flug nach Dublin wurde bereits vor 4 Wochen gebucht. Ich werde meine Freundin Eithne in Galway besuchen, sind aber das Pfingstwochenende in Dublin zum Sightseeing und besuchen natürlich die Guinness Brauerei. Mehr haben wir noch nicht geplant bisher, aber ich würde natürlich gerne die Cliffs of Moyer besuchen, die sich rund eine Stunde südlich von Galway befinden. Ich freue mich schon sehr auf den Trip, da Eithne auch immer meinte, dass Irland wie Neuseeland aussehen würde, ich bin gespannt.

Eigentlich dachten Katja und ich, wir würden uns im Dezember in Neuseeland treffen. Tja, es kommt alles anders, als gedacht. Ich überlegte schon lange, ob es mir wirklich wert ist, fast 1500 Euro für einen Flug nach Neuseeland auszugeben und nur 3 Wochen dort zu bleiben. Vor allem, da es auf keinem Fall nur bei diesen Kosten bleiben würde. Katja teilte mir mit, dass sie mit dem Gedanken spielte einige Wochen im neuseeländischen Winter in Asien zu bringen. Und weil alleine reisen ja nicht soviel Spaß macht, als zu zweit, fliegen wir jetzt zusammen nach Kambodscha und Vietnam Mitte September! Nun… Katja bleibt insgesamt 6 Wochen in Asien, ich nur 3 Wochen, aber zusammen werden wir die beiden Länder bereisen. In der Regenzeit, das wird ein Spaß! Den Flug werde ich noch dieses Wochenende buchen und ich freue mich schon sehr auf den Trip. Katja und ich sind ja jahrelange Travelmates und sie kennt meine Launen und ich ihre ;).

So, da war´s mal wieder. Ich bearbeite gerade meine Panoramabilder von meinem Australien-Trip, die ich hier an dieser Stelle posten werde.

Googs Lake, South Australia, Panorama-Shot

Googs Lake, South Australia, Panorama-Shot

 

Painted Desert (Arkaringa Hills), South Australia

Painted Desert (Arkaringa Hills), South Australia

Bis denne

Eure Katrin

Freitag, 27.01.2012: Von der Hitze in die Hitze

Da saß ich nun im Flieger von Alice Springs nach Melbourne, 2 fantastische Wochen lagen hinter mir und nun kam noch das Sahnehäubchen oben drauf: 4 Tage Melbourne.

Ach, es ist einfach toll, in eine Stadt zurückzukommen, mit der man so gute Erinnerungen verbindet und einfach eine tolle Zeit hatte. Ein ganzes Jahr hatte ich hier verbracht und mich langsam in sie verliebt. Das machte den Abschied aus Alice Springs und der Wüste wengistens etwas leichter.

Der Flug führte mir wieder einmal vor Augen wie riesig Australien ist. Fast 3,5 Stunden flog ich von Alice nach Melbs, da wäre ich schon auf dem halben Weg nach New York von Frankfurt aus. Um 15 Uhr landete ich und der Captain verkündete, dass es angenehme 35 Grad hatte, na das kann man aushalten, da  in Melbourne im Sommer auch öfter Kaltwettereinbrüche vorkommen. Wenn man ein Jahr hier gewohnt hat, kennt man auch den Flughafen wie eine Westentasche und so lief ich schnurstracks zur Gepäckaufnahme und gleich zum Schalter für den Airport Shuttle nach Downtown.

Mit dem Shuttle erreicht man Southern Cross Station in gut 25 Minuten. Dort war auch der geplante Treffpunkt von Katja und mir. Sie war bereits seit Dienstag in Melbourne und sie holte mich ab. Leider war mal wieder Miskommunikation angesagt (Asche auf mein Haupt) und ich wartete draußen an der großen Treppe. Katja wartete direkt am Busterminal, nach wilder Rumtexterei (SMS vom deutschen Handy, „billige“ 70 Euro-Cent) fielen wir uns wieder einmal in die Arme.

Diesmal weigerte sich Katja Teile meines Gepäcks zu schleppen (da sie das komischerweise immer tun muss, wenn wir uns wieder mal irgendwo in der Welt treffen), das war aber kein Problem, ich reiste ja mit leichtem Gepäck um die ganzen Einkäufe, die ich in Melbourne tätigen wollte, auch mit nach Deutschland nehmen konnte. Das Wetter war sehr heiß und schwül. Schwül und heiß mag ich eigentlich nicht so, aber wenigstens ging ein Wind! Wir bestiegen die Tram Richtung Elizabeth Street, wo wir uns mit Meliana treffen würden. Eine, meiner guten Freundinnen in Melbourne.

Sie hörte um 5 das Arbeiten auf, und um die Zeit totzuschlagen ging Katja zu Starbucks und versorgte uns mit kalten/heißen Getränken (Caramel-Frappucchino, I missed you!). Kurz vor 5 erkannte ich bekanntes Gesicht in der Menge und Meliana und ich begrüßten uns herzlich. Dann ging es eigentlich gleich zu Melianas Apartment. Seit ich Melbourne verlassen hatte, ist Meliana in ihr eigenes Apartment umgezogen. Das erste hatte schon eine beeindruckende Aussicht auf die Skyline Melbournes, aber jetzt hatte sie sich signifikant verbessert, Blick direkt auf den Eureka Tower, wow! Hier durfte ich für die restlichen 3 Tage residieren!

Ich machte mich erst einmal frisch und gen0ss die kalte Dusche, dann machten wir uns schon fertig für den Biergarten. Ja ihr hört richtig und wer hier regelmäßig liest, weiß, dass es in St. Kilda einen schönen Biergarten gibt. „Belgian Bier Cafe Bluestone“ heißt das Restaurant mit Garten. Die heiß ersehnten Muscheltöpfe, auf die ich mich schon freute, gab es allerdings nur im Inneren des Restaurant und so genossen wir unsere Muscheln und leckeres belgisches/deutsches Bier. Gegen 23 Uhr ging es dann für uns nach Hause bzw. für Katja ins Hostel, denn am nächsten Tag mussten wir früh raus, denn es ging auf die Yarra Valley Winetour.

Samstag, 28. Januar 2012: Von verpassten Weintouren, Einkaufstrips und Käsespätzle

Um 8.45 Uhr saß ich in der Straßenbahn Richtung Flinders Station. Die Nacht war erholsam, allerdings am Morgen ziemlich heiß, da das Schlafzimmer eine breite Ostfensterfront hatte. Flinders Station ist eigentlich das Zentrum Melbournes, mit dem schönen alten Bahnhofsgebäude, gegenüber die St. Pauls Kirche und wieder gegenüber vom Federation Square, den Versammlungsplatz. Zuerst holte ich mir kalte Getränke für den Tag, sowie Sushi fürs Frühstück ;). Beim SevenEleven traf ich dann auch Katja, gemeinsam gingen wir vor zur Kirche, das war unser Treffpunkt mit dem Weintour-Bus. Dort standen bereits auch schon einige Busse mit Weintouraufschrift, allerdings kein Bus unserer Tourveranstalter.

Nach diversen Rumgefrage konnte uns kein Busfahrer eine eindeutige Antwort geben und nach und nach fuhren die Busse langsam weg und wir waren noch da! Langsam dämmerte uns, dass man uns vielleicht vergessen hatte. Katja hatte eine Nachricht auf dem Handy, das wir aufgrund der Hintergrundgeräusche überhört hatten. Natürlich war die Nachricht von Autopia Tours. Diese fragten uns, wo wir sind. Katja telefonierte ungefähr 5 Minuten mit ihnen und hatte keine guten Nachrichten, die Wine Tour fand durch einen anderen Anbieter statt und diese Busse hatten die St. Pauls Kirche vor gut 15 Minuten verlassen! Auch eine Anfrage, ob der Bus umdrehen würde, war leider negativ, sodass wir unsere Pläne für den heutigen Tag ändern mussten. Katja forderte aber auf jedem Fall ihr Geld zurück, da wir ja vor Ort waren zum vereinbarten Zeitpunkt. Warum fragte uns der Busfahrer nicht noch einmal nach unserem Namen? Alles ungeklärte Fragen und wir waren beide verdammt sauer.

Aber was soll´s, wir waren in Melbourne, es war heiß, also machten wir das Beste aus dem Tag. Da ich noch keine Souvenirs gekauft hatte, gingen wir schnurstracks zum Queen Victoria Market. Es war Samstag und deshalb auch ein großer Andrang. Unsere Ausbeute aus 2 Stunden Souvenirshopping: 1 Outbackhut, 1 Sonnenhut, 3 Kühlschrankmagneten, 2 Aboriginal-Drawings, 2 Aboriginal-Weinhalter, Sachen für die kleinen Nichten und Neffen. Mittagessen gab es diesmal beim großem M (Daniel würde mich dafür hassen).

Danach ging es noch einmal zum Target, um meine Sommerklamottenvorrat aufzustocken. Da ich Meliana versprochen hatte, Käsespätzle für sie zu kochen, wollten wir eigentlich die ganzen Lebensmittel auch in der Stadt kaufen. Entschieden uns aber wegen der Hitze uns in den Remembrance Park zu legen. Melianas Wohnung ist ganz in der Nähe des Shrine of Remembrance und hat einen riesigen Park. Vorher wollte ich noch die Souvenirs „zu Hause“ verstauen. Bevor es in den Park ging, fuhren wir dann doch erst in den Supermarkt um die Sachen einzukaufen, Katja war auch froh, mal wieder ALDI zu besuchen. Dann ging es, lange angekündigt, endlich in den Park um zu lesen und zu bräunen.

Langsam hatten wir Hunger, also gingen wir wieder zurück zum Apartment und ich begann zu kochen. Die Spätzle wurden zugegebenermaßen etwas klobig, waren aber trotzallem sehr genießbar! Wir schauten dann noch etwas Tennis (Damenfinale) und Katja ging dann zurück zum Hostel.

Sonntag, 29. Januar 2012: Das chinesische Neujahrsfestival und Goodbye Katja!

Wir schliefen aus, konnten aber aufgrund der Temperaturen nicht länger als 9 Uhr pennen. Die Hitze hatte eindeutig ihren Höhepunkt erreicht, 38 Grad und schwül wie Sau. Ich war mit Katja gegen 10.30 Uhr in der Stadt verabredet. Pläne hatten wir noch nicht geschmiedet, eventuelle eine Bootsfahrt auf dem Yarra.

Also machte ich mich auf zur Straßenbahn, ich schwitzte schon auf dem Weg dahin. Ich mag einfach kein schwüles Wetter. Ich bin eher ein Fan des Wüstenklimas, heiß und trockener Wind. Ich traf mich mit Katja und wir liefen zum Bootssteg für die Yarra-Rivercruises. Wir entschieden uns dann doch dagegen, da Katja schon eine Cruise am Mittwoch unternommen hatte und die Fahrt zum MCG flußabwärts auch zu kurz gewesen wäre. Also beschlossen wir in den kostenlosen Tourist Bus der Stadt einzusteigen. Am Melbourne Museum stiegen wir aus und liefen durch die Carlton Gardens und fläzten uns auf die Wiese und genossen die heißen Sonnenstrahlen. Für uns beide hieß es Sonne tanken, da wir ja bald zurück in kältere Gefilde flogen (Milford Sound im Sommer ist auch nicht sooo warm). Wir waren um kurz nach 1 mit Meliana verabredet in Chinatown. Dort fand das alljährliche chinesesische Neujahrsfestival statt. Die Russell Street wurde abgesperrt und war voll mit lauter Fressbuden und anderen asiatischen Zeugs, von Carlton Gardens läuft man dahin ungefähr 2 Blocks.

Das Zentrum von Chinatown ist Little Bourke St. und dort trafen wir dann Meliana, was nicht so leicht war, da tausende von Leuten rumwuselten. Katja musste noch aufs Klo und wollte was essen, so gingen wir zum CQ (Shopping-Mall) und um 15 Uhr verabschiedete sich auch von uns. Ihr Flieger nach Christchurch flog kurz nach 18 Uhr. Bye bye Katja, see you somewhere in the world.

Meliana und mich zog es zurück in die Russell Street und zu den Fressbuden. Und da probierten wir uns ganz gut durch. Besonders beliebt waren die „Skewers“ Fleischspieße, verschiedener Sorten, gebraten mit verschiedener Marinade. Sehr lecker! Ein Highlight des Neujahrsfestes ist das Drachenspiel. Jugendliche verkleidet als Drachen gehen von Geschäft zu Geschäft und treiben das Böse aus bzw. Segnen das Haus für ein weiteres Jahr. Das Ganze wird lautstark durch Böller unterstützt. Auf jedem Fall sehenswert! Das Wetter wurde schließlich immer schwüler, dass wir entschieden zurück zum Apartment zu gehen, uns um zuziehen und den hauseigenen Pool zu springen. Die Abkühlung tat spürbar gut und nachdem wir fast durchweicht waren, gingen wir zurück ins Haus. Wir schauten uns dann das um 20 Uhr beginnende Herrenfinale der Australien Open: Djokovic vs Nadal, wobei ich ganz klar für Djokovic war (der sah heißer aus).

Nach fast 6!!! Stunden Tennis gewann dann schließlich Djokovic und wir schliefen schon fast auf dem Sofa ein.

Montag, 30. Januar 2012: Abschied aus meinem geliebten Land und ab ins Reich der Mitte… vorübergehend!

Ich wachte schon sehr früh auf, da Meliana auch zur Arbeit musste. Das Wetter hatte sich zumindest etwas verbessert, es war ein bißchen weniger schwül, es war bewölkt und Regen wurde auch vorhergesagt. Tags zuvor hatte ich noch Susan angerufen, die mich von South Melbourne aus abholen würde. Was für ein Goldstück, ich habe mich überschwänglich bedankt. Mit nun fast 30 kg Gepäck bei der Hitze sich durch Melbournes Nahverkehr kämpfen ist kein Spaß! Vorher aber fuhr ich noch einmal in die Stadt um letzte Sachen zu erledigen. Um 12 war ich mit Meliana zum Lunch verabredet und dann hieß es Abschied nehmen. Sie wird hoffentlich diesen Sommer nach Deutschland kommen, vielleicht klappt das ja!

Danach ging es mit der Straßenbahn zurück, um final meine sieben Sachen zu packen. Um 14.30 Uhr klingelte dann auch das Handy und Susan erwartete mich mit ihrem neuen VW. Mit ihr fuhr ich dann praktisch meine alte Busroute zurück nach Maidstone, wo ich fast ein Jahr gewohnt hatte. Nichts hatte sich verändert, alles war beim alten. Selbst die Kakadus saßen noch in ihrem Baum vor „meinem“ Haus. Im Haus selbst war einiges anders. Susan und Ernest hatten ja 2 Wochen nach meiner Abreise 2010 geheiratet und Susan hatte große Portraitfotos an den Wänden. Sie zeigte mir die Bilder der Hochzeit, bei der ich so gerne noch dabei gewesen wäre. Wir tauschten auch Bilder aus, Susan war sehr an meinem vergangenen Outbacktrip interessiert und ich Susans Tour auf der Great Alpine Road.

Wir vergaßen die Zeit und erst gegen 17.45 Uhr (Abflug war 20.30 Uhr) fuhren wir Richtung Flughafen, irgendwie unterschätzten wir auch den Verkehr und es kommt, wie es kommen musste: wir standen im Stau. Um 18.30 Uhr erreichten wir erst das Terminal und obwohl die Zeit drängte, verabschiedete ich mich noch ausgiebig von Susan. Ernest und sie waren wir immer eine große Stütze und ich freue mich schon sehr auf meinen nächsten Melbourne-Besuch!

Also, nach der Verabschiedung bin ich dann doch zum Schalter gespurtet, ich musste einfach nur den Chinesen zu folgen ;)! Aufgrund, dass ich erst so spät ankam, bekam ich leider keinen Gangsitz mehr, ich hoffte, ich würde den 11 Std langen Flug nach Peking gut überstehen. Meine Wintersachen wurde im großen Rucksack gebunkert, die ich dann rechtzeitig in Frankfurt wieder anziehen würde, DAS würde sich noch als Fehler erweisen. Der Flug nach Peking war ganz okay, das Bordentertainment war vorhanden, nur fühlte ich mich etwas eingequetscht zwischen den zwei männlichen Chinesen neben mir!  Essen war auch okay UND ich konnte sogar schlafen, fast 6 Stunden schlief ich durch, das ist neuer Rekord für mich. Bei der Landung in Peking kündigte der Kapitän nur -5 Grad an, brrrr. Und auf diesen Flughafen würde ich die nächsten 9 Stunden verbringen!

Der Peking-Transfer war völlig anders als in Shanghai. 1. man durfte den Transfer-Bereich nicht verlassen, 2. das Gepäck wurde bereits durchgecheckt nach Frankfurt und 3. die Sicherheitskontrollen erfolgten stündlich (ohne Witz). Nun werdet ihr denken, wie schlägt man 9 Stunden auf dem Peking Airport tot und friert sich dabei den Arsch ab. Ja, ihr lest richtig, falls irgendjemand mal über Peking fliegt und es ist Winter, die Daunenjacke bitte nicht vergessen, der Flughafen wird nur spärlich beheizt! Ich fror die meiste Zeit, da ich  nur einen Fleecepulli anhatte. Naja ich verbrachte die Zeit mit: Lesen (Game of Thrones… immer noch!), Musik hören (ich kenn die neuen Coldplay-Songs jetzt auswendig) und schlafen (ganze 2 Std). Ich hatte von einer Kollegin Adapterstecker für China bekommen und konnte den Rest der Zeit mit Filme gucken verbringen. Ich blickte in einige neidische Gesichter, die auch im Transit saßen und nach Frankfurt wollten. Unterbrochen wurden die 9 Stunden von chinesischen Sicherheitsbeamten, die fast alle Stunde vorbeikamen und nach Reisepass und Bordkarte fragten, sehr nervig!

Dann gings es endlich endlich um 14 Uhr weiter. Boarding war angesagt und das Flugzeug war so leer, das fast jeder Passagier eine 3er Reihe für sich hatte, perfekt um 9 Stunden nach Deutschland durchzudösen! Von wegen! Mein altes Problem des Nichtschlafens während des Fliegens tauchte wieder auf und so war ich fast 7 Stunden wach und spielte irgendwelche Spiele mit dem  Bordentertainment. Um 16.30 Uhr eine Stunde eher, als ich dachte, landete die Maschine endlich in Frankfurt. Ich musste meine Eltern anrufen und ihnen mitteilen, dass ich schon da wäre, was es den Prozeß natürlich nicht beschleunigte, da sie ja erst losfahren mussten.

Die Zeit, die ich überbrücken musste, ging komischerweise schnell um. Warum? Hmmm, erst einmal wurde alle Leute aus unserer Maschine gleich am Gate gecheckt, ob sie das richtige Visa im Pass hatten, die Chinesen natürlich, die „Weißen“ wurden weiter gewunken. Trotzdem muss man da etwas warten, bis man den Flieger verlassen konnte. Dann musste ich etwas länger auf das Gepäck warten, ich dachte schon, es wäre verlorengegangen, aber da kam es endlich, das drittletzte, puh Schwein gehabt! Anschließend musste ich durch den Zoll. Normalerweise, wenn ich in Frankfurt ankomme, sitzt nie jemand im Zollhäuschen, dieses Mal aufgrund des Air China Fluges wurde jeder aus diesem Flieger gefilzt. Ich mogelte mich durch den Zoll, indem ich einen der Beamten sagte, ich müsste zum Zug und ich käme aus Australien. Das half anscheinend, jipiieh!

Es dauerte etwas bis ich meine Eltern fand. Tja, ein Handykauf wäre mal ne gute Idee, ich wartete 30 Minuten draußen bei – 5 Grad Außentemperatur. Meine Eltern warteten drinnen, arrggghh! Dann ging es wieder zurück nach Würzburg und erst einmal ins Bett. Bilder gibt es HIER.

So, das war´s mal wieder, hoffe der Eintrag hat euch gefallen.

Meine nächsten Reisepläne sind schon ziemlich konkret: An Pfingsten geht es für 9 Tage nach Galway, Irland um Eithne zu besuchen und höchstwahrscheinlich im Dezember zur Premiere des Hobbitfilms nach Neuseeland.

Zwischendurch wird es natürlich auch ein paar Einträge geben, versprochen!

Schöne Grüße

Katrin

Hallihallo ihr Lieben!

Ich habe versucht, während des Trips den Blog parallel zu schreiben, da viele von Euch extrem neugierig sind, habe ich mich entschlossen, bereits jetzt einen Entwurf zu posten, bis alles fertig ist, beziehungsweise meine Reise beendet ist, wird es noch bis Ende nächster Woche dauern und ich wieder im winterlichen Deutschland weile. Viel Spaß beim Lesen und Grüße aus dem heißen Melbourne!

Abflug, 11. Januar 2011:
Nachdem mich meine Mum am Bahnhof verabschiedet hatte (mein Vater lag noch im Krankenhaus), bin ich mit dem ICE nach Frankfurt-Flughafen gefahren, und das ist echt easier als mit dem Auto zu fahren, vor allem hat man weniger Stress!

Zuerst konnte ich das Check-In Gate nicht finden, da man ja normalerweise die Airline suchen muss. Da Air China zur Star Alliance gehört, hat die Lufthansa das Einchecken übernommen. Tja was soll ich über den ersten Abschnitt noch erzählen? Wie erwartet war kein Bordentertainment für jeden verfügbar, sondern nur ein allgemeiner Bildschirm, der winzigklein war. Nun ja, dann hab ich  mich  mit meinem Buch beschäftigt, angestrengt die Wand angestarrt und schließlich eine Schlaftablette genommen. Der 10.5 Stunden lange Flug nach Shanghai war wirklich eine Herausforderung! Ich konnte glücklicherweise rund 4.5 Stunden schlafen.

In. Shanghai mussten wir dann alle durch den Zoll. Der erste Eindruck, den ich von China hatte, hat sich auch mit meinen Erwartungen überschnitten, überall uniformierte Männer und Frauen mit einem strengen und ernsten Blick. Ich bekam ein Transitvisum in meinem Pass gestempelt und hätte, erstaunlicherweise, damit auch einfach nach Shanghai fahren können. Von wegen Polizeistaat und alles überwacht. Da man ja beim 5 Stunden Warten nicht gerne alleine ist, hab ich mich mit einem Pärchen angefreundet, die nach Sydney unterwegs waren, wir verbrachten die Zeit mit stundenlangen im Cafe sitzen und 5 Minuten Shanghaier Luft schnappen.

Dann ging es weiter, und das Glück war mir hold, ein Bordentertainment für mich! Und so habe ich jetzt die letzten 10.5 Stunden durchgehalten, ich konnte schätzungsweise eine Stunde schlafen. Und dann landete der Vogel nach 27 Stunden endlich in Melbourne! Der Captain gab uns allerdings schockierende News. Nur 13 Grad und Nieselregen! Hallo? Es ist Sommer!!?

Fazit zur Air China: Nicht einmal so schlecht für den Preis, das Essen war genießbar, das Personal semi-freundlich, mal schaun, wie es auf dem Rückflug wird.

Freitag, 13. Januar 2012: Endlich back in Melbs und gleich weiter an die GoldCoast

An der Passkontrolle in Melbourne wäre ich beinahe ausgetickt. 100te andere Passagiere und ich warteten schätzungsweise 2 Stunden für die Passkontrolle und Gepäckaufnahme. Grund: die doofen Aussies hatten zuwenig Zollbeamte, dadurch staute sich das Gepäck. Allerdings muss ich einen Abstrich machen, die Zollbeamten in Melbourne sind sehr hot!

Um 11.15 Uhr war ich mit dem ganzen Prozedere endlich fertig und hetzte zum JetStar-Schalter, da ich ja um 12.20 Uhr nach Coolangatta weiterflog. Also schnell das Gepäck durch den halben Flughafen wuchten (der domestic Airport ist am anderen Ende Flughafens), aufgeben und zum Gate rennen (ok, war wohl doch dann eher Powerwalking). Aber wie so oft bei JetStar hatte der Flieger Verspätung. Und? Fällt Euch was auf? Ja, mein „Glück“ mit Inlandsflügen in Australien hält an! Also ab in den nächsten und letzten Flieger für die nächsten 2 Wochen, noch einmal 2 Stunden Flug überleben und dann ist es fast geschafft. Während dem Flug unterhielt ich mich mit einer Familie aus Melbourne, anscheinend war der bisherige Sommer nicht so dolle, ganz zu Schweigen, dass es erst vor ein paar Tagen GESCHNEIT hatte in Victoria (WTF?)!

Um 13.30 landete ich dann am Gold Coast Airport und meldete mich bei Daniel. Da der noch in der Uni saß, schlug er vor, dass ich den Bus nach Southport nehmen sollte. Aber erst einmal zog ich mich sommerlich um, hier hat es fast 28 Grad, das ist schon eine Umstellung. Der Bus zur Southport Mall, unserem Treffpunkt dauerte eine gute Stunde. Zeit, die GoldCoast noch einmal auf sich wirken zu lassen und zu sagen, nein, hier möchte ich nicht leben, geschweige denn Urlaub machen, da kann man auch auf Mallorca Urlaub machen. Bettenburgen, laut, extrem touristisch und ein einziger Vergnügungspark. Das ist nicht meine Welt. Um kurz nach 4 sammelte Daniel mich dann auf. Und ganz ehrlich, ich war fix und fertig. Wir fuhren noch zum Aldi und Daniel setzte mich dann am Campingplatz ab. Er war abends noch verabredet und ganz ehrlich fühlte ich  mich zu nichts mehr in der Lage. Um 6 Uhr abends gings für mich ins Bett und nach zahlreichem Aufwachen und wieder einschlafen, bin ich jetzt fit für den ersten Tag.
Heute früh wurde ich von den Papageien und Magpies aufgeweckt,  ja diese Geräusche (die von den Papageien nicht) hatte ich doch sehr vermisst, die letzten 2 Jahre!

Samstag, 14. Januar 2012: Mit Vollgas durch das Insellabyrinth

Die Papageien weckten mich gegen 5 Uhr früh auf und länger konnte ich auch nicht schlafen. Also las ich eine ganze Weile und frühstückte. Daniels Freunde riefen uns an und fragten, ob wir unsere Abreise um einen Tag verzögern möchten und stattdessen mit ihrem Boot einen Ausflug zu machen.

Wir mussten nicht lange überlegen und gegen 10 Uhr warteten wir dann an der Marina auf Peter und Selina und ihren beiden Kindern, Jackson und Nicholas. Wir hatten ja nur ein  kleines Fischerboot erwartet, anstatt dessen standen wir vor einem Boot mit einem riesigen Antrieb. Schon fast ein Jetboat möchte man sagen. Das wird ein Spaß werden. Das Wetter allerdings war an diesem Tag nicht so dolle. Dunkle Wolken trübten den Himmel, es regnete aber (noch) nicht. Unser Ausflug führte uns zur Coochiemudlo Island. Und mit gut 50 Sachen bretterten wir dann durch das Labyrinth der vorgelagerten Inseln an der Gold Coast. Wir passierten South und North Stratbroke sowie Russell Island. Ab und zu wurden wir von einem kleinen Regenschauer überrascht. Gegen kurz nach 12 erreichten wir Coochiemudlo Island. Für Lunch gingen wir zum kleinen Insel-Cafè und genossen die obligatorischen Fish & Chips. Danach hielt mir eigentlich nichts mehr davon ab, in den warmen Ozean zu springen. Nach 2 Stunden auf der Insel machten wir uns wieder auf dem Rückweg.
Später am Abend gingen Daniel, eine Bekannte und ich noch zum Dinner zu Outback Jacks. Was ja ganz gut passte, da wir ja am folgenden Tag zu unserem Trip ins Red Centre aufbrechen werden würden.

Sonntag, 15. Januar 2012: Ab ins Outback!
Robina/Gold Coast – Inglewood, QLD : 350 km

Es war mittlerweile mein 3. Outback-Trip, nur dieses Mal ging es in die Wüste im Sommer! Ich war gespannt, wie die Sonne uns einheizen wird.

Hier erst einmal ein kleiner Überblick über unsere 13-tägige Wüstentour:

Gegen 9 Uhr hatten wir unsere sieben Sachen alle gepackt und machten uns auf Richtung Robina, um Peter und Selina noch einen letzten Besuch abzustatten. Es wurde noch einmal das Wetter gecheckt, nur um sicher zu gehen, dass keine Straßen auf unserer Route überflutet waren. Gegen 10 Uhr fuhren zur Robina-Shoppingmall, wo noch die notwendigen Einkäufe erledigt wurden. Unter anderen Flipflops für mich und ein erster Klamottenkauf bei Target.

Um 11 konnte es endlich losgehen und wir nahmen Kurs gen Westen. Die Fahrt lief relativ ereignislos, wir passierten Orte wie Beaudesert und Warwick. Touristisch interessant wurde es bei der Überquerung der Great Dividing Range, wo wir eine steile Passstraße durch den Regenwald überwinden mussten.

In Inglewood hieß es allerdings erst einmal Stop für uns. Die Straße nach Yelarban war durch Regenfälle am Morgen überflutet worden. Dadurch war uns der Weg zu Goondiwindi, unserem Etappenziel versperrt. Wir hätten rund 200 km Umweg im Kauf nehmen müssen. Deshalb entschieden wir uns diese Nacht in Inglewood/ Lake Coolmanda zu verbringen. Der Campingplatz war recht schön und Hunderte von Papageien saßen in den umringenden Bäumen und machten einen Krach. Dazu gesellten sich Fasane, die um uns herum Essen suchten. Apropos Essen, es gab nach langer Abstinenz endlich wieder Känguru zum Abendessen!!!

Nach einem Abendspaziergang (die Sonne geht ja schon um 19 Uhr unter) ging es ins Bett. Und laut Daniel schnarchte ich ständig und er weckte mich dann mit seinem Ellenbogen wieder auf. Sehr vornehm, Daniel!

In Queensland geht die Sonne aufgrund der Erdkrümmung schon sehr früh wieder auf, gegen 4.30 Uhr, so war ich doch etwas irritiert, dass es schon taghell war, aber erst 5.04!

Montag, 16. Januar 2012: Wasser überall und endlich die Randzonen des Outbacks erreicht!
Inglewood, QLD – Cunnamulla, QLD: ca. 650 km

Um 8 Uhr früh ging unsere Fahrt weiter, in der Hoffnung, dass die Straße Richtung Yelarban  wieder geöffnet war. Und es sah gut aus, freie Fahrt für uns, bis…. ja bis in Yelarban ein Schild stand, dass die Straße nach Goondiwindi gesperrt war. Ja ja die Blitzbirnen von der Queenslander Polizei sind auch sehr intelligent. Wir fuhren trotz Warnung die gesperrte Straße, die zum Teil nur etwas mehr als 20 cm überflutet war. Dann war aber doch kein Durchkommen mehr. Wir hatten eine Absperrung erreicht, mit polizeilicher Verwarnung, falls jemand durchfahren sollte, gäbe es eine 5-stellige Strafe. Da standen wir also, wir und noch 4 andere Fahrer, alle bereit durch das 30 cm tiefe Wasser zu fahren.

Im Endeffekt drehten wir alle um und fuhren eine kleine Nebenstraße hinauf zum Gore Highway, von dort ging es dann weiter nach Goondiwindi, ein kleiner Umweg von rund 70 Kilometern. In Goondi war dann Fahrerwechsel angesagt, ich durfte ans Steuer, Linksfahren leicht gemacht, von wegen, es dauerte etwas, bis ich mit dem Auto bzw. dem Linksverkehr wieder zurecht kam.

Ich fuhr 200 km von Goondi nach St. George, dort gab es dann späten Lunch und Daniel übernahm wieder das Steuer für die letzten 300 km des Tages zu unserem heutigen Ziel: Cunnamulla. Was soll ich sagen, die Landschaft veränderte sich auf den letzten hundert Kilometern dramatisch. Wir hatten den Rand des Outbacks erreicht, roter Sand, die Millionen Fliegen und die Hitze hießen uns willkommen.

Dienstag, 17. Januar 2012: Endlich hab ich meine Ruhe!
Cunnamulla, QLD – Jump Loop Lookout, Sturt NP, NSW: 650 km

Die Nacht war zu lang oder zu kurz, ganz wie man es betrachten will. Herr G. meckerte mal wieder über mich, das Schnarchmonster. Alle 10 Minuten bekam ich einen Ellenbogen in einen Körperteil, was mich wieder zum Aufwachen brachte. Naja, Queensland Nächte sind kurz (um 4.30 Uhr geht die Sonne auf), um 6.30 Uhr waren wir dann beide endlich wach und nach dem Frühstück ging es wieder weiter. Noch immer fuhren wir über Teerstraßen, die allerdings nur einspurig sind. Das nächste Etappenziel für uns Thargomindah im äußersten Südwesten Queenslands. Kurz hinter Cunnamulla wurde ich erstmal von der Polizei angehalten… Nein, ich war diesmal nicht zu schnell, sondern ich musste einen Alkoholtest machen und meinen Führerschein vorzeigen, dieser konnte sich nicht so einfach finden, der war tief in den Katakomben des Landcruisers eingegraben. Ich hatte den Test bestanden und weiter ging es und langsam aber sicher wurde es heiß. 37 Grad zeigte das Thermometer in Thargomindah an.

In der dortigen Touristeninformation machte ich eine unliebsame Begegnung auf der Toilette. Dort schwamm ein gelber Frosch zusammen mit kleinen schwarzen Bröckelchen in der Toilette! Ich konnte mich nicht überwinden, diese Toilette zu benutzen, da gehe ich lieber hinter den Busch! Daniel machte sich noch lange über mich lustig, haha!

In Thargomindah entschlossen wir uns auch unsere Reiseroute etwas zu ändern. Anstatt nach Innamincka zu fahren, würden wir ab den Noccundra Roadhouse auf den Silver Highway zum Sturt Nationalpark fahren. Die ersten 150 km zum Roadhouse waren noch asphaltiert, ich fuhr diese letzte Strecke. Von da an würden wir für eine lange Zeit keine asphaltierte Straße mehr sehen.

Bis zum Nationalpark und zeitgleich der Staatengrenze zu New South Wales waren es noch gute 180 km. An der Grenze zu NSW ist auch der Dog Fence, der sich durch ganz Australien schlängelt um die Dingos, Kaninchen und anderes Zeugs von dem Farmland fernzuhalten. Die Strecke war einfach atemberaubend. Das Outback ist grün! Daniel war auch sehr erstaunt, er hatte den Sturt NP schon einmal besucht und es war damals eine Mondlandschaft, nicht so heute, alles grün und dicht bewachsen. Unser Nachtlager wollten wir eigentlich am Olive Downs Campground aufschlagen, entschieden uns jedoch für den besseren Ausblick. Und den hatte man von dem 2 km entfernten Jump Loop Lookout.

Den Sonnenuntergang genossen wir bei angenehmen 28 Grad mit einer warmen Brise. Ich hatte endlich meine Ruhe, von denen ich vielen Daheimgebliebenen nur vorschwärmen kann. Man hört absolut gar nichts, absolute Stille. Kann das Leben noch besser werden? Nein! Ich liebe einfach Australiens Outback!

Mittwoch, 18. Januar 2012: Wilde Achterbahnfahrt und staubige Straßen nach South Australia!
Jump Loop Lookout, Sturt NP, NSW – Arkaroola, Gammon Ranges NP, SA – 600 km Schotter

Nein, auch diese Nacht änderte sich nix, ich (Codewort: der Schnarcher) wurde von Mr.-ich-hasse-Schnarcher ständig wachgeschüttelt. Danke noch mal dafür. Nach einem großartigen Sonnenaufgang ging es weiter. Wir wollten von dem 4WD-Antrieb etwas mehr Gebrauch machen und so ging es heute auf die „Middle Road“, ein 60 km langer 4WD-Track durch den Sturt NP. Auf den ersten 30 km haben wir erstmal alle Kängurus von ihrem Schläfchen aufgeweckt, die sind auch alle ganz brav weggehoppelt.

Neben einigen trockenen Flussbetten war dieser Teil des Tracks eigentlich sehr einfach, Daniels Worte waren boring! Auch die Worte Feldwirtschaftsweg zwischen Estenfeld und Würzburg fielen. Der zweite Teil des Tracks ging durch bewaldetes Gebiet mit vielen Feuchtgebieten, wo man das Wildlife der gefiederten Natur beobachten konnte.

Die Middle Road führte uns dann auf den „Highway“ zum Cameron Corner. Das ist der Ort, wo die Landesgrenzen von Queensland, New South Wales und South Australia aufeinander treffen. Die Temperaturen heizten uns ordentlich ein, fast 40 Grad und das gerade mal am Vormittag! Die Gravelroad war eigentlich in einem guten Zustand, wir fuhren ständig bergauf und bergab aufgrund der Sanddünen, die wir passieren mussten. Für gelegentliche Film- oder Fotosessions wurde natürlich gestoppt. Gegen Mittag erreichten wir dann den Cameron Corner Pub, zuvor wieder das alte Spiel, Dog Fence öffnen, durchfahren und wieder schließen. Wir waren, wie zu erwarten, wieder einmal die einzigen Gäste im Pub. Wir unterhielten uns etwas mit den Besitzern. Der Pub hat nur einmal im Jahr geschlossen, Ferien gibt es für die beiden nur selten, die Post kommt einmal die Woche und man muss einen ganzen Tag Auto fahren, um die nächstgrößere Stadt über 10.000 Einwohnern zu erreichen (Port Augusta). Nee, nicht wirklich mein Ding, so abgeschieden zu wohnen! Die Toilette war wieder einmal ein Erlebnis, nein diesmal nicht mit schwimmenden Viechern drinne, dafür in einem Bauwagen, wo die 40 Grad Außentemperatur noch einmal getoppt wurden.

Für uns ging die Fahrt weiter, diesmal durch South Australia, wir fuhren Richtung Stryzlecki Track. Die Straße ging da weiter, wo sie aufgehört hatte, über endlose Sanddünen. Nach gut 2 Stunden hatten wir dann den Track erreicht und ich durfte das Steuer übernehmen. Der Stryzlecki Track ist zwar eine Gravelroad, jedoch sehr gut maintained, dass das Fahren einfacher macht. Die Fahrt auf dem Track war relativ ereignislos, Stichwort Mondlandschaft. Bei Mount Hopeless bogen wir dann auf einem Sidetrack nach Arkaroola ab. Dieser 4WD-Track führte uns rund 180 km in den Vulkathunha-Gammon Ranges Nationalpark. Der Himmel zog sich langsam zu und es begann etwas zu tröpfeln.
Bis wir Arkaroola erreicht hatten, hatte sich das Wetter aber wieder erheblich verbessert und nach dem Einchecken auf dem Campingplatz, statteten wir dem Swimming Pool einen Besuch ab. Auf der Campsite waren wir fast alleine, da im Sommer keine Hochsaison ist.

Donnerstag, 19. Januar 2012: Spaß im Allrad-Paradies
Echo Camp Backtrack: 45 km

Aufgewacht und voller Tatendrang den Nationalpark zu erkunden, machten wir uns auf zur Touristeninformation. Daniel hatte erfahren, dass es ein paar nette Allradtracks in den Gammon Ranges gab und die wollten erkundet werden. Wir entschieden uns den „Echo Camp Backtrack“ zu fahren. Dafür bekamen wir einen Schlüssel zu einem Gate und eine Karte. Der Schwierigkeitsgrad wurde mit „Extreme“ beschrieben. Das machte Daniel nur noch euphorischer. Der Anfang des Tracks hatte es schon in sich. Große Steine im ausgetrockneten Bachbett, steiles Bergauffahrten mit bis zu 20 Prozent Steigung. Die Landschaft in den Gammon Ranges war einfach phänomenal. Von der extrem roten Farbe erinnerte es mich ein bisschen an Kings Canyon. Wir meisterten den 45 km langen Track in cirka 5 Stunden. Auch hatten wir in der Barranna Gorge einen Plattfuß, den Daniel sehr professionell innerhalb von 30 Minuten wechselte. Hut ab, die Ersatzreifen eines Landcruiser wiegen cirka 15 kg!

Gegen 15 Uhr waren wir wieder in Arkaroola, genau rechtzeitig für das Gewitter, das über uns hinwegzog. Ich verbrachte die Zeit in der Laundry beim Lesen. Um 18 Uhr hatten wir dann Dinner in der Lodge gebucht und genossen und Lamm und Hühnchen und lernten zwei eingewanderte Deutsche aus Melbourne kennen. Für den Sonnenuntergang wanderte Daniel den steilen Hausberg hinauf, während ich auf den kleinern Hügel der Sternwarte stieg. Als ich mich auf dem Rückweg zum Campingplatz machte, marschierte direkt vor mir ein Echidna (Ameisenigel) über die Straße, das ich natürlich mit der Kamera festhielt.

Später lernten wir noch 2 Deutsche aus Frankfurt auf dem Campingplatz kennen (Britz-Kunden, was sonst?) und genossen Bier und Wein bis nach Mitternacht.

Freitag, 20. Januar 2012: Nordamerika? Hier in Australien?
Arkaroola, SA – Bunyeroo Gorge Campsite, Flinders Ranges NP, SA: 270 km

Wir kamen langsam in die Pötte, denn wohl oder übel verließen wir Arkaroola. Unser Weg würde uns heute über Leigh Creek in den Flinders Ranges Nationalpark bringen. Obwohl es wieder warm war, versteckte sich die Sonne hinter dichten Wolken.

Unser erster Stopp in Leigh Creek diente zum Einkaufen, zur Mittagspause und… zum Schwimmen. Daniel wusste, dass das dortige Schwimmbad ein 50-Meter-Becken hatte, also legten wir dort eine etwas längere Pause ein.

Nach dem Auftanken ging es dann Richtung Nationalpark. Die wohl schönste Straße nach Wilpena, dem Zentrum des Flinders NP, ist die unbefestigte Strecke über die Brachina und Banyeroo Gorge. Leider leider machte das Wetter nicht mit und es war die ganze Zeit bedeckt. Nachdem wir schon fast auf dem Weg nach Wilpena waren, entschieden wir uns zurück zur Banyeroo Gorge zu fahren, um dort auf der Acaram Campsite zu übernachten. Wir fühlten uns dort ein bisschen wie im Wilden Westen oder in Canada. Überall Nadelwälder, das so gar nicht zum üblichen australischen Busch passen sollte. Wir richteten uns sehr häuslich ein, Markise inklusive. Und von der Wetterfront gab es dann auch noch einen Erfolg zu vermelden, die Sonne ließ sich rechtzeitig zum Sonnenuntergang blicken und die Nacht wurde sternenklar.

Samstag, 21. Januar 2012: Eyre Peninsula? Davon gehört, nie dort gewesen
Wilpena, Flinders Ranges NP, SA – Streaky Bay, Eyre Peninsula, SA, 650 km

Am nächsten Morgen zeigte sich die Sonne zumindest ein wenig, sodass ich ein paar Fotos in der Banyeroo Gorge, sowie am Razorback Lookout schießen konnte. Unser Weg führte uns weiter nach Wilpena, wo wir den 6 km langen Wilpena Pound Walk machen wollten. Es war ordentlich warm und die Sonne setzte sich nun endgültig gegen die Wolken durch. Der Wanderweg war relativ schattig und man sah sooo viele Tiere, dass man dachte, man ist im Zoo: Emus, Kängurus, Papageien, Kakadus und und und. Die Papageien machten einen unglaublichen Krach, das mich stark an mein Haus in Melbourne erinnerte. Der Wilpena Pound (Talkessel) Outlook hatte einen 360 Grad Ausblick über das Tal. Zurück am Parkplatz hieß es dann Kilometer abarbeiten.

Uns stand eine rund 7 stündige Gewaltfahrt nach Streaky Bay bevor. Daniels Chef bzw. Schuldirektor hat dort sein Ferienhaus und wir wollten ihm einen Besuch abstatten. Die Fahrt dahin führte uns über Hawker, Quorn nach Port Augusta, wo wir einen kurzen Stopp für Shopping und Lunch einlegten. Weiter ging es über den stinklangweiligen Eyre Highway, welcher Teil der Straße nach Westaustralien ist. Von Port Augusta waren es noch einmal rund 400 km nach Streaky Bay. Am frühen Abend gegen 18 Uhr kamen wir dann endlich an. Es war schön, das Meer wieder zu sehen nach fast einer Woche Abstinenz.

Nick bot uns freundlicherweise an, die Nacht in seinem Ferienhaus zu verbringen, sodass wir keinen Campingplatz suchen mussten. Wir verfolgten das Tennismatch von Lleyton Hewitt (er kommt gebürtig aus Adelaide) und danach gings dann schon ins Bettchen.

Sonntag, 22. Januar 2012: Strandspiele an der Sceale Bay
Streaky Bay, Eyre Peninsula, SA – Sceale Bay, Eyre Peninsula, SA: ca. 100 km

Wir hatten am Vorabend beschlossen, einen Tag länger auf der Eyre Peninsula zu bleiben. Nick zeigte uns auf der Karte, ein paar touristische Sehenswürdigkeiten, die wir heute abfahren würden. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf dem Weg Richtung Sceale Bay. Wir besuchten ein paar wirklich schöne Lookouts, wo wir auf die Steilküste hinabblicken konnten. Die Sceale Bay Sandhills waren unser erster Stopp. Schneeweiße, kilometerlange Dünen, die man mit dem 4 WD befahren konnte. Wir hatten einen Heidenspaß, schließlich fuhren wir am Strand entlang (wir hatten vorher die Gezeiten gecheckt). Wie auch immer, es kam leider so, dass wir feststeckten. Der Sand war zu feucht und Reifen abpumpen, ausschaufeln oder auch rohe Gewalt halfen nichts.

2 km weiter strandabwärts waren glücklicherweise Leute, die badeten. Daniel hatte die Aufgabe, Hilfe zu holen und ich… hielt die Stellung bei 38 Grad! Nach 20 Minuten war Rettung in Sicht, zwei nette Urlauber aus Victoria zogen den Landcruiser aus seiner Misere. Strandfahrten waren erstmal Tabu.. zumindest für die nächsten 2 Stunden.

Unsere Mittagspause verbrachten wir in dem kleinen Ort Sceale Bay am türkisfarbenen Strand. Was für eine Farbe, so was sieht man in Europa nicht. Nach dem guten Chili aus der Dose, reifte in uns der Plan wieder auf dem Strand zu fahren, schlichtweg weil jeder andere Australier das auch tat. Wir stellten uns hin, stellten die Markise auf und dann ging es ab ins Meer, das schweinekalt war. Das südaustralische Meer ist wirklich sehr sehr kalt, kein Wunder, nächster Stop Antarktis!

Wir verbrachten den halben Nachmittag dort, ich wollte vor allem etwas gegen meinen käsigen Teint unternehmen. Eine halbe Stunde Sonne taten ihr übrigens, und ich wurde zwar erst rot, doch glücklicherweise änderte sich die Hautfarbe zu braun recht schnell.

Wir fuhren gegen 6 noch zu „Murphys Haystacks“, kleine runde Felsen, die von der Ferne aus betrachtet wie Heuballen aussahen. Dort trafen wir ein Ehepaar aus England, die mit ihrem Motorrad seit Mai 2010 auf Weltreise sind. Eine wirklich tolle Geschichte, die einfach nur Lust macht, wieder den Rucksack umzuschnallen und loszuziehen.

Nach einer kurzen Stippvisite bei Nick, schlugen wir unser Nachtlager am Tractor Beach auf, es gab lecker Thunfisch mit Reis. Das Einschlafen machte mir etwas Probleme, Meeresrauschen ist wirklich nicht einschläfernd!

Montag, 23. Januar 2012: Unterwegs auf dem Googs Track
Streaky Bay, SA – Googs Lake, SA

Nach einer fast schlaflosen Nacht (Ellenbogenstöße von Herrn G. inklusive) ging es dann wieder kurz zu Nick, bevor wir Richtung Ceduna aufbrachen. Ceduna ist der letzte Versorgungsort, bevor es auf die lange Nullarbour-Plain geht, zur Grenze nach Westaustralien. Für uns hieß es, Vorräte auffüllen und das Permit für den Googs Track abholen. Am Hafen besorgten wir noch frischen Red Snapper für das Abendessen. Kurz nach Ortsende bogen wir rechts ab und fuhren einen unbedeutende Schotterstrasse gen Norden. Nach einer halben Stunde gelangten wir Dog Fence (öffnen, schließen, das alte Spiel). Dort beginnt der 154 km lange Googs Track, der durch den Yumbarra Conservation Park und Yellabinna Regional Park führt. Der Googs Track ist weitestgehend eine Sandpiste, die über schätzungsweise 164 Sanddünen führt. Unser Tagesziel war der Googs Lake, ein Salzsee, cirka 60 km nördlich.

Die Fahrt war einfach nur super, selbst ich durfte ans Steuer und die Sanddünen hoch und wieder runterfahren. Auch die Videokamera wurde wieder stark beansprucht. Gegen 15.30 erreichten wir Googs Lake. Mit ihm Gepäck kam aber auch ein großes, unheimliches Gewitter und sehr, sehr schwüle 42 Grad. Kaum hatten wir unsere Markise errichtet, ging der Sturm schon los. Dicke Regentropfen und dumpfes Donnergrollen lagen in der Luft. Wir zogen uns in den Landcruiser zurück. Der ganze Spuk war nach einer halben Stunde vorbei.

Die Landschaft hatte sich komplett verändert, wo noch vor kurzem ein trockener Salzsee vor uns lag, war es jetzt buchstäblich ein See mit Wasser. Die Luft hatte abgekühlt und wir bauten das Dachzelt auf. Ich beschloss ein Nachmittagsschläfchen zu machen. Von dem wachte ich eine Dreiviertelstunde später wieder auf, weil ich extrem schwitzte. Die Hitze kam langsam aber sicher wieder zurück. Daniel war während der Zeit auf Entdeckertour und filmte was das Zeug hielt.

Unser Dinner war wirklich sehr yummy, Red Snapper mit Reis und Salat und einer Rotweinsauce. Aufgrund des Regens wurde der Abend sehr von den Mozzies geprägt. Ja, sie hatten mich lieb, schon die ganze bisherige Reise über….

Dienstag, 24. Januar 2012: Von Schlaglöchern und unglaublicher Hitze
Googs Lake, SA – Coober Pedy, SA: 420 km auf Sand, Schotter und Bitumen

Weiter ging es am nächsten Morgen Richtung Norden. Wir waren eigentlich aufgrund des ersten Teils des Tracks recht zuversichtlich das heutige Tagesziel Coober Pedy am späten Nachmittag zu erreichen. Doch schon nach einer halben Stunde stellten wir fest, dass wir wohl doch etwas länger mit dem Googs Track beschäftigt sein sollten. Die Straße wurde leider schlechter, inklusive großen Schlaglöchern in der Nähe des Dünenkamms (die Dünen waren bis zu 25 Meter hoch), verursacht durch Campertrailer von den vorigen Fahrzeugen. Mein Gott, gab es da Schläge im Auto, mir wurde sogar etwas schlecht und wir mussten stoppen, bei 40 Grad Außentemperatur! Nach insgesamt 5 Stunden hatten wir dann die etwa 100 km lange Strecke geschafft und waren auch geschafft! Wir passierten bei Kilometer 130, Mount Finke, und bei Kilometer 140 machten wir Lunch.

Nachdem wir die Reifen halbwegs wieder aufgepumpt hatten (von 25 PSI hoch auf 45), ging es weiter über Tarcoola Richtung Stuart Highway. Erst gegen 4 Uhr Nachmittag erreichten wir die Hauptverbindung zwischen Darwin und Adelaide. Wir mussten immer noch rund 300 km überwinden. Wie man in Australien so schön sagt, „we put the pedal to the metal“ und erreichten endlich Coober Pedy gegen 7. Zur Belohnung für uns buchten wir uns auf den Big4 Campingplatz (mit Pool) ein.
Zum Abendessen gingen wir zum dortigen Italiener, der den Ruf hat, die beste Pizza Australiens zu backen. Und ich  muss schon sagen, die Pizza (und Salat) war sehr lecker.

Die Temperaturen hatten nun ihren Höhepunkt erreicht, stolze 42 Grad im Schatten. Um 23 Uhr nachts immer noch 32 Grad! Coober Pedy war das heißeste Wetter, das wir bisher erlebt hatten.

Mittwoch, 25. Januar 2012: Auf zur bunten Wüste!
Coober Pedy, SA – Arckaringa Hills (Painted Desert), SA: 160 km

Die Sonne weckte uns gegen 7 Uhr und damit begann auch wieder die Hitze. Gegen 7.30 Uhr waren wir schon im Campingplatz-Pool für eine kurze Abkühlung. Gegen 10 Uhr ging es dann zu Fuß durch Coober Pedy. Ich war Opalshoppen (bei einem fast tauben alten Griechen) und erstand eine Opalkette. Daniel kaufte ein Didgeridoo und musste harte Verhandlungen mit dem osteuropäischen Verkäufer führen.

Nach dem Einkaufen, Internet und dem Auftanken ging es weiter auf unserer Wüstentour und wie konnte es anders sein, auf einer Gravelroad. Wir fuhren rund 100 km Richtung Oodnadatta und bogen dann ab Richtung Arckaringa Station. Von dort waren es noch einmal rund 30 km zu den Arckaringa Hills, aka dem Painted Desert. Die kleinen Berge erstrahlen im Abendlicht in den unterschiedlichsten Rot- und Ockertönen. Wir kamen gegen 15 Uhr an und ein starker Wind erwartete uns.

Wir warteten brav bis Sonnenuntergang, leider war der Himmel ziemlich Wolken verhangen. Gegen 20 Uhr machten wir uns dann auf dem Wanderweg durch die Arckaringa Hills um Fotos und Videos vom Sonnenuntergang zu schießen. Daniel war wieder mal voller Tatendrang und erklomm zwei Berge für einen besseren Ausblick. Ich begnügte mich mit der Aussicht von weiter unten. Und rechtzeitig bevor Sonnenuntergang kam dann die Sonne hinter den Wolken hervor. Wir hatten genau 10 Minuten Zeit für die Fotos, die aber doch ganz gut gelungen sind.

Auf dem Rückweg zum Carpark (bzw unser illegaler Campingplatz für diese Nacht) fiel ich im Zwielicht ziemlich böse dem Hügel hinauf und schürfte mir die Knie auf. Aber natürlich wurde von Mr. G´s Seite aus kein Gezicke toleriert!

Wie auch immer, zur Belohnung des Tages gab es dann doch Skippy zum Abendessen, YUMMY!

Donnerstag, 26. Januar 2012: Happy Australia Day!
Arckaringa Hills, SA – Rainbow Valley, NT: ca. 600 km

Die Sonne machte uns wieder einmal gegen 7 Uhr wach, kein Wunder Sonne=Hitze. Heute war ein ganz besonderer Tag: der australische Nationalfeiertag – Australia Day!
Deshalb wurde der Landcruiser mit Flaggen beschmückt und wir schmückten uns gleich dazu!

Heute standen endlose Kilometer auf dem Tagesplan, es ging fast 600 km nach Norden in das Northern Territory in das Rainbow Valley. Leider konnten wir es zeitlich nicht einrichten noch in die East MacDonnell Ranges zu fahren. Naja, Hauptsache warm und hübsche Landschaft! Es hieß also mal wieder Kilometer runterspulen. Es ging erst einmal fast 120 km über Gravelroad zurück zum Stuart Highway, inklusive Kühe auf der Straße.

Dann durfte ich von Cadney Homestead bis Kulgera fahren und Daniel übernahm das letzte Stück bis Rainbow Valley (20 km Gravelroad). Als wir am Campingplatz ankamen, war dort bereits ein Backpacker 4WD geparkt. Wir verbrachten die Zeit bis Sonnenuntergang mit Lesen. Denn, wie ihr inzwischen wisst, schaut alles in der Wüste mit tiefstehender Sonne am besten aus ;). Das Rainbow Valley ist ein ausgetrocknetes Flussbett mit einer rot leuchtenden Felsformation, alles in allem also sehr hübsch.

Wir wurden irgendwie mit unseren Nachbarn nicht so richtig warm, also beschlossen wir einfach diese zu ignorieren und unsere Musik etwas lauter zu spielen. Es war mein letzter Abend in der Wüste und den wollte ich gemütlich ausklingen lassen.

Unser Feiertagsmenü war, medium gebratenes Skippy, mit Gemüse, Reis und Senf-Zwiebel-Soße! Und dann war sie gekommen, die letzte Nacht im Paradies.

Freitag, 27. Januar 2012: Zurück in die Civilisation, zurück in meine Lieblingsstadt
Rainbow Valley, NT – Alice Springs, NT: ca. 100 km, mit Flieger nach Melbourne, VIC

Der letzte Morgen verlief wie immer, Aufstehen bei Sonnenaufgang, Frühstück, DANN komplette Neuanordnung des Rucksackes, panisches Suchen nach meiner Schlafsackhülle, die ich nicht mehr finden konnte und eine traditionelle und für mich erste BUSCH-DUSCHE. Dazu hängt man einen Wassersack in einem Baum oder allgemein an einem höheren Ort, schließt einen Duschkopf an und schon kommt das kühle Nass an den Körper, wirklich sehr erfrischend!

Dann ging es los auf die letzten 100 km nach Alice Springs. Mein Flieger startete um 11.30 Uhr und wir mussten vorher noch nach Downtown um aufzutanken und Geld abzuheben.

Am Flughafen verabschiedete ich mich von Daniel, der am Sonntag wieder zurück nach Kintore fuhr. Die Schule startet ja wieder am Montag.

Zeit, kurz die allgemeinen Daten für den Trip hier anzugeben:

–    gefahrene Kilometer: ca. 5200 km (davon ca. 40 Prozent auf unbefestigten Straßen)
–    durchschnittlicher Spritverbrauch: 12 Liter (auf Bitumen oder Gravelroad)
–    durchgeschwitzte T-Shirts: zu viele
–    verbrauchte Liter Trinkwasser: 80 Liter

Ich flog also zurück nach Melbourne, wo mein Urlaub auch begann. Über meine Melbourne-Erlebnisse werde ich dann im nächsten Blogeintrag berichten.

Ich hoffe doch sehr, dass euch der Reisebericht gefallen hat, um Feedback wird gebeten. Die Bilder findet ihr hier: KLICK

Grüßle aus dem heißen Melbourne

Katrin

Katrin reist durch die Welt

Reisetagebuch über meinen Alltag in Neuseeland, Australien und Kanada